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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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gebrochen.
    »Was ist?«, fragte Davis, der zögernd und mit tiefen Falten im Gesicht hinter ihnen stand. »Wer bekommt Tribut?«
    »Romeo.« Der Name hinterließ in ihrem Mund einen schlechten Geschmack, und sie schluckte ihn rasch hinunter. »Holen Sie mir den Direktor von Angola ans Telefon.«
    Er hob die Brauen. »Jetzt?«
    »Jetzt.« Ihre Schläfen begannen zu pulsieren. Jemand würde da sein. Das Büro in Angola war rund um die Uhr besetzt. »Wir brauchen eine Liste aller Leute, die Romeo in den letzten zwei Jahren besucht haben.« Das war ein Anfang. Vielleicht müssten sie auch noch weiter zurückgehen.
    Aber wenn sie recht hatte und der Watchman in Jasper war, um Leute in einer Art kranker Hommage an Romeo zu ermorden, dann würde sie alles darauf setzen, dass der Drecksack Romeo im Knast besucht hatte.
    Er war in die Hölle gegangen und hatte vom Teufel gelernt.
    Er suchte sich seine Opfer anders aus, die Vorgehensweise war anders, aber die Rose hatte er aus einem bestimmten Grund an die Wand gemalt. Der Zeitungsausschnitt war ein Artikel über Romeo gewesen.
    Er kannte sie. Der Killer kannte ihr Geheimnis. Romeo konnte es ihm verraten haben.
    So viele Verbindungen konnte man nicht übergehen, vor allem, weil dieses tödliche Spiel in Romeos Hinterhof stattfand.
    ***
    Es klopfte leise. Monica sah auf. Sie nahm an, es sei Luke. Herein kam aber Davis.
    »Ähm, wir müssen uns unterhalten … « Er sah über die Schulter.
    Gut. Monica lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und kniff die Augen zusammen. Davis schloss die Tür und trat langsam näher. Nicht gerade charakteristisch für ihn. »Haben Sie in Angola angerufen?«
    »Ja.« Er nickte heftig. »Der Gefängnisdirektor und ich sind alte Freunde. Jagdgefährten.«
    Warum überraschte sie das nicht?
    »Ich habe ihn daheim angerufen. Er fährt rein, und er sagte, er faxt uns die Liste persönlich zu.«
    »Exzellent.« Wenn sie die Namen erst mal hatten, würden sie eventuell auch endlich einen Anhaltspunkt finden.
    Würde Martins Name auf der Liste auftauchen?
    Sie würde ihn noch einmal anrufen, und diesmal würde er ihre Fragen beantworten.
    »Ich muss Ihnen etwas sagen.« Davis straffte die Schultern und sah ihr ins Gesicht. »Mein Name steht auf der Liste.«
    Was? , dachte sie. Aber das sagte sie nicht. Stattdessen fragte sie: »Warum?«
    »Sie wissen, was er getan hat, oder?« Keine Antwort. »Was er den Mädchen angetan hat?«
    »Gewiss.« Besser als jeder andere.
    »Er lebte in meiner Stadt. Ich habe ihn gesehen, und ich schwöre … « Er leckte sich die Lippen. »Ich sah, dass er böse ist. Er war nur ein Junge, aber ich habe es gesehen.«
    Sie presste die Handflächen auf den Schreibtisch. »Sie konnten nicht wissen, was aus ihm werden würde.«
    Ein rascher Blick über die Schulter zur noch immer geschlossenen Tür. »All die klugen Untersuchungen habe ich auch gelesen, wissen Sie. Tierquälerei in Kindheit und Jugend – so fängt es immer an, stimmt’s?«
    Nicht immer.
    »Der Bursche hat seine Katze aufgeschlitzt. Ich wusste, dass er es getan hatte, aber als der Sheriff sagte, der Fall habe sich erledigt, habe ich nichts unternommen. Damals brauchte der Junge Hilfe. Hilfe, die ich ihm nicht besorgt habe. Wenn jemand eingeschritten wäre, wenn ich eingeschritten wäre, wären diese Mädchen möglicherweise noch am Leben. Vielleicht hätten sie Mann und Kinder.«
    Ihr Atem ging ein wenig zu schnell. »Was ist mit Romeo? Glauben Sie, er hätte auch Frau und Kinder?« Als Vater konnte sie ihn sich nicht vorstellen. Sie sah ihn immer nur von oben bis unten voll Blut.
    »Das werden wir nie erfahren. Als ich die Bilder dieser Mädchen sah und erfuhr, was er angerichtet hatte, wurde mir übel, und eins können Sie mir glauben, Ma’am: Ich habe schon viele schlimme Dinge gesehen, aber Romeo spielte in einer ganz anderen Liga.«
    Ja. »Weswegen wollten Sie ihn sehen?«, fragte sie erneut.
    Er trat einen Schritt auf sie zu. »Weil ich wissen musste, warum. Warum er es getan hatte. Warum er diese Mädchen verschleppt hat. War er verrückt? Wusste er nicht, was er tat? War er so weggetreten, dass er den Unterschied zwischen Gut und Böse nicht kapierte?«
    Oder hatte er es getan, weil er den Klang der Schreie so sehr liebte? Sie merkte, dass sich ihre Nägel in die Tischplatte bohrten, und hob die Hände. »Was sagte er?«
    Er schnaubte. »Weil die Huren darum gebettelt haben.«
    Nein, sie hatten ihn angefleht, ihn gebeten, sie laufen zu lassen, aber er hatte

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