E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
ich wahnsinnig befriedigend. Ich hatte das Gefühl, wir sind dauerhaft vereint. Das habe ich genossen, dass du mich nicht verlassen hast. War das der 5. Gang des Menüs, also das Dessert?“
„Ich finde, es ist wichtig, dass man so ein Menü in Ruhe und Würde ausklingen lässt. Dafür muss man sich einfach die Zeit nehmen“, doziert Martin. „Man muss sich auch nach dem Höhepunkt noch gegenseitig spüren. Wie man das zeigt, ist eigentlich egal. Wichtig ist nur, dass beide wissen, dass sie auch danach noch füreinander da sind und nicht meinen, jetzt sei die Tat vollbracht und man können nun wieder auseinander gehen. Beim Ficken fehlt dir dieses Gefühl des Zusammengehörens komplett.“
„Mon Professeur d’Amour, vous savez tout au sujet de l‘amour.“ Emmanuelle bewundert ihn. „Das habe ich mir alles noch nicht so richtig überlegt. Eigentlich möchte ich jetzt gerne jede Nacht mit dir ‚l’amour‘ machen.“ Sie zögert. Sie ist traurig und reibt sich die Augen, um zu vertuschen, dass sie feucht geworden sind.
Nach einer Pause fährt sie fort. „Aber ich weiß schon, dass das nicht geht. Leider werden wir heute auseinandergehen. Aber nach dem, was du diese Nacht mit mir gemacht hast, werde ich nun ganz schnell meinen alten Frust vergessen und mir jemanden suchen, der das in Zukunft jede Nacht vor dem Einschlafen mit mir macht.“
„Das wünsche ich dir von ganzem Herzen.“ Martin spricht jetzt wieder mit seiner Wahltochter Emmanuelle.
„Merci Vielmolls“, antwortet sie ihrem Wahlvater. „Wenn der Mann gut ist und ich von ihm erwarten kann, dass er mit mir auch die nächsten fünfzig Jahre hervorragend ‚l’amour‘ machen wird und auch sonst alles zwischen ihm und mir passt, dann werde ich ihn zum Vater meiner Kinder auserwählen und ihm eine Flatrate zum jederzeitigen Flachlegen und Bumsen anbieten“, lacht sie ihn an. „Diese Flatrate wird zeitlich unbegrenzt sein und alles beinhalten, was wir uns beim ‚faire l’amour‘ jetzt und in Zukunft auch immer wünschen werden.“
Martin fühlt es, sie ist glücklich und hat heute Nacht ihren alten Frust überwunden. Aber vermutlich wird sie weiterhin permanent an ‚baiser‘ denken. Das wird erst aufhören, wenn sie ihren Traummann gefunden hat, der jede Woche mehrmals ‚faire l’amour‘ mit ihr machen wird.
Du bist mir als deinem Professeur d‘Amour eine willige und aufnahmebereite Schülerin“, lacht er sie glücklich an, „ich würde dich gerne noch weiter unterrichten.“
„Cher Martin, j'ai bien aimé ton tutorat.“ Emmanuelle lacht genauso glücklich zurück. „Lieber Martin, ich habe deine Nachhilfestunden genossen. So einen geilen Unterricht hatte ich bislang noch nie. Leider wird mein ‚Professeur d’Amour‘ heute nach Thun weiter fahren. Aber wenigstens bis Bern können wir noch zusammen bleiben. Unterwegs kann ich dir noch ein Stück von unserer wunderschönen Schweiz zeigen. Dabei will ich deine ‚Professeur de Suisse‘ sein.“
„Das ist ein toller Vorschlag“. Martin stimmt sofort zu.
„C'est un bel itinéraire le long du lac de Bienne. Es gibt eine herrliche Strecke am Bielersee entlang. Wir fahren zunächst bis Hagneck. Dort ist ein Wasserkraftwerk an der Einmündung vom Aare-Hagneck-Kanal. Dann weiter am See entlang bis Lüscherz“.
Von Biel entlang der Aare nach Thun
Quelle: openstreetmap
Emmanuelle erzählt jetzt aus ihrer frühen Jugend. „Ich war als junges Mädchen öfter auf einem Pfadfinderlager zwischen Hagneck und Lüscherz, da würde ich gerne einen Abstecher hinmachen und sehen, ob dort gerade wieder ein Pfadfinderlager stattfindet. Es ist dort herrlich zum Zelten und Baden und Boot fahren kann man natürlich auch. Dann können wir den Aare-Hagneck-Kanal entlang fahren und dann weiter an der Aare und dem Wohlensee entlang bis Bern. Du findest da auch immer wieder Stauseen und Wasserkraftwerke. Das ist eine wunderbare Strecke mit dem Velo, immer am Wasser entlang. Das sind etwa 60 km, aber wirklich eine einmalig schöne Landschaft. Ich will dich dann noch zu einer Stadtrundfahrt mit dem Velo durch Bern einladen und dir unsere schöne Hauptstadt zeigen. Dann müssen wir uns leider verabschieden.“
„Das ist wirklich schade, dass wir heute auseinander gehen müssen.“ Martin bedauert es genauso wie sie.
„Wenn wir in Bern noch die Stadtrundfahrt machen, werde ich erst spät am Abend in Thun ankommen“, sagt Martin mehr zu sich als zu Emmanuelle. „Da ist es besser, wenn ich
Weitere Kostenlose Bücher