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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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ein Stück Holz, das aus der Wunde
    ragte. »Wer hat den Leatherman?«
    »Ich.« Rick machte die Klammer von seiner Tasche los und
    reichte ihm das Werkzeug hinüber.
    Balenger klappte die Pinzette aus. »Spül die Wunde weiter
    aus. Wie fühlen Sie sich, Professor?«
    »Erbärmlich.«
    »Schneidet das Seil ein?«
    »Ja.«
    »Wenn Ihnen nur das wehtut, dann haben Sie Glück. Das
    Seil verhindert nicht nur das Bluten; die fehlende Zirkulation
    betäubt außerdem den Schmerz. Aber wir können es nicht auf
    Dauer da lassen. Schlucken Sie das hier.« Balenger riss zwei
    Päckchen Tylenol auf und gab ihm vier Pillen. »Es ist kein Vi‐
    codin, aber es ist besser als gar nichts.«
    Conklin schob sich die Tabletten in den Mund. Rick gab
    ihm die Wasserflasche zum Nachspülen. »Meine Taschenlam‐
    pe habe ich fallen lassen, als die Treppe zusammengebrochen
    ist.« Der Professor hörte sich an, als mache er sich Vorwürfe.
    »Vinnie hat seine auch verloren.«
    »Wir haben ja noch drei.« Balenger reinigte das Ende der
    Pinzette mit einem weiteren Alkoholtuch. Der Geruch stieg
    ihm scharf in die Nase. »Los geht’s. Cora, halt das Licht ru‐
    hig.«
    Balenger schob die Pinzette in die Wunde und packte den
    Splitter oberhalb der Stelle, wo er aus dem Fleisch ragte. So
    vorsichtig wie möglich zog er ihn heraus. Der Professor keuch‐
    te.
    »Das Schlimmste ist gleich vorbei«, versuchte Balenger ihn
    zu beruhigen. »Nicht wackeln mit der Taschenlampe, Cora.
    Mehr Wasser, Rick.« Als das Blut weggespült war, sah er einen
    weiteren Holzsplitter, kleiner und fast im Fleisch verborgen.
    Er gab sich Mühe, die Hand ruhig zu halten, als er die Pinzette
    in die Wunde schob, den Professor stöhnen hörte und den
    Splitter herauszog. Er starrte auf die Wunde hinunter und
    suchte nach weiteren Splittern; dann griff er nach seinem offe‐
    nen Messer und reinigte es. Er schob die Spitze hinein und
    bewegte sie vor und zurück über das rohe Fleisch auf der Su‐
    che nach Widerstand, nach harten Einschlüssen. Dann atmete
    er aus und legte Pinzette und Messer zur Seite. »Die Wunde
    muss genäht werden«, sagte Cora. »Mit einer Menge Stichen.«
    »Wir werden mit dem auskommen müssen, was wir haben.
    Spül noch mal nach«, sagte Balenger zu Rick. Er riss vier Päck‐
    chen mit antibiotischer Salbe auf und drückte den Inhalt in die
    Wunde. »So weit okay, Professor?«
    »Mir ist übel.«
    »Das bezweifle ich nicht. Sie sind kurz vor dem Schock.
    Vinnie, komm hier rüber und knie dich neben mich. Gut. Jetzt
    zieh die Arbeitshandschuhe aus und Gummihandschuhe aus
    dem Beutel an. Fantastisch. Und jetzt drück die Wunde zu‐
    sammen.«
    »Was?«
    »Drück die Wunde zusammen.«
    »Bist du verrückt?«
    »Es ist die einzige Möglichkeit. Du musst das zusammen‐
    halten, während ich es verschließe.«
    »Um Gottes willen, mit was willst du es verschließen?«
    » Mit dem Klebeband.«
    »Das soll ja hoffentlich ein Witz sein.«
    »Schon okay. Wenn du’s nicht tun kannst…« Balenger dreh‐
    te sich um. »Rick, komm hier rüber, zieh dir Latexhandschuhe
    an und halt die Wunde zusammen.«
    »Okay, okay, okay«, sagte Vinnie. Er drückte die Ränder
    der Wunde gegeneinander.
    Als Salbe und wässriges Blut herausquollen, brüllte der Pro‐
    fessor auf.
    »Ich weiß, dass das übel ist«, sagte Balenger zu ihm. »Ich
    verspreche Ihnen, es ist fast vorbei. Aber erst muss ich Sie bit‐
    ten, etwas wirklich Schwieriges zu tun.«
    »Nämlich?«
    »Das Knie gerade zu lassen, wenn Rick Ihren Unterschenkel
    anhebt.«
    »Ja«, sagte Conklin, »das wird schwierig werden.« Er
    schloss die Augen und versuchte gegen den Schmerz anzu‐
    kämpfen. »Fertig?«
    Der Professor nickte.
    »Rick«, sagte Balenger. Während Rick Conklins Bein anhob
    und Vinnie die Wunde zusammendrückte, zog Balenger Kle‐
    beband von der Rolle; die silberne Beschichtung reflektierte
    die Lichtstrahlen. Er drückte es auf das untere Ende der Wun‐
    de und begann es um den Oberschenkel des Professors zu
    wickeln. Während die Wunde allmählich darunter ver‐
    schwand, glitten Vinnies Hände immer höher. Der Professor
    hörte sich an, als hätte er weinen können vor Schmerz. Balen‐
    ger wickelte weiter. Er legte eine zweite Schicht über die erste,
    dann eine dritte und vierte. »Okay, Rick, du kannst das Bein
    wieder ablegen.«
    Der Professor schauderte.
    »Sehen wir mal, ob irgendwo ein Leck ist. Cora, du kannst
    das Seil lockern.«
    Sie spannten sich an, als Cora

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