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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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den Hammergriff unter dem
    Seil hervorzog, das daraufhin locker wurde. Balenger zielte
    mit der Taschenlampe auf das Klebeband, sie starrten alle dor‐
    thin. »Das kribbelt«, sagte der Professor. »Das bedeutet, dass
    das Blut wieder fließt.«
    »Jetzt pocht’s. Tut weh. O Gott.« Balenger starrte immer
    noch auf das Band hinunter und betete insgeheim. Er wartete
    darauf, dass Blut an den Nahtstellen und unter den Kanten
    erschien. »Sieht okay aus.« Das Band blieb silbern.
    Er griff nach dem Handgelenk des Professors und überprüf‐
    te den Puls. Hundertzwanzig. Niedriger als zuvor. Nicht gut,
    aber auch nicht allzu übel in Anbetracht dessen, was der Pro‐
    fessor durchgemacht hatte. Immer noch war kein Blut zu se‐
    hen. »Ja, sieht gut aus.« Er zog sein Handy aus der Jackenta‐
    sche.
    26
    »Was machen Sie da?«, fragte Conklin.
    »Ruf die 911.«
    »Nein.« Der Professor fand die Kraft, die Stimme zu heben.
    »Nicht.«
    »Hab keine Wahl«, sagte Balenger. »Sie brauchen einen
    Krankenwagen, Bob. Wundbehandlung, Antibiotika, irgend‐
    was gegen den Schock. Vielleicht ein EKG. Wenn das Band zu
    lang da drauf bleibt, kriegen Sie Wundbrand.«
    »Sie dürfen nicht die 911 anrufen.«
    »Aber wir müssen das ernst nehmen. Dass ich Sie zusam‐
    mengeflickt habe, heißt nicht, dass Sie jetzt außer Gefahr
    sind.«
    »Nein«, sagte Conklin. »Stecken Sie das Handy weg.«
    »Aber er hat Recht, Professor«, sagte Cora. »Wir müssen Sie
    so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen.«
    »Draußen.«
    »Was?«
    »Bringt mich hier raus. Dann könnt ihr die 911 rufen. Wenn
    die Sanitäter euch hier drin finden, holen sie die Polizei. Ihr
    werdet alle verhaftet.«
    »Wen, zum Teufel, schert es, ob wir verhaftet werden?«,
    fragte Vinnie.
    »Hört mir zu!« Conklin holte tief Luft. »Ihr werdet viele
    Monate im Gefängnis verbringen. Die Anwaltskosten. Die
    Bußgelder. Was mir da gerade passiert ist – aus genau diesem
    Grund will die Polizei nicht, dass irgendwer so etwas tut. Sie
    werden an euch ein Exempel statuieren.« Er schauderte. »Vin‐
    nie, du kannst deinen Job als Lehrer verlieren. Rick und Cora,
    keine Universität wird euch je einstellen. Wenn Frank jetzt
    anruft, ist euer Leben ruiniert.«
    »Er hat ›Bob‹ gesagt.« Rick runzelte die Stirn. »Was ist hier
    los?«
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte der Professor. »Gerade
    eben hat Balenger Sie ›Bob‹ genannt. Nicht ›Professor‹, nicht
    mal ›Robert‹. ›Bob‹. Ich käme nicht mal im Traum darauf, Sie
    so zu nennen. In dem Motel hat er sich vorgestellt, aber nach
    drei Stunden hätte ich mich nicht mehr an seinen Vornamen
    erinnern können. Aber Sie, Professor. Gerade eben haben Sie
    ihn ›Frank‹ genannt. Mein Gott, Sie sind sich schon mal be‐
    gegnet. Sie kennen sich schon länger.«
    »Du bildest dir was ein«, sagte Balenger. »Von wegen. Du
    bist als Beobachter dazugestoßen, und plötzlich schmeißt du
    hier den ganzen Laden. Du hast zweien von uns den Hals ge‐
    rettet und dabei so getan, als wäre das für dich nicht weiter
    ungewöhnlich. So eine Art Kreuzung aus Clint Eastwood und
    Dr. Kildare. Wer, zum Teufel, bist du eigentlich?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, sagte Balenger.
    Sein Magen rumorte. »Wir haben keine Zeit für so was. Wir
    müssen den Professor in ein Krankenhaus bringen.«
    »Bringt mich raus hier«, sagte Conklin. »Dann könnt ihr 911
    anrufen.«
    »Wir haben zweieinhalb Stunden gebraucht, um bis hierher
    zu kommen.«
    »Weil wir getrödelt haben. Wenn ihr euch beeilt, könnt ihr
    mich in einer halben Stunde draußen haben.«
    »Schneller, wenn wir die Brechstange nehmen und die
    Haustür aufstemmen«, sagte Vinnie. »Nein! Ihr dürft keine
    Spuren hinterlassen. Wenn die Polizei sich umsieht und eine
    aufgebrochene Tür entdeckt…« Der Professor zitterte. »Ich
    würde mir nie verzeihen, wenn ich eure Leben ruiniere. Ihr
    müsst mich auf dem Weg hier rausbringen, über den wir rein‐
    gekommen sind. Durch den Tunnel.«
    »Und was ist mit Ihrem Leben?«, wollte Balenger wissen.
    »Was, wenn Sie wieder zu bluten anfangen, während wir ver‐
    suchen, hier rauszukommen?«
    »Das werde ich riskieren.«
    »Das ist völlig verrückt.«
    »Reicht Klebeband Ihrer Erfahrung nach aus, um eine
    Wunde eine annehmbare Zeit lang zu verschließen?« Balenger
    antwortete nicht. »Wer, zum Teufel, bist du?«, wiederholte
    Rick. »Das Klebeband«, sagte der Professor. »Wie lang?«
    »Wenn man es

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