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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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zeige, werdet ihr uns alle brauchen.«
    »Wofür?«
    »Euch tragen helfen! Die sind schwer. Ihr werdet Hilfe
    brauchen, wenn ihr sie die Treppen runter und durch die
    Tunnel bringen wollt. Sonst braucht ihr zweimal so lang. Ihr
    kommt nicht mehr raus, bevor das Gewitter losbricht.«
    »Du glaubst, es sind so viele?«
    »Warum hätte Dajiata sonst einen so großen Tresorraum
    einbauen lassen?« Todd und Mack sahen sich an.
    »Mach’s«, sagte Todd zu Mack »Ich sorge inzwischen dafür,
    dass der Haufen hier nicht auf irgendwelche Ideen kommt.«
    Balenger spürte den Druck in seinem Brustkorb. Das Adre‐
    nalin schien ihm die Brust aufzublähen, als wolle es sie spren‐
    gen.
    Mack klemmte sich die Taschenlampe unter den Arm, um
    die Brechstange nicht loslassen zu müssen und trotzdem den
    Griff bedienen zu können. Tick, tick, tick. Keine Vergangen‐
    heit, keine Zukunft. Das Jetzt ist fast vorbei, dachte Balenger.
    Mack drückte den Griff nach unten. Er zog. Die Tür des
    Tresors bewegte sich. Die Zeit schien stillzustehen. »Scheiße
    auch«, sagte Mack. Er trat zur Seite, als die Tür nach außen
    schwang.
    Balengers Stirnlampe leuchtete ins Innere. Vinnies Lampe
    tat das Gleiche, ebenso die Taschenlampen, die Todd, Mack
    und JD in den Raum richteten. Donner grollte durch das zer‐
    brochene Oberlicht außerhalb des Raums. Das Hotel zitterte.
    Dann wurde es still. Keiner von ihnen schien auch nur zu at‐
    men.
    Die Goldmünzen lagen auf metallenen Tabletts auf Regal‐
    brettern, mit denen die ganze rechte Wand des Raums bedeckt
    war. Mehr Münzen, als einer von ihnen sich auch nur hatte
    vorstellen können. Sie waren makellos erhalten. In vollkom‐
    menem Zustand. Das Fehlen von Staub ließ sie aussehen, als
    absorbierten sie das in den Tresor fallende Licht und schim‐
    merten aus sich selbst heraus.
    Aber sie waren nicht das, was sie alle anstarrten. Die Mün‐
    zen waren nicht der Grund für ihre Fassungslosigkeit.
    »Nein«, sagte Vinnie.
    Der Gestank von Urin und Kot drang aus dem Tresorraum
    ins Freie. Was ihre ungläubige Verwunderung erregt hatte,
    war eine Frau in einem schmutzigen durchsichtigen Nacht‐
    hemd, das ihre Brüste und Brustwarzen und das Dreieck der
    Schamhaare erkennen ließ. Einen Augenblick lang narrten die
    Schatten Balenger. Mit wachsendem Entsetzen glaubte er, je‐
    manden zu sehen, den er kannte.
    Das blonde Haar der Frau hing herunter wie ein Putzlap‐
    pen. Sie war hager, zerbrechlich, Ende zwanzig; sie stand zu‐
    sammengeduckt, so weit nach hinten gedrängt wie möglich.
    Ein Schlafsack lag zu ihren Füßen. Die Einwickelpapiere von
    Schokoladenriegeln und leere Wasserflaschen waren darauf
    verstreut. Ein Toiletteneimer stand in einer Ecke. Sie hatte die
    Hände gehoben, um ihre angstvollen Augen vor den stechen‐
    den Lichtstrahlen zu schützen.
    Balenger spürte, wie ihm die Knie weich wurden. Er hatte
    das Schwindel erregende Gefühl, durch eine Falltür in den
    Wahnsinn zu stürzen.
    02:00 Uhr
    41
    »Jesus Christus«, sagte Vinnie. Macks Stimme kippte. »Was,
    zum Teufel, ist…« Als Balenger sich auf die Knie aufrichtete,
    sah er, dass selbst Cora vor Verblüffung still geworden war.
    Mack trat auf den Eingang zu. Seine Taschenlampe warf ihren
    Kopf als harten Schatten an die Wand. »Lady, wie kommst
    denn du hier rein?«
    Sie wimmerte und drängte sich so verzweifelt an die Wand,
    dass es fast aussah, als könne sie sich durch die Mauer des
    Tresors schieben.
    Mack hatte immernoch die Brechstange in der Hand. »Was
    ist passiert?«
    »Herrgott, du machst ihr Angst«, sagte Todd. »Gib JD die
    verdammte Brechstange, und hol sie da raus.«
    »Ist er hier? Kommt er?« Die Frau stöhnte. »Ist wer hier?«
    »Hat er euch geschickt?«
    »Keiner hat uns geschickt.«
    »Helft mir.«
    Mack trat in den Tresorraum. Die Stirn‐ und Taschenlam‐
    pen warfen seinen Schatten an die Wand, als er nach ihr griff.
    »Wer hat dir das angetan?« Die Frau starrte seine Hand an.
    »Ganz gleich, wer’s war, ich bin nicht er«, sagte Mack.
    »… nicht er.«
    Jetzt starrte die Frau die groteske Nachtsichtbrille an, die er
    um den Hals trug. »Er hat mich nicht geschickt.«
    »… nicht geschickt.«
    »Aber ich wüsste wirklich gern, wer das kranke Schwein ist.
    Nimm meine Hand. Wir holen dich hier raus.« Auf unsicheren
    Beinen stieg die Frau über den Schlafsack hinweg. Sie zögerte,
    schluchzte auf und nahm seine Hand.
    »Wie hat sie da drin atmen können?«, wollte Todd

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