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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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herum.
    Die Schuhe an der Mauer, ging er waagerecht rückwärts und
    abwärts; er näherte sich dem Krater auf der Dachterrasse unter
    ihm.
    Das Seil ruckte. War das Rohr oben eingeknickt? Die Rei‐
    bung ließ seine kalten Finger brennen. Er ließ mehr Seil durch
    die rechte Hand laufen. Der nächste Ruck. Denk nicht darüber
    nach. Geh weiter. Denk an Vinnie und Amanda. Durch die
    Regenstreifen auf der Brille sah er die Kante der Dachterrasse
    unmittelbar unter sich. Eine Sekunde später hatte er sie er‐
    reicht, wobei er das Seil festhielt, um nicht abzustürzen, falls
    der Rest des Daches einbrechen sollte.
    Er stand unmittelbar neben einem geschlossenen, rostigen
    Fensterladen des sechsten Stockwerks. Es gab keinen Weg ins
    Innere. Um wieder in das Hotel und zu Ronnie zu kommen,
    musste er weiter nach unten. In den Krater, der in der Decke
    eines Zimmers im fünften Stock gähnte. Unter dem Gewicht
    seiner durchweichten Kleidung ging er bis zur Kante des Kra‐
    ters und lehnte sich nach hinten, um mit dem Abstieg zu be‐
    ginnen. Ohne eine Wand, gegen die er die Füße stemmen
    konnte, musste er die Zähne zusammenbeißen, als er sich ab‐
    zuseilen begann; das Seil grub sich in seine Hüfte, Brust und
    Schulter. Jetzt fiel noch mehr Wasser auf ihn herab, nicht nur
    Regen, sondern auch das Wasser, das sich auf dem Dach ge‐
    sammelt hatte. Es floss förmlich über ihn hinweg. Unter sich
    sah er ein Himmelbett, eine Kommode, einen viktorianischen
    Tisch – die Grundausstattung, die er auch in den meisten an‐
    deren Zimmern gesehen hatte. In der Mitte des Fußbodens
    war ein weiterer Krater; weiter unten hörte er Wasser rau‐
    schen. Er trat mit den Füßen nach vorn. Der Tritt setzte eine
    Pendelbewegung in Gang, die er mit weiteren Tritten verstärk‐
    te. Er näherte sich dem intakten Teil des Fußbodens vor ihm,
    trat noch einmal, und plötzlich stockte ihm der Atem, als er
    fiel. Das Rohr bricht, dachte er. Er kam mit einem Ruck zum
    Stillstand. Das Seil schnürte ihm die Brust ein. Immer noch
    außer Atem, stieß er die Luft durch den Mund aus und sog sie
    durch die Nase ein, um einen beruhigenden Rhythmus zu fin‐
    den. Als er nach oben sah, entdeckte er den Grund für den
    plötzlichen Absturz – das Seil hatte sich in die Kante des Kra‐
    ters gegraben und einen Teil des Dachs fortgerissen. Knapp
    zwei Meter Decke waren weggebrochen, und um ebenso viel
    war er abgestürzt. Jetzt hing er unter dem Loch – er baumelte
    in einem Zimmer des vierten Stockwerks. Er versuchte, sich
    hochzuziehen, die Beine über die Kante zu heben. Aber plötz‐
    lich begann die Kante dieses Lochs zu bröckeln. Als der Boden
    nachgab, sank er tiefer, weiter in das Zimmer im vierten Stock.
    Wasser floss an ihm vorbei. Dann streifte ein Stuhl seinen Jak‐
    kenärmel. Herrgott, die ganze Decke bricht zusammen. Die
    Möbel und der Tisch stürzten an ihm vorbei. Die Kommode
    begann auf das größer werdende Loch zuzukippen. Das Bett
    rutschte in seine Richtung.
    Er starrte nach unten und stellte fest, dass die Tür im vier‐
    ten Stock offen stand. Der größte Teil des Fußbodens war ver‐
    schwunden; das gesamte Mobiliar war abgestürzt, auf die
    Fußböden weiter unten aufgeschlagen und hatte sie durchbro‐
    chen. Balenger begriff, dass dies das Zimmer sein musste, aus
    dem er Vinnie gerettet hatte, nachdem dieser eingebrochen
    war. Weitere Stücke des Kraterrandes fielen herunter. Er stürz‐
    te einen halben Meter ab. Mit einem zischenden Geräusch fiel
    die Kommode an ihm vorbei. Das Bett rutschte näher. Er arbei‐
    tete sich am Seil entlang nach unten und versuchte zugleich,
    seinen Körper in eine Schwingbewegung zu bringen. Als seine
    rechte Hand den Knoten berührte, wusste er, dass er sich dem
    Ende des Seils näherte. Als er wieder zu schwingen begann,
    gab dieser Teil der Decke unter dem Druck des Seils nach. Das
    Bett stürzte auf ihn zu. Er schwang auf die offene Tür zu. Seine
    Finger krümmten sich und erwischten den Türrahmen. Er
    packte das Holz fester. Das Bett stürzte an ihm vorbei.
    Das Seil hielt ihn fest, versuchte, ihn zurück in den Ab‐
    grund zu reißen, während er sich darum bemühte, sich durch
    die Türöffnung zu ziehen. Weit unten schlug krachend das
    Bett auf. Seine rechte Hand ließ das Seil los und klammerte
    sich neben der linken an den Türrahmen. Er zog sich durch die
    Türöffnung. Der Boden der Galerie draußen war weich, aber
    er hielt. Balenger machte einen

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