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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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ab,
    wie man es ihm beigebracht hatte. Jenseits des Baumes richtete
    er sich in die Hocke auf und suchte nach einem Ziel. Aber der
    unsichere Untergrund alarmierte ihn. Die Galerie schwankte.
    Fünf Türen weiter sah er Ronnie zielen. Als der schwankende
    Fußboden Balenger auf die Knie warf, verlor auch Ronnie das
    Gleichgewicht. Das Gewehr donnerte; Schrot pfiff über Balen‐
    gers Kopf.
    Bevor Ronnie nachladen konnte, stürmte Balenger auf ihn
    zu. Der Zusammenprall schleuderte sie beide zu Boden. Im
    gleichen Augenblick spürte Balenger, wie sein Magen rebel‐
    lierte – der Aufschlag ihrer Körper ließ die Galerie absacken.
    Ein Teil kippte und krachte ins nächste Stockwerk hinunter.
    Es bildete eine schiefe Ebene, auf der Balenger und Ronnie
    übereinander stürzten, bevor sie unten ankamen. Der Auf‐
    schlag ließ die Galerie erzittern. Ronnies Hände fanden Balen‐
    gers Kehle. Balenger erinnerte sich, wie Amanda immer wie‐
    der über Ronnies Kraft gesprochen hatte. Ronnies Hände war‐
    en fraglos kräftig, sie quetschten Balengers Luftröhre fachkun‐
    dig zusammen – aber das Monster hatte schließlich auch jahre‐
    lang Erfahrung gesammelt.
    Die Galerie zitterte. Oder vielleicht war es Balengers Be‐
    wusstsein, das zu schwinden begann. Als das Grün in seinem
    Blickfeld durch den Luftmangel allmählich zu Grau wurde,
    versuchte er zu schießen, aber der einzige mögliche Winkel
    war auf Ronnies Brust, auf die kugelsichere Weste.
    Balenger feuerte. Die Weste fing die Kugel auf, aber den
    Aufprall konnte sie nicht abfedern. Ronnie fiel zurück, als ha‐
    be ihn ein Vorschlaghammer getroffen. Balenger warf sich auf
    den festen Boden des Flurs. Eine Sekunde später krachten die
    Reste der oberen Galerie herab. Ronnie schrie unter den
    Trümmern, als auch diese Galerie abstürzte, auf die darunter
    traf und eine Kettenreaktion auslöste; alle weiteren Galerien
    krachten in das wasserüberflutete Foyer hinunter. Von der
    festen Basis der Flurmündung aus starrte Balenger auf die
    Trümmer hinunter. Staub stieg auf, nur um von dem Regen,
    der durch das offene Oberlicht strömte, wieder hinabgedrückt
    zu werden. Amanda. Vinnie. Er steckte die Waffe weg und
    stürmte zur Nottreppe. Ein Stockwerk, das nächste. Er hustete
    im Rauch, als er das sechste Stockwerk erreichte und heraus‐
    zufinden versuchte, wie man von hier ins Penthouse gelangte.
    Die Tür zu Danatas Suite war verbarrikadiert. Gab es auch in
    anderen Zimmern Geheimtüren? War Ronnie so auf die Trep‐
    pen gelangt, auf denen er seine Fallen gestellt hatte? Wo waren
    die Türen? Balenger nahm sich ein Zimmer in einiger Entfer‐
    nung von dem neuen Brand vor, den Ronnie gelegt hatte. Die
    Kommode dort erregte seine Aufmerksamkeit. Es müsste ein‐
    fach sein, dahinter eine Tür zu verbergen. Er warf die Kom‐
    mode um, aber alles, was er fand, war eine scheinbar massive
    Wand. Er nahm die Brechstange aus dem Rucksack und be‐
    gann auf die Wand einzuschlagen. In wachsender Verzweif‐
    lung schlug er zu, wieder und wieder, heulend vor Verzweif‐
    lung. Das Loch wurde größer; eine Lücke erschien zwischen
    zwei Trägern, ein verborgener Gang. Er schlug zu, so hart er
    konnte, um das Loch zu erweitern. Ein letzter wüster Schlag,
    und er konnte sich hindurchzwängen.
    Er schob die Brechstange in den Rucksack und betrat den
    Gang. Sein Blick fiel auf die baumelnde Wendeltreppe mit den
    aus der Wand gezogenen Verankerungen. Mein Gott, ich bin
    unter dem Esszimmer. Amanda, Vinnie und ich haben ver‐
    sucht, diese Treppe zu nehmen. Sie ist kaum noch befestigt.
    Er verlagerte sein Gewicht auf die Stufen. Sie begannen zu
    schwanken. Er stieg behutsam höher, versuchte, sich ruhig
    und gleichmäßig zu bewegen und die Treppe stabil zu halten.
    Sie schwankte wieder. Bitte, dachte er. Er umklammerte das
    geschwungene Geländer, als er höher stieg. Er hatte das Ge‐
    fühl, auf dem schwankenden Deck eines von Wellen geschüt‐
    telten Segelbootes zu stehen. Schwer atmend erreichte er die
    Falltür und klopfte. Zweimal. Dreimal. Einmal.
    Die Falltür öffnete sich. Amanda sah erleichtert zu ihm he‐
    runter. »Wir haben noch einen zweiten Brand.«
    »Ich weiß.« Balenger kroch durch die Falltür. Der Druck
    seiner Schuhe, als er sich von der obersten Stufe abstieß, reich‐
    te aus, um die Treppe krachend abstürzen zu lassen.
    Das Penthouse begann, sich mit Rauch zu füllen. Als sie zu
    Vinnie in die Küche rannten, sagte Amanda:

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