Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
wissen.
    Mack spähte zur Rückwand hinüber. »Löcher. Irgendwer
    hat Löcher in die Wand gebohrt.«
    »Ihr müsst…« Die Frau wäre fast zusammengebrochen.
    Mack hielt sie aufrecht. »Beeilt euch. Bringt mich weg von
    ihm.«
    »Keine Sorge«, sagte JD. »Wenn er auftaucht, solange wir
    da sind, ist er derjenige, der sich Sorgen machen sollte.«
    »Durst.«
    »Wie lang ist es her…«
    »Weiß nicht. Kein Zeitgefühl.«
    »Gib ihr Wasser«, sagte Todd.
    Sie trank gierig; in ihrer Hast schien sie nicht einmal die
    weiße Brandnarbe auf Macks Wange zu bemerken. »Schnell«,
    flehte sie. »Bevor er zurückkommt.«
    »Wie heißt du?« Mack führte sie aus dem Gang in das Ker‐
    zenlicht des Wohnzimmers. »Amanda.« Ihre Stimme klang
    heiser, als habe sie eine Weile nicht gesprochen. »Evert. Sind
    wir in Brooklyn? Ich lebe in Brooklyn.«
    »Nein. Dies ist Asbury Park.«
    »Asbury…? New Jersey?« Es war, als habe man ihr gesagt,
    dass sie tausend Meilen von zu Hause entfernt war. Beim Anb‐
    lick der schattenhaften Trümmerlandschaft runzelte sie die
    Stirn. »Mein Gott, was ist das eigentlich für ein Ort?«
    »Das Paragon Hotel. Es ist geschlossen.« Amanda sog
    scharf die Luft ein. Als das Kerzenlicht über Todds tätowiertes
    Gesicht flackerte, fuhr sie zurück.
    Seine Hand schoss ärgerlich zu seinem Gesicht. »Ihr hört
    nicht zu«, sagte sie. »Wir müssen hier raus, bevor er zurück‐
    kommt.«
    »Wer ist der Typ?«, fragte Mack. »Ronnie. So lässt er sich
    von mir nennen.«
    »Kein Nachname?«
    Amanda schüttelte heftig den Kopf; ihre Augen waren weit
    aufgerissen. »Wie sieht er aus?«
    »Wir haben keine Zeit«, jammerte Amanda, während sie an
    Macks Hand zerrte – er sollte sie zur Tür bringen. »Wir sind
    zu dritt«, sagte JD. »Glaub mir, wenn wir ihn finden – was der
    Scheißtyp dir auch angetan hat, hinterher tut er’s nicht mehr.«
    »Drei? Aber was ist mit…« Amanda drehte sich zu Balen‐
    ger, Vinnie und Cora um. Ihr Blick fiel auf das Klebeband, das
    ihre Handgelenke zusammenhielt. Sie stöhnte. Donner grollte.
    »Zum Teufel mit alldem«, sagte JD. »Wir haben gefunden,
    was wir wollten. Gehen wir, bevor es anfängt zu regnen. Hey,
    Schlackerohr, hat das gestimmt, dass die Tunnel vielleicht voll
    laufen?«
    »Das war einer der Gründe, warum sie gebaut wurden.
    Damit Flutwasser abfließen kann.«
    »Leert die Rucksäcke aus«, ordnete Todd an. »Füllt so viele
    Münzen rein, wie reinpassen. Stopft euch die Taschen voll.«
    »Aber was ist mit denen?« JD zeigte auf die Gefangenen.
    Todd hob die Pistole.
    »Moment«, sagte Balenger. »Hier stimmt was nicht.« Ein
    kalter Schauer erfasste ihn. Durch die offene Tür hörte er das
    Kreischen des Windes. Donner dröhnte durch das zerbrochene
    Oberlicht. Der Geruch nach Regen folgte. Er hörte Wasser auf
    die Überreste des Glases am Oberlicht prasseln, hörte es auf
    das Geländer und die Galerie klatschen.
    »Da stimmt allerdings was nicht. Der Regen hat schon ange‐
    fangen.« Mack kippte die Ausrüstungsgegenstände aus sei‐
    nem Rucksack und verschwand wieder in Richtung Tresor.
    »Das meine ich nicht.« Balenger starrte zu dem Professor
    hinüber, der zurückgelehnt auf dem Sofa saß. Das Licht von
    der Stirnlampe des Professors bewegte sich langsam, sank he‐
    rab, bis es seine breite Brust beleuchtete. Dann rollte es in sei‐
    nen Schoß und leuchtete zwischen seinen Beinen, als sei ihm
    der Helm vom Kopf gefallen. Aber Balenger erinnerte sich,
    dass Conklins Schutzhelm fest auf seinem Kopf gesessen hatte,
    selbst als die Treppe zusammengebrochen war, denn der
    Kinnriemen hatte ihn an Ort und Stelle gehalten. Auf tauben
    Beinen schlurfte er auf den Professor zu; er war sich nicht si‐
    cher, ob seine Kraft ausreichen würde, um es bis dorthin zu
    schaffen.
    Bitte, Gott, mach, dass ich mich irre. Aber als er sich vor‐
    wärts zwang, machte der Geruch des Regens einem durch‐
    dringenden Kupfergeruch Platz. Blut. Das Sofa war mit Blut
    getränkt. Der Professor war es ebenfalls, und es war nicht nur
    der Schutzhelm, der in seinem Schoß lag. Es war sein Kopf.
    42
    Ein saurer Geschmack stieg Balenger in den Mund. Er schlug
    sich eine Hand vor den Mund und hoffte, verhindern zu kön‐
    nen, dass er sich erbrach. Würgend drehte er sich zu Todd um.
    »Bring sie von dem Sofa weg.«
    »Was?«
    »Diese Frau. Amanda. Bring sie ans andere Ende des Zim‐
    mers.«
    »Wovon redest du eigentlich?« Todd sah an Balenger vorbei
    und

Weitere Kostenlose Bücher