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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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wollte Todd
    wissen. »Wo ist der verdammte Tresor?« Balenger sah von der
    Treppe den Gang entlang. Sein Blick blieb an der kurzen
    Stirnwand hängen, die die Fortsetzung der langen Wand in
    Danatas Wohnzimmer bildete, wo die metallenen Läden die
    Fenster verbargen, die einmal über die Promenade und den
    Strand hinausgesehen hatten. »Zwischen diesen Läden ist eine
    Tür. Was meint ihr, wo die hinführt?«
    »Ein Balkon?«, fragte Vinnie.
    »Oder vielleicht auch eine Terrasse. Jedes Stockwerk des
    Hotels tritt gegenüber dem Nächsttieferen zurück«, sagte Ba‐
    lenger. »Wenn Danata durch seine Tür hinausgegangen ist, hat
    er auf dem Dach des Zimmers unter ihm gestanden. Ich wette,
    er hatte eine Terrasse da draußen. Pflanzkübel mit Bäumen
    und Büschen. Einen Tisch und Stühle. Vielleicht einen Liege‐
    stuhl. Sich zurücklehnen, einen Drink kommen lassen, die
    Mädchen am Strand beobachten – so hätte ich das haben wol‐
    len. Aber Danata hatte eine lange Laufbahn als Geldeintreiber
    hinter sich. Er ist nicht jahrzehntelang am Leben geblieben,
    weil er dumm war und öffentlich im Freien herumgesessen
    hat. Die Leute in den Suiten rechts und links hätten ihn sehen
    können. Irgendein Typ, dessen Bruder von ihm erschossen
    worden war, hätte in Versuchung kommen können, die Suite
    nebenan zu mieten und Danata ein Loch in den Schädel zu
    schießen, während der gerade seinen Drink schlürft und den
    Mädchen zusieht.«
    »Und?«, fragte Todd.
    »Ich an Danatas Stelle hätte mir die Wände auf beiden Sei‐
    ten meiner Suite nach außen verlängern lassen. Bis ganz vorn
    an die Kante meiner Terrasse. So dass die Leute in den Nach‐
    barsuiten mich nicht sehen können.«
    »Ja, und?«
    »Vielleicht ist die Verlängerung auf dieser Seite so tief wie
    dieser Gang. Vielleicht geht der Gang in Wirklichkeit weiter
    bis zur Dachkante.« Balenger studierte den knapp zwei Meter
    breiten Wandabschnitt am Ende des Gangs. Auf Schulterhöhe
    ragten rechts und links zwei Schrauben daraus hervor. Ohne
    auf die Erlaubnis zu warten, ging er den Flur entlang und
    klopfte gegen die Wand. »Klingt hohl.« Wieder musterte er die
    Schrauben. »Mit zusammengeklebten Händen kann ich nicht
    an denen ziehen.«
    »Geh weg von der Wand.« Todd hob die Pistole. Als Balen‐
    ger einen sicheren Abstand erreicht hatte, schob sich JD durch
    die Lücke zwischen zwei Trägern und ging zu der Stirnwand
    hinüber. Er packte die Schrauben und zog, aber es passierte
    nichts. »Die sind fest reingeschraubt.«
    »Zieh fester. Ich glaube, das sind Griffe.«
    JD zerrte und stolperte dann zurück, als eine Platte sich ab‐
    rupt löste. Das Licht von Stirnlampen und Taschenlampen
    bohrte sich in die dunkle Fortsetzung des Flurs. »Und da wäre
    euer Tresor«, sagte Balenger.
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    Er lag etwa drei Meter hinter der Wand und nahm die ganze
    Höhe und Breite des Korridors ein. Der Rahmen war aus
    schwarzem Metall, die Tür selbst aus Messing, das vom Alter
    grün geworden war. Balenger konnte sich vorstellen, wie es
    früher einmal geglänzt hatte. In der Mitte hatte die Tür einen
    Griff und eine Nummernscheibe. Weiter oben stand der
    Schriftzug CORRIGAN SECURITY – der Name einer Firma,
    von der Balenger annahm, dass es sie nicht mehr gab. »Wir
    haben die Wand einreißen müssen, um hier dranzukommen«,
    sagte Vinnie. »Wie ist Danata an sein Geld gekommen?«
    Balenger bemerkte eine Art Alkoven auf der linken Seite. Er
    trat zurück bis an die Stelle, wo JD die Abtrennung weggeris‐
    sen hatte, hinter der die Fortsetzung des Flurs verborgen ge‐
    wesen war. Die Abtrennung hatte auf einer Linie mit der Au‐
    ßenwand von Danatas Suite gelegen, die auf die Promenade
    und den Strand hinausblickte. Ein Bücherregal nahm die Ecke
    des Raums ein. Balenger hatte gar nicht erst versucht, das Re‐
    gal zu verschieben, weil es offensichtlich schien, dass nichts
    dahinter verborgen sein konnte.
    Jetzt kehrte er ins Zimmer zurück und zog an dem Bücher‐
    regal. »Vinnie, hilf mir mal.«
    Aber auch zu zweit konnten sie es nicht von der Stelle be‐
    wegen.
    »Ich hol die Brechstange«, sagte Vinnie. »Vorsicht«, sagte
    JD.
    »Einen Moment.« Trotz der Behinderung durch seine zu‐
    sammengeklebten Handgelenke schob Balenger die Bücher
    auf der rechten Seite des mittleren Bretts zur Seite, tastete an
    der Innenseite des Regals entlang und fand einen metallenen
    Hebel. Er kippte den Hebel nach oben und zog an dem Regal.
    Es schwang nach außen.

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