Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
Vinnie kicherte. Er und Rick
    wuchteten die Tür zu. Rostkrümel rieselten von den knarren‐
    den Angeln. »Und jetzt sehen wir mal nach, was hinter der
    anderen Tür ist«, sagte der Professor.
    Sie gingen durch den Maschinenraum zur Tür hinüber. Als
    Rick sie geöffnet hatte, blieben sie zunächst wie gebannt ste‐
    hen. Kleine Wellen reflektierten das Licht. »Unglaublich«, sag‐
    te Balenger nach einem Augenblick der Stille. Feuchte Kühle
    trieb über ihn hin. Vinnie machte das nächste Foto.
    »Herrgott noch mal, die haben nicht mal das Schwimmbad
    geleert.« Cora trat einen Schritt näher heran. Der Widerschein
    des Lichts glitt schimmernd über ihre Gesichter.
    »Aber hätte das Wasser nach all den Jahren nicht verdunstet
    sein sollen?«, fragte Rick. Etwas klatschte auf Balengers
    Schutzhelm. Er richtete den Strahl der Stirnlampe ruckartig
    auf die Decke und erwartete Fledermäuse zu sehen, aber alles,
    was er sah, waren Wassertropfen. Ein weiterer Tropfen
    klatschte auf ihn herunter.
    »Solange die Türen diesen Raum fest verschließen, kann das
    Wasser nirgendwohin verdunsten«, sagte der Professor. »Es ist
    hier drin gefangen. Merkt ihr, wie feucht die Luft ist?«
    »Klatschnass kommt der Sache näher«, sagte Balenger. Cora
    schauderte. »Kalt.«
    Was vor ihnen lag, war das Schwimmbad des Hotels. Es
    war immer noch voller Wasser und grün von den Algen, die
    darin wuchsen. Und es kräuselte sich. Vinnies Kamera blitzte.
    »Irgendwas ist da in dem Wasser«, sagte Cora. »Wahr‐
    scheinlich ein Tier, das reingesprungen ist, um sich zu verstek‐
    ken«, sagte Conklin. »Aber was für eins?«
    Die Algen schwankten immer noch. »Vielleicht eine Bisam‐
    ratte.«
    »Was ist der Unterschied zwischen einer Ratte und einer Bi‐
    samratte?«
    »Bisamratten sind größer.«
    »Genau das also, was ich jetzt hören wollte.« Rick fand eine
    schleimige Stange auf dem Boden. An einem Ende war ein
    Netz befestigt, um Gegenstände aus dem Wasser fischen zu
    können. »Ich könnte ein bisschen rumstochern, mal sehen, was
    ich fange.«
    »Mal sehen, was dich reinzieht«, sagte Cora. Vinnie lachte.
    »Nein, ich mein’s ernst«, sagte Cora. »Diese Tür war ge‐
    schlossen. Die da drüben auf der anderen Seite ist’s auch.« Ihr
    Licht schwenkte über das schmutzige Wasser zu der zweiten
    Tür hinüber. »Also, wie ist dieses Ding – was es auch ist – hier
    reingekommen?«
    »Ratten schaffen es fast überall hin«, sagte der Professor.
    »Sie sind hartnäckig genug, um sich durch Betonmauern zu
    fressen.«
    »Und was, in Gottes Namen, ist das für ein Zeug?« Balenger
    zeigte auf etwas, das sich wie ein weißer Teppich über eine der
    Wände zog. »Schimmel«, sagte Cora. Das schmutzige Wasser
    kräuselte sich wieder. »Rick, sag mir Bescheid, wenn du das
    Ding aus dem Sumpf gefunden hast.«
    »Gehst du etwa?«
    »Für einen Abend habe ich jetzt genug Ratten getroffen. Ich
    bin Historikerin, keine Biologin. Wenn ich noch länger hier
    rumstehe, setze ich Moos an.« Während Cora um das Becken
    herumging, machte Vinnie ein weiteres Foto. Mit einem ner‐
    venaufreibenden Klappern – »Oh, tut mir leid« – ließ Rick die
    Stange wieder fallen. Sie setzten sich geschlossen in Bewe‐
    gung, wobei sie sich Mühe geben mussten, auf den glitschigen
    Fliesen nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und holten Cora
    bei einer Schwingtür ein.
    Rick drückte auf eine verrostete Metallplatte an einer Seite.
    Mit dem mittlerweile vertrauten Quietschen und Scharren gab
    die Tür nach.
    11
    Sie betraten einen von Spinnweben verhangenen Gang mit
    einer Tür auf jeder Seite; jede hatte ein fleckiges Metallschild,
    auf einem stand HERREN, auf dem anderen DAMEN. Weiter
    hinten stießen sie auf eine staubige Theke, hinter der ein paar
    Gummisandalen lagen. »Wenn die Leute ein Wohnhaus auf‐
    geben, nehmen sie in der Regel alles mit. Es ist ihr eigenes
    Zeug, das sie behalten wollen«, sagte Rick zu Balenger. »Aber
    wenn es darum geht, ein Krankenhaus, eine Fabrik, ein Kauf‐
    haus, ein Bürogebäude oder ein Hotel dichtzumachen, dann
    liegt die Verantwortung bei jedem und keinem. Man geht da‐
    von aus, dass sich schon irgendwer um die letzten Kleinigkei‐
    ten kümmern wird, aber oft tut es keiner.«
    Sie kamen an Aufzugtüren aus verrostetem Metall vorbei.
    Eine Treppe führte nach oben. Conklin deutete hinüber. »Seht
    euch die Stufen genau an.«
    »Marmor«, sagte Vinnie. Dann wandte er sich an Balenger.
    »Bei den

Weitere Kostenlose Bücher