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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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meisten Häusern, die wir infiltrieren, ragen die Nägel
    aus den Böden. Deswegen haben wir dir gesagt, du sollst dick‐
    sohlige Stiefel anziehen.« Am oberen Ende der Treppe stießen
    sie auf eine weitere doppelte Schwingtür.
    »Sieht aus wie Mahagoni«, sagte Cora. »Ein hartes Holz.
    Trotzdem – diese Türen sind am Verrotten.« Sie zeigte auf ei‐
    nen bröckelnden Streifen in Bodennähe.
    Als sie sie aufzustoßen versuchte, rührten sie sich nicht.
    »Die haben kein Schloss«, sagte Rick verständnislos. »Irgend‐
    was auf der anderen Seite muss im Weg stehen.« Er verwende‐
    te sein Messer, um eine der Türen in seine Richtung zu öffnen.
    Die Türen flogen schlagartig auf. Rick wurde nach hinten
    geschleudert, krachte in Balenger hinein und riss ihn mit sich
    zu Boden. Mehrere Gegenstände fielen auf sie, brachen und
    splitterten. Cora schrie. Große Dinge landeten überall ringsum
    auf dem Boden und begruben Balenger unter sich.
    In der Dunkelheit spürte er, wie etwas Stumpfes, Hartes
    sich ihm in Brust und Bauch grub. Eine weiche, faulige Sub‐
    stanz lastete auf seinem Gesicht. Mit hämmerndem Herzen
    versuchte er, sich frei zu kämpfen. Er hörte Rick fluchen. Er
    hörte Holz brechen, als werde etwas gegen die Wand ge‐
    schleudert. Unvermittelt sah er das Licht der Schutzhelme und
    schob etwas Schweres mit verrottendem Stoff von sich fort.
    »Rick! Ist alles in Ordnung?«, schrie Cora. Als Balenger sich
    hustend auf die Beine kämpfte, sah er Cora an einem Gewirr
    schwerer Gegenstände herumzerren, die sie von Rick fortzu‐
    ziehen versuchte. Vinnie half Balenger auf die Füße. »Bist du
    verletzt?«
    »Nein.« Aber übel war ihm vom Geruch des Gegenstands,
    der auf seinem Gesicht gelegen hatte. »Aber was –«
    »Rick?« Cora zog ihren Mann hoch. »Alles okay. Ich hab
    bloß –«
    »Was ist da auf uns gefallen?«, wollte Balenger wissen.
    »Möbel«, sagte Conklin. »Möbel?«
    »Zerbrochene Tische und Stühle. Teile von Sofas.« Ein Tier
    gab ein fürchterliches schrilles Kreischen von sich. Balenger
    sah eine Ratte aus einem Loch in einem verrottenden Sofa her‐
    vorschießen. Eine zweite Ratte folgte ihr. Und eine dritte. Ein
    bitterer Geschmack stieg ihm in den Mund.
    »Irgendwie sind da alle möglichen zertrümmerten Möbel
    hinter der Tür aufgetürmt gewesen«, sagte Conklin. »Als Rick
    sie aufgemacht hat, hat das gereicht, um den ganzen Haufen
    zusammenbrechen zu lassen.« Balenger rieb sich die schmer‐
    zende Brust, wo sich der Gegenstand – jetzt war ihm klar, dass
    es ein Stuhlbein gewesen sein musste – ins Fleisch gedrückt
    hatte. Ein plötzlicher Adrenalistoß ging durch ihn hindurch.
    »Aber wie kommt es, dass die Möbel zerbrochen sind? Wie
    sind sie dort hingekommen?«
    »Vielleicht hat ein Sanierungstrupp irgendwann mit Auf‐
    räumarbeiten angefangen, die dann wieder abgebrochen wur‐
    den«, sagte Conklin. »Solche alten Gebäude geben immer Rät‐
    sel auf. In dem aufgelassenen Kaufhaus in Buffalo haben wir
    damals ein halbes Dutzend vollständig angezogene Schaufen‐
    sterpuppen gefunden, die im Kreis auf Stühlen saßen, als un‐
    terhielten sie sich. Eine davon hatte sogar eine Kaffeetasse in
    der Hand.«
    »Das hat irgendwer als Streich inszeniert.« Balenger sah in
    die Dunkelheit. »Okay. Aber ist dies hier ein Streich? Versucht
    jemand uns zu sagen, dass wir draußen bleiben sollen?«
    »Was es auch ist«, sagte Vinnie, »es ist schon vor einer gan‐
    zen Weile passiert.« Er zeigte Balenger ein abgebrochenes
    Tischbein. »Siehst du das hier?« Balenger richtete seine Stirn‐
    lampe darauf. »Das Holz ist alt und dreckig. Wenn es erst vor
    kurzem abgebrochen worden wäre, müsste die Bruchstelle
    doch sauber sein.«
    Conklin lächelte. »Du kriegst auch ein A.« Rick hob sein
    Messer auf. »Na ja, immerhin haben wir die Türen aufgek‐
    riegt.«
    Balenger bemerkte Coras Erleichterung darüber, dass Rick
    unverletzt war. Aber er bemerkte auch den Blick, den Vinnie
    Cora zuwarf, seinen Kummer darüber, dass die Erleichterung
    nicht ihm galt.
    Aber der junge Mann brachte seine Gefühle unter Kontrolle
    und hob die Kamera. Der Blitz ließ ein weiteres Tier davon‐
    stürzen.
    Die offene Doppeltür lockte. Als sie an den undeutlichen
    Umrissen weiterer zerbrochener Möbelstücke vorbei waren,
    blieben Balenger und die anderen erstaunt stehen.
    »Das ist es jetzt, was den ganzen Aufwand lohnt«, sagte
    Rick.
    12
    Sie standen in dem Schatten eines

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