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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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sein.
    Major Rayne Tar Cameron vom Kommando-Support meldete sich zu Wort: «Die Störung durch die Strahlungsmenge hat die medizinische Unbedenklichkeitsgrenze erreicht. Das Portalnetzwerk auf der Erde beginnt die fünfminütige Abschaltsequenz.»
    Unten in der Haupthalle würden jetzt die Portallichter anfangen, grün zu blinken. Nun konnten keine neuen Portale mehr eingerichtet werden, und die bestehenden schalteten sich ab, sobald die Lampen zuerst gelb und dann rot aufleuchteten. Keiner von uns konnte Arche jetzt noch verlassen. Normalerweise litt ich nicht unter Klaustrophobie, aber auf einmal wurde ich mir des massiven Felsens ringsum sehr bewusst.
    «Bedrohungsanalyseteam, sind Sie immer noch der Meinung, dass es sich beim Abschalten des Portalnetzwerks um den entscheidenden Moment handelt?», wollte Torrek wissen.
    «Ja, Sir», erwiderte Leveque. «Sollte die Kugel feindliche Absichten haben und uns aktiv observieren, dann wird sie den Ausfall registrieren und vermutlich sofort angreifen, um diese günstige Gelegenheit voll auszunutzen. Wir rechnen entweder mit ihrer Annäherung an die Erde als Angriffsvorbereitung oder mit einem Präventivschlag gegen die afrikanische Solaranlage. Mögliche außerirdische Portalsignale würden mit ziemlicher Sicherheit so abgestimmt, dass sie genau zu diesem Zeitpunkt eintreffen.»
    «Arche-Team, Evakuierungsstatus?»
    «99,3 Prozent, Sir», meldete der Teamleiter. «Etwas besser als vorausgesagt.»
    Eine Weile herrschte Schweigen.
    «Wenn ich dazu beigetragen habe, dass das Militär die Kugel nicht angreift und das jetzt schiefgeht …», stöhnte Fian. «Vielleicht hatte Gaius Devon doch recht. Mit einem Präventivschlag hätten wir die besten Chancen, das Ding zu zerstören.»
    «Gaius Devon ist ein Idiot. Ein Angriff auf die Kugel wäre ein dummer Schachzug gewesen. Sie ist uns freundlich gesinnt.» Ich verlieh meinen Worten so viel Nachdruck wie nur möglich und hoffte beim Chaos, dass sie wahr waren.
    Eine Computerstimme zählte die verbleibenden Sekunden der Portalabschaltsequenz herunter. Während der letzten zehn hielt ich den Atem an und versuchte auf dem Bild der Alien-Kugel auszumachen, ob sich irgendwelche bedrohlichen Veränderungen oder Bewegungen zeigten. Aber nichts passierte. Eine Minute verging, fünf Minuten, und immer noch nichts.
    «Also keine direkte Reaktion.» Die Erleichterung war Colonel Torreks Stimme deutlich anzuhören. «Bedrohungsanalyseteam, für wann sagen Sie den nächsten Gefahrenpunkt voraus?»
    «Es könnte siebenundfünfzig Minuten nach der Abschaltung noch einen interessanten Moment geben», antwortete Leveque, «aber ich möchte betonen, dass diese Vorhersage alles andere als verlässlich ist. Wir sind davon ausgegangen, dass die Kugel ihre Energiezellen während des letzten Sonnensturms aufgeladen hat, und haben versucht, ihren Energieverbrauch seither abzuschätzen, um berechnen zu können, wann sie wieder Maximalkraft erreicht.»
    «Und was passiert zu diesem Zeitpunkt?», wollte der Colonel wissen.
    «Es gibt zwei Möglichkeiten, Sir. Entweder sie greift an. Oder die Energieabsorptionsquote sinkt auf das Niveau, das nötig ist, um die Schilde aufrechtzuerhalten. Natürlich ist diese zweite Variante die bevorzugte, denn sie würde deutlich darauf hinweisen, dass die Kugel keine unmittelbaren feindlichen Absichten hegt.»
    Es wurde still auf dem Kommandokanal. Fian stand auf, tigerte ruhelos in unserem Zimmer auf und ab und zog kurz den Vorhang zur Seite.
    «Sieht aus, als wären die anderen immer noch alle unten in der Halle», meinte er.
    «Vermutlich schirmt Playdon uns ab.»
    Fian setzte sich wieder neben mich. «Ich weiß, das klingt jetzt ein bisschen oberflächlich in Anbetracht der Lage, aber ich wünschte, ich hätte uns noch was zu essen mit hochgebracht. Ich hab schon wieder Hunger.»
    «Ich auch.» Ich saß da und sah zu, wie die Sekunden verrannen. «Leveque erinnert mich irgendwie an Keon.»
    Offensichtlich dachte Fian über meine Aussage nach, denn er runzelte die Stirn. «Ja, ich verstehe, was du meinst. Sie haben beide dieselbe gelassene Einstellung zum Leben, aber Leveque ist viel intelligenter.»
    «Da bin ich mir nicht so sicher. Keon kann manchmal erschreckend clever sein. Seine Laserskulpturen zum Beispiel. Eigentlich hat er gar keine künstlerische Ader. In Laserskulpturen steckt extrem viel Technik, deshalb kommt er allein mit seiner Intelligenz durch.»
    «Vielleicht.» Fian wechselte das Thema: «Wenn

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