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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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hindurch«, sagte
    Balenger. »Ziehen Sie das Seil so zurecht, dass es unter Ihren
    Armen durchläuft.« KNACK.
    Der Professor zuckte zusammen, als die Stufen sich ruckar‐
    tig bewegten.
    »Wenn das Seil unter den Armen anliegt, ziehen Sie den
    Knoten fest. Legen Sie sich das Seil so fest um die Brust, wie es
    Ihnen möglich ist.«
    Keine Antwort.
    »Professor, verstehen Sie mich?« KNACK.
    Die Treppe begann wild zu trudeln. »Nein!« Balenger
    schwang das Seil über seinem Kopf und ließ es auf Conklin
    zuwirbeln. Es flog an den Schultern des wuchtigen Mannes
    vorbei. Er schwang es ein zweites Mal, warf es und spürte, wie
    sein Herzschlag schneller wurde, als die Schlinge über den
    Kopf des Professors flog und an seiner linken Schulter hängen
    blieb. »Greifen Sie hindurch!«
    Conklin schob die Hände durch die Schlinge und zog sie
    auseinander.
    »Jetzt unter die Arme! Der Knoten – ziehen Sie ihn fest!«
    Der Professor gehorchte, obwohl er kaum imstande war,
    seine Bewegungen zu kontrollieren. »Rick! Cora! Vinnie! Packt
    das Seil! Wir müssen es verankern!«
    »Der Pfosten hier am Geländer«, sagte Rick. »Wickel das
    Seil drum herum.«
    »Der hält vielleicht nicht. Jeder von euch soll das Seil um
    sich selbst wickeln«, sagte Balenger. »Lehnt euch zurück und
    haltet euch fest! Das wird ein ganz schöner Ruck!« Er wickelte
    sich selbst das Seil um die Brust und wappnete sich. »Profes‐
    sor, versuchen Sie raufzukommen!«
    »Die Treppe rauf?« Conklin versuchte, auf den schwanken‐
    den Stufen das Gleichgewicht zu bewahren. »Vielleicht hält sie
    so lange!«
    Der Professor schluckte. Er machte einen Schritt aufwärts.
    Die Treppe brach zusammen.
    24
    Der Ruck riss Balenger beinahe von den Füßen. Der Lärm war
    überwältigend. Er spürte den Absturz vor allem in Armen und
    Beinen, und trotzdem verschlug ihm der plötzliche Druck des
    Seils um die Brust den Atem. Er umklammerte das Seil mit
    den Handschuhen, lehnte sich zurück, um das fallende Ge‐
    wicht des Professors abzufangen. Er stöhnte. Seine Füße be‐
    gannen zu rutschen. »Zieht!«, brüllte er Rick, Cora und Vinnie
    zu. Der Druck um seine Brust nahm noch zu, als die anderen
    ihn davor bewahrten, über die Kante zu stürzen. Hätte er die
    Windjacke nicht getragen, hätte er vom Seil Schürfwunden
    davongetragen. Er rang nach Luft, und dann spürte er plötz‐
    lich, dass der Professor nicht mehr fiel. Das Licht seiner Stirn‐
    lampe schwankte unterhalb der Kante, wo die Treppe gewe‐
    sen war. Balenger starrte auf das Seil hinunter, das sich in das
    zersplitterte Holz grub.
    »Professor?« Es gelang ihm, Luft zu holen. Keine Antwort.
    »Um Gottes willen, können Sie mich hören?« Ein schwaches
    Murmeln.
    »Sagen Sie was«, sagte Balenger. »Sind Sie verletzt?«
    »Hm…«
    Schweiß rann Balenger übers Gesicht. »Professor?«
    »Das ist wie… Ersticken.«
    »Es ist der Druck des Seils rund um Ihre Brust.«
    »Kann nicht… atmen.«
    Herrgott, kriegt er einen Herzinfarkt?, fragte sich Balenger.
    »Holen Sie langsam und nicht zu tief Luft. Langsam«, betonte
    er. »Wenn Sie hyperventilieren, verursachen Sie nur Panikat‐
    tacken.«
    »Panik ist noch untertrieben.«
    Das Seil knarrte. Balenger sah sich um. »Rick, Cora, haltet
    weiter das Seil fest. Vinnie, komm hier rüber und hilf mir, ihn
    raufzuziehen.«
    Vinnie kam rasch zu ihm herüber und packte den Abschnitt
    des Seils, der zu Conklin hinunterführte. »Tut weh«, sagte der
    Professor, als das Seil sich nach oben zu schieben begann.
    »Wir kriegen Ihre Brust demnächst frei.«
    »Nicht das Seil.«
    »Was?«
    »Mein Bein.«
    Balenger und Vinnie mühten sich ab, ihn höher zu ziehen.
    Conklins Stirnlampe erschien über der Kante; der Kinnriemen
    hielt den Helm an Ort und Stelle. Dann das schmerzerfüllte
    Gesicht, bleicher als zuvor. Die Brille war fort. Ohne sie wirk‐
    ten die Augen verletzlich. Sie waren vor Angst geweitet. Ba‐
    lenger und Vinnie zogen ihn höher. Der Professor keuchte.
    »Hänge irgendwo fest.«
    Balenger spürte Rick und Cora hinter sich, deren Anstren‐
    gung ihn davor bewahrte, selbst über die Kante zu rutschen.
    Er hörte es an ihrem mühsamen Atem. »Vinnie.« Seine Stimme
    klang, als hätte er Sand verschluckt. »Lass das Seil los und zieh
    ihn auf den Treppenabsatz.«
    Vinnie lockerte langsam seinen Griff. Sobald das Gewicht
    des Professors vollständig an Balenger hing, schob er sich nä‐
    her an die Kante heran. Er packte den Arm des

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