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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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erklärt.«
    »Wie sieht er aus?«, wollte Todd wissen. »Hat er eine
    Schusswaffe? Wenn wir uns mit ihm anlegen, womit haben
    wir zu rechnen?«
    »Alter.«
    »Was?«
    »Viel älter als ich. Älter als du.« Amanda sah Balenger an;
    er war fünfunddreißig. »Wie alt?«, fragte Todd.
    »Ich bin nicht gut darin, das zu schätzen. Jeder Mensch über
    vierzig sieht aus –«
    »Du glaubst, er ist über vierzig?«, fragte Balenger. »Ja.«
    »Aber ist er alt? Kann er eigentlich nicht sein, wenn er dich
    überwältigt hat.«
    »Vielleicht Mitte fünfzig. Groß. Dünn. Nervös dünn. Er hat
    einen neutralen Gesichtsausdruck. Sogar wenn er lächelt, sieht
    es neutral aus.«
    »Ein dünner Typ Mitte fünfzig?« Todd wurde zuversichtli‐
    cher. »Ich glaube, mit dem werden wir fertig.«
    »Er ist sehr stark.«
    »Stärker als das hier?« Todd hob die Pistole.
    »Er ist Gewichtheber.«
    »Dünne Gewichtheber bringen mich nicht gerade zum
    Schlottern.« Todd sah Mack und JD an. »Fragen?«
    »Ja«, sagte Mack. »Worauf warten wir?« Mack warf Cora
    einen bedauernden Blick zu und nickte dann. »Ja. Nehmen wir
    die Münzen und machen, dass wir hier rauskommen.«
    »Und die dort?«, fragte JD.
    »Wir kleben sie an Stühlen fest«, sagte Todd. Er nahm Ba‐
    lenger den Hammer aus der Hand und warf ihn auf einen
    Haufen anderer Gegenstände. »Wir überlassen es Ronnie, sich
    darum zu kümmern. Dann kriegt nämlich er die Schuld. Die
    Bullen werden ihm wahrscheinlich auch die Schuld für den
    Typen geben, den du übers Geländer geschmissen hast.«
    »Bitte«, sagte Amanda. »Bringt mich hier raus.«
    »Geht nicht.«
    »Helft mir!«
    »Hey, es tut mir leid, aber du bist der Grund dafür, dass er
    jetzt sauer ist. Wenn wir versuchen, dich hier rauszuholen,
    kommt er hinterher, und das bedeutet, er wird hinter uns her
    sein. Du kannst nicht erwarten, dass wir da Dummheiten ma‐
    chen.«
    »Du Schwein.«
    »Na, wenn du so sein willst, setz dich auf den Stuhl da.«
    Todd stieß sie auf den Sitz. JD griff sich das Klebeband von
    einem Haufen auf dem Boden. »Süße, du setzt dich auf diesen
    Stuhl«, sagte Mack zu Cora. »Und du, Held, auf den da«, sagte
    Todd. Der einzige weitere Stuhl war gegen die Tür gestemmt.
    »Und du, Schlackerohr, du stellst dich an einen von den
    Wandträgern.«
    JD fixierte Amanda am Stuhl, indem er ihr Klebeband um
    die Knöchel und Schultern wickelte. Dann ging er zu Cora.
    »Das mache ich«, sagte Mack.
    Balenger sah ihn Coras Beine und Brüste betasten, während
    er das Band anbrachte.
    Sie hängten sich die Rucksäcke über die Schultern, gingen
    noch einmal in den Tresor und stopften sich die Taschen voll.
    Das Gewicht beulte ihre Jacken und Hosen aus. »Ich ver‐
    schwende wirklich nicht gern Platz in den Taschen, aber wir
    sollten die Funkgeräte mitnehmen, für den Fall, dass wir ge‐
    trennt werden«, sagte Todd. Sie bewegten sich mit ungeschick‐
    ten Schritten zur Tür. Während Todd mit der Pistole auf sie
    zielte, räumten Mack und JD die Möbel zur Seite. Mack öffnete
    die Tür und trat zurück.
    Donner grollte. Regen peitschte auf die Galerie. Ein kalter
    Wind pfiff herein.
    Todd brüllte, um sich über den Sturm hinweg Gehör zu
    verschaffen. »Ronnie, mach dir keine Sorgen! Wir nehmen
    deine Freundin nicht mit! Wir lassen sie dir da! Und noch eine
    Zugabe außerdem! Wir lassen dir noch ein paar Kumpel von
    ihr da! Sie sind eingewickelt wie Geschenke, du brauchst sie
    nur noch auszupacken! Ist kein Schaden entstanden! Wir ge‐
    hen dir aus dem Weg! Vielleicht weißt du noch gar nicht, dass
    der Kasten hier abgerissen wird! Die Räumfirma kommt näch‐
    ste Woche! Vielleicht willst du den Firmensitz lieber anders‐
    wohin verlegen! Na, war das hilfsbereit, oder nicht? Tut uns
    leid, dass wir so reingeplatzt sind! Nichts für ungut! Wir ge‐
    hen jetzt! Amüsier dich gut!« Sie setzten die Nachtsichtbrillen
    auf und gingen in Richtung Treppe. Todd zögerte noch und
    sah zu Balenger hinüber. »Ich bin ein Künstler, weißt du das
    eigentlich?« Er ging durchs Zimmer und verschwand im
    Schlafzimmer.
    Balenger drehte mit Mühe den Kopf und sah ihn mit einem
    Gegenstand in der Hand wieder herauskommen. »Das fehlt
    noch, um das Bild vollständig zu machen«, sagte Todd im Nä‐
    herkommen.
    »Nein«, sagte Balenger. Die Erkenntnis, was gleich gesche‐
    hen würde, erfüllte ihn mit Verzweiflung. Todd warf Balen‐
    gers Schutzhelm zur Seite. »Bitte nicht.« Balengers Stimme
    brach.

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