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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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batteriebetriebenen Stirnlampen daran, Ta‐
    schenlampen, Kerzen, Streichhölzer, Eratzbatterien, Arbeits‐
    handschuhe, Messer, Rucksäcke, Seil, Klebeband, Wasserfla‐
    schen, Hämmer, eine Brechstange, Digitalkameras, Funk‐
    sprechgeräte, Nussmischungen, Energieriegel und mehrere
    kleine elektronische Geräte, die Balenger nicht identifizieren
    konnte. Ein Leatherman‐Werkzeug (Zange, Drahtschneider,
    mehrere Typen von Schraubenziehern) lag neben einem Erste‐
    Hilfe‐Set in einem roten Nylonbeutel. Auf dem Beutel stand
    ProMed; das Set entsprach dem, was Sonderkommandos und
    militärische Spezialeinheiten mit sich führten, das wusste Ba‐
    lenger. »Rechnet ihr mit Ärger? Manches von dem Zeug da
    könnte auch als Einbruchswerkzeug durchgehen.«
    »Nichts läge uns ferner«, sagte Professor Conklin. »Und
    überhaupt, es gibt nichts zu stehlen.«
    »Soviel wir wissen, jedenfalls«, sagte Cora. »Nicht, dass es
    einen Unterschied machen würde. Wir sehen uns an, was es
    zu sehen gibt, aber wir fassen es nicht an. Natürlich ist das
    nicht immer möglich, aber das ist jedenfalls das Grundprin‐
    zip.«
    »Um den Sierra‐Klub zu zitieren«, sagte Rick, »›nimm
    nichts mit außer Fotos; lass nichts zurück außer Fußabdrük‐
    ken‹.«
    Balenger holte ein Notizbuch und einen Kugelschreiber aus
    der Tasche seiner Windjacke. »Wie lang seid ihr schon Cree‐
    pers?«
    »Ich hoffe, du hast nicht vor, den Ausdruck in deinem Arti‐
    kel zu verwenden«, bemerkte Vinnie. »Aber er gehört doch zu
    eurem Slang, oder? ›Mäuse‹ sind Polizeibeamte. ›Eiertrenner‹
    sind große Röhren, über die ihr klettern müsst. ›Knacker‹ sind
    die Brechstangen, mit denen ihr Mannlöcher aufkriegt. Und
    ›Creepers‹ sind –«
    »›Infiltratoren‹ klingt mindestens genauso dramatisch, aber
    nicht ganz so negativ – obwohl es impliziert, dass wir das Ge‐
    setz brechen«, gab Professor Conklin zu. »Was wir streng ge‐
    nommen ja auch tun.«
    »Warum nennst du uns nicht Großstadtentdecker oder
    Abenteurer?«, fragte Cora. Balenger schrieb weiter.
    »Großstadtspaläologen«, schlug der Professor vor. »Meta‐
    phorische Höhlenforscher, die in die Vergangenheit hinunter‐
    steigen.«
    »Wir sollten uns auf ein paar Regeln einigen«, sagte Rick
    unvermittelt. »Du schreibst für –«
    »Das New York Times Sunday Magazine. Die haben mich an‐
    geheuert, damit ich ihnen Artikel über interessante kulturelle
    Trends schreibe. Bewegungen im Untergrund.«
    »Im Untergrund würden wir auch gern bleiben«, sagte Co‐
    ra. »Du darfst uns in deinem Artikel nicht namentlich nen‐
    nen.«
    »Ich weiß absolut nichts von euch außer den Vornamen«,
    log Balenger.
    »Trotzdem. Für den Professor ist dies ganz besonders wich‐
    tig. Er hat seinen Lehrstuhl, aber das bedeutet nicht, dass er
    den nicht verlieren könnte, wenn die Universität herausfindet,
    was er treibt.« Balenger zuckte die Achseln. »Um ehrlich zu
    sein, ich bin euch da weit voraus. Ich habe keinerlei Absichten,
    eure Namen oder irgendwelche spezifischen Details über eu‐
    ren Hintergrund anzugeben. Es trägt zur scheinbaren Gefähr‐
    lichkeit der Sache bei, wenn ich es klingen lasse, als gehörtet
    ihr einer geheimen Gruppierung an.« Vinnie beugte sich vor.
    »Von ›scheinbarer‹ Gefährlichkeit ist hier nicht die Rede. Man‐
    che Creepers sind schon ernsthaft verletzt worden. Einige sind
    sogar ums Leben gekommen.«
    »Wenn du uns kenntlich machst«, beharrte Rick, »können
    wir im Gefängnis landen oder müssen hohe Bußgelder zahlen.
    Gibst du uns dein Wort, dass du uns nicht in Schwierigkeiten
    bringst?«
    »Ich garantiere euch, keiner von euch wird aufgrund des‐
    sen, was ich schreibe, zu Schaden kommen.« Sie sahen sich
    unsicher an.
    »Der Professor hat mir erklärt, warum er der Ansicht ist,
    dass dieser Artikel geschrieben werden sollte«, erklärte Balen‐
    ger ihnen. »Er und ich sind da der gleichen Meinung. Wir le‐
    ben in einer Wegwerfkultur. Personen, Plastik, Pepsiflaschen,
    Prinzipien. Alles kann entsorgt werden. Die gesamte Nation
    leidet an einer Gedächtnisstörung. Zweihundert Jahre zurück?
    Nicht vorstellbar. Hundert Jahre zurück? Zu anstrengend, um
    drüber nachzudenken. Fünfzig Jahre? Graue Vorzeit. Ein Film,
    der vor zehn Jahren gedreht wurde, gilt als alt. Eine Fernseh‐
    serie, die vor fünf Jahren gedreht wurde, ist ein Klassiker. Die
    meisten Bücher haben eine Lagerfähigkeit von drei

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