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Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Titel: Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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wüsste nicht, was ich mit dir und deinen Burschen zu reden hätte! Wie heißt du, Kerl?«
    »Tom Sheridan«, nannte der Mann seinen Namen. »Es geht um die Rationen, Captain. Um das tägliche Trinkwasser und unsere Verpflegung. Wir sind der Meinung, dass die Rationen nicht dem entsprechen, was man uns versprochen hat und wofür wir bezahlt haben. Die meisten von uns haben nicht mehr genug eigenen Proviant, um die nächsten Wochen über die Runden zu kommen. Und da wir die ersten Tage, als alle krank waren, keine Rationen erhalten haben …«
    »Keiner hat euch gesagt, ihr dürftet die Kojen nicht verlassen, um euch anzustellen!«, fiel ihm der Erste Offizier höhnisch ins Wort.
    Tom Sheridan sprach schnell weiter, als fürchtete er, jeden Augenblick seinen Mut zu verlieren: ». . . und wir doch auch die letzten Tage wegen des Sturms nicht an Deck konnten, um unsere Rationen abzuholen, sind wir der Meinung, dass eine Extraration mehr als …«
    »Was kümmert mich deine Meinung, Mann!«, schnitt Captain Crimshaw ihm scharf das Wort ab. »Es bleibt bei dem, was ihr sonst auch bekommt! Seht bloß zu, dass ihr mir aus den Augen geht!«
    Tom Sheridan und auch die anderen Männer zogen sichtlich eingeschüchtert die Köpfe ein. Nur Brendan dachte nicht daran, das Feld zu räumen.
    »Gebt uns wenigstens, was uns zusteht!«, rief er zornig.
    Die Augen von Captain Crimshaw verengten sich. »Was willst du damit sagen?«, zischte er.
    »Das wisst Ihr doch besser als wir!«, sagte Brendan bestimmt. »Oder wisst Ihr etwa nicht, dass Eure Leute uns bei der Austeilung der Rationen betrügen? Sie verwenden falsche Gewichte und falsche Maßbehälter!«
    »Pass auf, was du redest, du dreckiger Ire!«, warnte ihn der Captain. »Es wird dich bitter zu stehen kommen, wenn du es noch einmal wagst, mich oder meine Mannschaft des Betruges zu bezichtigen!«
    Éanna sah sich voller Angst nach Hilfe um. Sie wünschte, Big Black wäre an Deck. Der Schmied hätte bestimmt dafür gesorgt, dass Brendan sich wie die anderen zurückziehen würde. Sie war sich sicher, dass die Männer vorher mit Big Black über ihr gewagtes Vorhaben gesprochen hatten und dass er ihnen davon abgeraten hatte. Für ihn musste die Sache damit erledigt gewesen sein. Anders konnte Éanna sich sein Fehlen nicht erklären.
    »Wir wollen nur, was uns zusteht!«, beharrte Brendan entschlossen auf seinem Recht, während die anderen schon deutlich auf Abstand zu ihm gingen. Er jedoch zog nun den Handzettel mit der Liste der Rationen heraus, die ihnen der Kontorvorsteher beim Kauf ihrer Tickets ausgehändigt hatte. »Was sie uns austeilen lassen, entspricht nicht dem, was uns laut der Liste vom Kontor von Briddle & Gibbons zusteht!«
    Zustimmendes Gemurmel kam aus der Menge der an Deck Versammelten.
    Captain Crimshaw lachte verächtlich auf. »Was euch zusteht, entscheide allein ich!«, beschied er ihn mit schneidender Stimme. »Du Einfaltspinsel scheinst ja noch nicht einmal richtig lesen zu können! Denn wenn du deine Augen aufgemacht hättest, wäre dir vielleicht die Zeile aufgefallen, in der geschrieben steht: ›Diese Rationen gelten für alle Schiffe der New Dublin Line!‹ Aber dieses Schiff gehört nun mal nicht zur New Dublin Line, sondern zur Bristol Merchants Shipping Company! Und damit reicht es mir! Ich lass mir von einem hergelaufenen irischen Strolch nichts vorschreiben! Also verschwinde, bevor mir der Kragen platzt!«
    Éanna sah, dass Brendan nicht daran dachte, den Worten des Captains Folge zu leisten. Ganz im Gegenteil – nun war seine Wut einmal mehr entfacht. »Darauf hat uns niemand aufmerksam gemacht«, rief er empört aus. »Das ist Betrug! Das könnt Ihr nicht mit uns machen! Und das werden wir uns auch nicht gefallen lassen!«
    »Du wagst es, mir, dem Captain der Metoka, zu drohen?« Die Stimme Crimshaws war plötzlich hart und kalt wie Stahl.
    »Nennt es, wie Ihr wollt!«, erwiderte Brendan. »Aber das werden wir nicht einfach tatenlos hinnehmen, darauf könnt Ihr Euch verlassen!«
    Captain Crimshaw zischte seinem Ersten Offizier und dem Bootsmann etwas zu. Und noch bevor Brendan seinen letzten Satz ganz beendet hatte, war James Sarfield auch schon bei ihm und schlug ihm die schwielige Faust mit aller Kraft ins Gesicht. Die Wucht des Hiebes schleuderte Brendan rücklings auf die Planken.
    »Casey! … Mitchell! … Packt diesen Aufrührer, der es gewagt hat, gegen Captain Crimshaw eine Meuterei anzuzetteln!«, befahl der Erste Offizier. »Jetzt

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