Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
bis
    ganz nach oben zur Nummer dreihundertachtundsechzig.«
    »Ich denke, wir wissen jetzt, was hinter den Türen zu die‐
    sen Zimmern liegt. Der Schacht von Carlisles Privataufzug.«
    »Die Lichter hier drin«, sagte Vinnie. »Vielleicht kann man
    die von außen sehen. Vielleicht kommt irgendwer und hilft
    uns.«
    »Nein«, sagte Amanda. »Niemand kann die Lichter sehen.
    Ronnie hat damit geprahlt, dass das Penthouse vollkommen
    abgedunkelt ist.«
    Balenger fluchte und rannte zu der Falltür im Schlafzim‐
    mer.
    »Ich hab mir angesehen, wie du’s gemacht hast«, sagte Vin‐
    nie zu ihm. »Ich gehe und nehme mir ein paar von den ande‐
    ren Kästen vor. Langsam und vorsichtig.«
    »Verlass dich darauf.«
    »Todd?«, brüllte Balenger.
    »Ich bin im Überwachungsraum und seh mir die Bildschir‐
    me an!«
    Balenger ging zu der Tür auf der anderen Seite des Schlaf‐
    zimmers hinüber und warf einen Blick hindurch. Eine Reihe
    von Monitoren zeigte grün gefärbte Nachtaufnahmen.
    Todds Gesichtstätowierungen waren starr vor Konzentrati‐
    on. »Vielleicht erwischen wir einen Blick darauf, was dieser
    Knallkopf gerade treibt.« Die oberste Reihe von Bildschirmen
    zeigte das Äußere des Hotels aus unterschiedlichen Blickwin‐
    keln, aber der Regen fiel so dicht, dass Balenger Schwierigkei‐
    ten hatte, auch nur die Mauern und eisernen Fensterläden zu
    erkennen. Eine Reihe weiter unten zeigten die Monitore der
    dunklen Innenräume: das Foyer, die zusammengebrochene
    Treppe, die Nottreppe und den Heizungskeller, in dem eine
    versteckte Kamera auf die Tür des Tunnels gerichtet war,
    durch den sie das Gebäude betreten hatten. Die Tür stand of‐
    fen, was Balengers Vermutung bestätigte, dass Todd und seine
    Freunde sie nicht wieder hinter sich geschlossen hatten, als sie
    ihnen in das Hotel gefolgt waren.
    »Bisher hab ich nichts gesehen außer Ratten, Vögeln und
    einer ziemlich ekligen Katze mit drei Hinterbeinen«, sagte
    Todd.
    »Die Katze kommt mir inzwischen schon vergleichsweise
    normal vor.« Eine der Innenaufnahmen kannte Balenger nicht;
    es war ein verlassener Garagenraum, in dem die Kamera auf
    eine metallene Tür gerichtet war. »Das muss Ronnies Eingang
    zu dem Hotel sein«, sagte Balenger. Er ging rasch zurück ins
    Schlafzimmer, wo er die Drähte vom Hebel der Falltür ent‐
    fernte. Er hob den Deckel des Metallkastens und trennte den
    Detonator vom Sprengstoff. »Zwei weniger.«
    »Drei«, hörte er Vinnie aus einem anderen Zimmer sagen –
    »Vier«, sagte Cora aus noch größerer Entfernung.
    »Das ist er«, sagte Amanda.
    Balenger war sich nicht sicher, was sie meinte. Während der
    Regen aufs Dach hämmerte, sah er auf und stellte fest, dass sie
    ein gerahmtes Foto in der Hand hielt. »Ronnie«, sagte sie,
    während sie auf das Foto zeigte. »Das ist Ronnie.«
    46
    Mit einem Gefühl plötzlicher Kälte stand Balenger langsam
    auf, den Blick wie erstarrt auf das Bild gerichtet, das Amanda
    ihm zeigte. Auf dem Schwarzweißfoto stand ein älterer Mann
    im Anzug neben einem jungen Mann, der einen Pullover trug.
    Die breiten Schultern des alten Mannes mussten früher einmal
    kraftvoll ausgesehen haben. Die breite Brust musste einmal
    massiv gewirkt haben. Trotz der tiefen Falten war dem Gesicht
    mit seinem kantigen Kinn noch etwas von seiner jugendlichen
    Attraktivität geblieben. Der Kopf mit dem dicken weißen Haar
    erinnerte Balenger an Billy Graham in seinen späteren Jahren.
    Tatsächlich erinnerte ihn alles und jedes an dem alten Mann
    und vor allem der durchdringende Blick an einen Prediger.
    »Morgan Carlisle«, flüsterte er. »Genau so hat Bob ihn be‐
    schrieben. Diese hypnotischen Augen.« Auf dem Foto lächelte
    Carlisle, ebenso wie der junge Mann neben ihm, der kaum
    zwanzig Jahre alt war. Ein schmales Gesicht, ein dünner Kör‐
    per. Selbst das Haar, seitlich kurz geschnitten, am Oberkopf
    aber voll, betonte noch seine Magerkeit. Im Gegensatz zu Car‐
    lisles Augen waren die des jungen Mannes nicht ausdrucks‐
    voll. Ebenso wenig war es sein Lächeln; es schien einzig und
    allein an der Oberfläche zu existieren. »Ronnie«, sagte Aman‐
    da angewidert. Balenger sah sich das Foto genauer an. Die mit
    dunklem Holz vertäfelte Wand im Hintergrund entsprach der
    Inneneinrichtung des Hotels. Trotz der Zuneigung in Carlisles
    Lächeln hielt der ältere Mann einen gewissen Abstand zu dem
    Jüngeren; beide Arme hingen an seinen Seiten herab. Der Pul‐
    lover des jungen Mannes

Weitere Kostenlose Bücher