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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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ist.«
    »Hunger kann’s nicht gewesen sein bei all den Ratten hier
    drin«, sagte Vinnie.
    »Vielleicht haben die Ratten sie getötet«, sagte Rick. »Du
    wirst ja immer komischer«, sagte Cora. »Also, das hier ist je‐
    denfalls nicht komisch. Hier ist noch ein Skelett«, sagte Vinnie.
    »Und noch eins. Und noch eins.«
    Ihre Stirnlampen flackerten über die vielen Knochen. »Was,
    zum Teufel, war hier eigentlich los?«, fragte Balenger.
    Im Tunnel wurde es still; das einzige Geräusch waren ihre
    Atemzüge. »Der Hurrikan«, sagte Cora.
    »Wie meinst du das?«
    »Der Professor hat gesagt, während des Hurrikans wären
    die Tunnel geflutet worden. Diese vier Katzen haben zu flüch‐
    ten versucht, indem sie den Tunnel raufgerannt sind. Seht ihr,
    wie er ansteigt? Aber das Wasser hat sie trotzdem erwischt.
    Als es dann zurückgegangen ist, sind die Kadaver an diesem
    Rohr hängen geblieben. Sie wurden nicht rausgespült, sondern
    sind hier liegen geblieben.«
    »Du glaubst, diese Knochen liegen seit 1944 hier?«, fragte
    Balenger.
    »Warum denn nicht? Es ist ja keine Erde da, die die Verwe‐
    sung beschleunigen würde.«
    »Cora, wenn du noch in meinem Seminar säßest, wäre das
    jetzt ein A gewesen.« Der Professor legte ihr die Hand auf die
    Schulter.
    Balenger stellte fest, dass die Hand etwas länger liegen blieb
    als nötig.
    9
    Der neue Tunnel führte sie an weiteren Leitungen und Spinn‐
    weben vorbei. Schatten tanzten im Licht. Ein paar Mal rammte
    Balenger die Decke und war dankbar für den Helm. Er stapfte
    durch eine weitere Pfütze. Trotz des Wassers reizte der Staub
    seine Nase. Seine Wangen fühlten sich schmutzig an. Alles
    roch abgestanden. Die Enge schien die Luft zusammenzupres‐
    sen; sie wirkte dick.
    Vinnie, Cora und Rick überprüften immer wieder ihre
    Messgeräte.
    »Gibt es keinen einfacheren Weg ins Innere?« Ein Echo ver‐
    zerrte Balengers Stimme.
    »Die Fenster sind von innen mit eisernen Läden versperrt,
    wissen Sie noch?«, fragte Conklin zurück. »Aber die Türen…«
    »Bei denen gilt das Gleiche. Metall. Ich nehme an, wir könn‐
    ten versuchen, eine aufzubrechen. Wir haben eine Brechstange
    und Ricks starke Arme. Aber es würde Lärm machen, und
    wenn ein Wachmann vorbeikäme, wäre der Schaden nicht zu
    übersehen.« Der Tunnel endete; ein anderer öffnete sich zu
    ihrer Rechten.
    Rick warf einen Blick auf sein Messgerät. »Das Methan ist
    immer noch an der Grenze des Messbaren. Ist irgendwem
    schlecht?«
    Vinnie antwortete für sie alle. »Nein.« Als sie um die Ecke
    bogen, erstarrte Balenger angesichts eines Paars glimmender
    Augen. Hitze jagte durch sein Nervensystem. Die Augen war‐
    en einen Fuß über dem Boden.
    Eine riesige Albinokatze.
    Vinnies Kamera blitzte. Die Katze fauchte wütend, machte
    einen Buckel und schlug mit der Pfote nach dem Licht; dann
    huschte sie davon und verschwand in der Dunkelheit. Balen‐
    ger runzelte die Stirn; irgendetwas stimmte nicht mit den Hin‐
    terbeinen des Tiers. Der Rhythmus, in dem sie sich bewegten,
    hatte etwas Groteskes.
    Vinnies Kamera blitzte noch einmal. »Hey, Miez, du läufst
    in die falsche Richtung. Zum Abendessen geht’s dort entlang.
    Da sind ein paar Ratten, denen ich dich gern vorstellen wür‐
    de.«
    »Das ist ja ein Riesenvieh.« Cora atmete langsam aus, um
    über den Schreck hinwegzukommen. »Vielleicht hat die sich
    ihr Leben lang mit Ratten voll gestopft«, sagte Rick. »Ich hatte
    den Eindruck, sie konnte das Licht sehen. Es muss hier einen
    Ein‐ und Ausgang geben. Sonst würden ihre Sehnerven nicht
    mehr funktionieren.«
    »Die Hinterbeine«, sagte Balenger. »Ja.« Vinnie zeigte ihnen
    das Display an der Rückseite seiner Kamera – das Foto, das er
    gerade gemacht hatte. »Drei Hinterbeine. Zwei, die aus ein
    und demselben Hüftgelenk rauswachsen. Gütiger Himmel.«
    »Seht ihr solches Zeug oft?«, fragte Balenger. »Mutationen?
    Hin und wieder in Tunneln, die seit langer Zeit nicht mehr im
    Gebrauch sind«, erklärte der Professor. »Häufiger sehen wir
    offene Wunden, Räude und Parasitenbefall.«
    »Parasiten?«
    »Flöhe. Als Sie sich die Tetanusimpfung geholt haben, ha‐
    ben Sie dem Arzt da gesagt, Sie würden in die Dritte Welt rei‐
    sen und wollten sich sicherheitshalber Antibiotika mitneh‐
    men?«
    »Ja, aber ich habe nicht recht gewusst, warum.«
    »Eine Vorsichtsmaßnahme gegen die Pest.«
    »Die Pest?«
    »Es hört sich an wie eine mittelalterliche Krankheit, aber es
    gibt

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