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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

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Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
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Ausdruck in den Augen des Bruders bemerkte und sah, wie steif Miss Dane dastand. „Wir können zu Tisch gehen. Marcus, begleite bitte Miss Dane.“
    „Darf ich bitten, Miss Dane?“ Das Gesicht abgewandt haltend, nahm sie Marcus' Arm und ließ sich in das strahlend hell erleuchtete Speisezimmer führen.
    Zu ihrem Schreck merkte sie, dass sie neben Marcus saß, an dessen anderer Seite Lady Reed platziert war. Rasch zog sie Lord Meredith, der links von ihr saß, in ein Gespräch, doch als er sich bald darauf mit Miss Fitch zu unterhalten begann, wusste sie nicht, wie sie sich verhalten solle. Es widerstrebte ihr, mit Marcus zu reden oder ihn auch nur anzusehen.
    Plötzlich wurde sie sich bewusst, dass sie schon zu viel Wein getrunken hatte.
    Unversehens beugte Lady Reed sich vor und sagte zu ihr: „Wie mutig von Ihnen, Miss Dane, ein Kleid in diesem auffallenden Grünton zu tragen. Man kann diese Farbe nicht anschauen, ohne deprimiert zu werden. Ich glaube, nur Lady Jersey kann so etwas einigermaßen stilvoll tragen.“
    „Nun, ich trage Grün sehr oft. Aber es ist offenkundig, dass eine sehr viel ältere Frau mit verlebtem Gesicht es natürlich nicht gut tragen kann.“ Antonia trank noch einen Schluck Wein und äußerte dann leichthin: „Es sei denn, sie legt sehr viel Rouge auf.“ Anne wunderte sich, was Marcus so belustigte. Sie hätte schwören können, dass er hinter der vor den Mund gehaltenen Serviette grinste.
    Claudia war vor Wut so blass geworden, dass man die rot angemalten Wangen nur noch deutlicher sah. Sie holte tief Luft, weil sie wusste, wie sehr ihre Brüste in dem tief dekolletierten Kleid dann zur Geltung kamen, und tröstete sich mit dem Gedanken, dass nicht Miss Dane Marcus' Mätresse war. Andererseits war sie inzwischen sehr besorgt, weil er sich ihr in der ganzen Zeit, die sie sich nun in Brightshill aufhielt, kein einziges Mal in eindeutiger Absicht genähert hatte.
    Zum Teufel mit seiner Diskretion! Claudia fand, sie habe lange genug auf ihn gewartet. Sie beschloss, in dieser Nacht zu ihm in sein Zimmer zu gehen. In der Zwischenzeit wollte sie ihn sacht an das erinnern, was er bislang nicht beachtet hatte. Sie legte leicht die Hand auf seinen Oberschenkel, strich ihm mit den Fingernägeln über die Hose und spürte, dass er die harten Muskeln anspannte.
    Als sie die Hand höher gleiten ließ, packte er sie unsanft und drückte sie auf ihren Schoß.
    Antonia sah das Tischtuch sich bewegen, und es fiel ihr nicht schwer zu erraten, was die Armbewegung Seiner Lordschaft zu bedeuten hatte. Zorn und Entschlossenheit überkamen sie. Sie war es leid, sich weiterhin wie eine wohlerzogene Jungfrau zu benehmen. Wenn sie Marcus haben wollte, dann musste sie um ihn kämpfen. Und durch die Auswirkungen des reichlich genossenen Champagners war ihr klar, dass sie nichts anderes in der Welt lieber haben wollte.

    Nach dem Essen, als Lady Meredith die Damen aufforderte, die Herren dem Portwein zu überlassen, stand Antonia schwankend auf und raunte Marcus zu: „Triff mich so schnell wie möglich im Wintergarten.“
    Claudia war nicht entgangen, dass Miss Dane Marcus etwas zugeflüstert hatte. Sie verengte die Augen und rauschte an Sophia Fitch vorbei in den Salon. Was hatte die kleine Provinzjungfer vor? Nun, es machte kaum einen Unterschied. In dieser Nacht würde Claudia zu Marcus in sein Zimmer gehen und ihn durch ihre routinierten Zärtlichkeiten dazu bringen, nur noch an sie zu denken.
    Nach einer Weile hielt Antonia es nicht mehr im Damensalon aus und begab sich zur Toilette. Sie bewunderte die neumodische sanitäre Anlage und fragte sich, wie viel es kosten würde, die alten Klosettbecken im Witwenhaus durch solche mit Wasserspülung zu ersetzen. Sie blickte in den Spiegel über dem Waschbecken, drückte die Frisur zurecht und wünschte sich, Reispuder zu haben, um damit die heftig geröteten Wangen etwas abzudecken. Nach dem zuletzt geleerten Glas Wein fühlte sie sich ungewöhnlich unbekümmert. Gleichviel, so hatte sie wenigstens den Mut, das zu tun, was sie beabsichtigte. Sie würde Marcus dazu bringen, sich Lady Reed ein für alle Mal aus dem Sinn zu schlagen. Entschlossen verließ sie den Raum.
    Die Luft im Wintergarten war schwül und feucht, und der starke Duft von Lilien mischte sich in den feuchten Mooses und nasser Erde. Einige Kandelaber standen auf Podesten zwischen den Blumen und Töpfen mit Farnen, und das Licht der Kerzen erzeugte geheimnisvolle Schatten.
    Antonia biss sich

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