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Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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sie mir bei. Er wollte nicht beweisen, dass ich unrecht hatte, er wollte, dass ich recht hatte. Alles, was ich tun konnte, war also, den Kopf zu schütteln und auf seine Hilfe zu warten.
    »Es kommt in der wahrscheinlich berühmtesten Rede des ganzen Stücks vor«, gab er mir einen Hinweis. »›Aus, aus, du kleine Kerze.‹ Ich weiß, dass du weißt, worum es in dieser Rede geht.«
    Tatsächlich war ich überrascht, dass es mir zuvor entgangen war. »Die Bedeutungslosigkeit des Lebens.«
    Er nickte. Er lächelte angesichts meines Erfolges – das tat er immer, und sein Lächeln war stets vollkommen aufrichtig und gab einem das Gefühl, so groß zu sein, dass man bis an die Decke reichte –, ich erkannte jedoch auch Traurigkeit in seinen Augen, die Traurigkeit der Älteren. »Ich kann mir vorstellen, dass du darüber schon mehr als nur einmal nachgedacht hast, oder? Vielleicht sogar öfter, als wir es zu meiner Zeit je taten.«
    Ich nickte. Was konnte man noch sagen in einer Welt, in der das Leben so klein, so kurz und zerbrechlich war und der Tod so schrecklich groß und beständig?
    »Ich denke, das haben wir alle.« Er sah wieder aus dem Fenster. »Und was ist mit den übernatürlichen Dingen in all diesen Stücken? Du hast gesagt, diese Dinge seien nicht real, dass sie nicht existierten. Als ich in deinem Alter war, haben wir das auch gedacht, dass all die Dinge, an die die Menschen glaubten, nichts als Aberglaube und schlichtweg dumm seien und dass die Wissenschaft am Ende alles aufklären würde – dass jede Krankheit, jedes Problem und jede Angst verschwinden würde, sogar der Tod. Ich glaube, wir haben irgendwann aufgehört, an Ungeheuer zu glauben, und genau das war unser Fehler. Was wir bekamen, war vollkommen anders als das, was wir uns erhofft oder erwartet hatten. Ich glaube, was wir bekamen, kam dem, wie Shakespeare die Welt sah, viel näher – eine Welt, in der es unzählige Dinge gibt, die wir nicht verstehen oder erklären können. Dinge, die uns Angst einjagen und in Erstaunen versetzen. Und das größte all dieser geheimnisvollen, furchteinflößenden Dinge ist genau hier.« Er klopfte gegen seine Brust. »Wir sind es. Und ich glaube auch nicht, dass sich das groß verändert hat. Selbst die anderen dort draußen, diejenigen, die tot sind, das sind immer noch wir. Sie bedrohen uns noch immer, weil sie noch immer wie wir sind und sich daran erinnern, wie es ist, ein Mensch zu sein – und wir wissen ein klein wenig darüber, wie es ist, innerlich tot zu sein.
    »Wie Banquo«, sagte ich leise.
    Er drehte sich wieder zu mir um und nickte mir zu. »Genau. Oder wie Lady Macbeth, mit der es so langsam und qualvoll zu Ende geht. Ich halte Geister und Ungeheuer nicht mehr für so unglaublich wie damals, als ich in deinem Alter war.« Erneut hielt er inne und schaute aus dem Fenster. »Na, es kommt wohl immer irgendwann der Zeitpunkt, an dem ich einen Monolog halte, wie?«
    »Wie in Die Unglaublichen «, bot mein Bruder hilfsbereit an, und alles, was mir dazu einfiel, war: »Schwachkopf«, auch wenn ich meine Reaktion auf ein universelles, verächtliches Augenrollen beschränkte.
    Nun musste Mr. Caine erst recht lächeln, und im ganzen Raum herrschte Gelächter. »Zoey und Roger, vielleicht könnt ihr uns das irgendwann mal erklären: Warum sind, trotz seines grenzenlosen Wissens und all seiner Fürsorge, ausgerechnet Filme wie dieser die einzigen, die euer Vater unserer wundervollen Gemeinschaft zeigt, wenn er uns endlich mal wieder so richtig verwöhnt und den Generator anschmeißt?«
    »Das ist einer seiner Lieblingsfilme!«, informierte uns Roger.
    Mr. Caine lächelte noch immer. »Ich dachte, das sei Stirb langsam. «
    »Den zeigt er uns in ein paar Wochen. Er hat uns versprochen, dass er uns alle fünf nacheinander zeigt, wenn die Schule zu Ende ist!«
    »Und ich bin mir sicher, dass sie jeden wertvollen Tropfen Benzin und jede Minute deiner kostbaren Zeit wert sein werden. Gut, im Lichte dieser wunderbaren Zukunftsaussichten: Ihr seid entlassen.«
    Die anderen Kinder stürzten aus dem Klassenzimmer in die Mittagspause. Mr. Caine hielt mich und Vera auf, bevor auch wir hinausrannten, und fragte uns, ob wir mit ihm zu Mittag essen wollten. Das taten wir oft, da er ja ihr Dad war und er und ich uns inzwischen häufig unterhielten, um mich auf mein Gelübde vorzubereiten. Auf dem Weg nach draußen kamen wir an Mr. Enders vorbei, der in seinem kleinen Kabuff neben der Tür saß. Er war sozusagen der

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