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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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gesagt.
    «Sie haben also durch die Hera-Blockade mit solchen Dingen schon Erfahrung, Major?»
    «Das stimmt», erwiderte der Bildschirm-Drago. «Einige Hera-Veteranen helfen hier mit.»
    «Vielleicht könnten Sie uns genauer beschreiben, was Sie tun?»
    «Wir haben mehrere Teams von Fighter-Piloten, die abwechselnd im All Wache schieben. Unsere Schiffe sind auf einer provisorischen Militärbasis auf der Erde stationiert. Wir starten, fliegen durch Portale ins All und halten dort Ausschau nach drohender Gefahr.»
    Die Moderatorin blickte ihn bewundernd an. «Und die afrikanische Solarstation steht Ihnen dabei auch noch zur Seite?»
    «Ja, falls sich irgendetwas ereignet, das sich mit Fightern allein nicht in den Griff bekommen lässt, können wir Unterstützung von der Solaranlage anfordern.»
    «Meine Zuschauer würden gerne einen Ihrer Fighter sehen, aber man sagt mir, dass das aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist.»
    Der Bildschirm-Drago nickte entschuldigend.
    «Wie schade. Auch die Amateurastronomen sind ein bisschen enttäuscht, dass sich ihnen am Nachthimmel keine aufregenden Spektakel bieten. Vermutlich bedeutet das, dass Sie Ihre Sache sehr gut machen.»
    «Das will ich hoffen», erwiderte er lachend.
    «Wie lange wird diese Situation voraussichtlich andauern?»
    «Ich bin bloß Fighter-Pilot, deshalb kann ich da keine Prognose abgeben, aber ich verspreche Ihnen, wir werden so lange hierbleiben und für Ihre Sicherheit sorgen wie nötig.»
    Die Moderatorin schien seine Aussage persönlich zu nehmen, denn sie brach wieder in kokettes Kichern aus. «Da bin ich aber wirklich froh, Major Tell Dramis. Oder darf ich Drago sagen?»
    Der Bildschirm-Drago sah ihr tief in die Augen und lächelte auf dieselbe intensive, vielsagende Weise, wie er auch mich bereits mehrmals angeschaut hatte. «Aber natürlich.»
    «Drago, müssen meine Zuschauer Angst haben, falls zu dieser Arche-Evakuierung aufgerufen wird?»
    Er schüttelte den Kopf. «Absolut kein Grund zur Panik. Wir wollen nur dafür sorgen, dass alle in Sicherheit sind, falls wir wegen eines Sonnensturms dazu gezwungen werden, unsere Fighter abzuziehen. Möglicherweise gibt es überhaupt keine Schwierigkeiten, aber wir setzen das Leben der Zivilbevölkerung niemals aufs Spiel.»
    Das Interview endete, jemand schaltete das Vid aus, und Marlise kletterte auf unseren Tisch, wo sie ein Glas Frujit in die Höhe hielt. «Ein Toast! Auf den umwerfend gut aussehenden Major Drago Tell Dramis, den besten Schwindler des ganzen Militärs!»
    Ich kicherte und stieß mit den anderen an, während Drago den Kopf in den Händen vergrub. Als Marlise wieder vom Tisch stieg, blinzelte er mir zwischen den Fingern hindurch zu.
    «Komm, Jarra, wir machen uns aus dem Staub.» Seine Augenbrauen zuckten vielversprechend. «Ich zeig dir mal meinen Fighter.»
    Sofort schob ich die Überreste meines Cheese Fluffle beiseite und stand auf. Unauffällig verließen wir den Speisesaal, gefolgt von Fian. Drago steuerte auf sein Zimmer zu.
    «Ich muss meinen Schutzanzug anziehen.» Er grinste mich an. «Ihr könnt gern mit reinkommen, wenn ihr wollt. Betas haben kein Nacktheitstabu, oder zumindest nicht so eins, wie es die prüden Gammas gerne hätten.»
    «Wir warten draußen», erklärte Fian.
    Drago seufzte, verschwand für einige Minuten in seinem Zimmer und kam schließlich mit einem Militärschutzanzug bekleidet wieder heraus. Die Kapuze hatte er zurückgeschlagen. Er führte uns nach draußen zum nächsten stützpunktinternen Portal. Begeistert sah ich zu, wie er den Angriff-Schicht-2-Bereich als Zielort eingab und unsere Begleitung genehmigte.
    Wir kamen dort an, wo vier Kampfschiffe in Reih und Glied neben einem gewaltigen Portal geparkt waren. Ich konnte drei weitere dieser Riesenportale ganz in der Nähe sehen, jedes mit einer Gruppe schnittiger, schwarzer Fighter.
    «Wow! Das ist ja der Hammer!» Ich stand einen Moment lang einfach nur da und ließ das Bild auf mich wirken.
    «Du kannst dich gern in meinen Fighter reinsetzen, Jarra», bot Drago an. «Du kannst die Vorabchecks laufen lassen und ihn auf die Schweber heben, aber den Portalcode geb ich dir nicht, sonst fliegst du womöglich noch raus ins All.»
    Als wir den vordersten Fighter mit den goldenen Blitzen auf der Seite erreichten, tippte Drago auf sein Handgelenk. Ich hatte auf der tiefschwarzen Oberfläche des Schiffes keine einzige Linie erkennen können, aber als sich nun die ganze Seite aufklappte, kletterte ich

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