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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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auch nicht blindwütig auf einen Verdächtigen stürzen, obwohl Martin im Moment schon mehr als nur verdächtig war. Wieso hatte er wegen West gelogen? Die einzige Antwort, die ihr unwillkürlich einfiel, war vernichtend. Um den Verdacht auf jemand anderen zu lenken. Martin war mit Sicherheit klar gewesen, dass sie dieser Spur nachgehen würde, aber möglicherweise hatte er gehofft, ein paar Tage Zeit zu gewinnen. Zeit, um zu morden.
    »Mehr Besucher hatte er in den letzten zwei Jahren nicht«, sagte Luke. »Während du Martin auf den Zahn fühlst, überprüfe ich die Leute hier auf dem Revier.«
    Weil sie das Offensichtliche auch nicht übersehen würden. Die Uniform eines Deputys. Jemand, der die Gegend kannte, der den Fall kannte.
    »Tu das«, sagte sie und wusste, dass sie sich schnell Feinde machen würden. Aber es half nichts. Sie mussten einen Killer schnappen. »Fang mit Lee an. Er hat Verbindungen nach Gatlin.« Sie erinnerte sich an die Worte des Sheriffs.
    »Er hat einige Jahre drüben in Gatlin County gearbeitet. Angeblich endete eine Beziehung ungut, und er wollte weg aus Jasper.«
    Dann war er zurückgekehrt, und Leute hatten angefangen, eines gewaltsamen Todes zu sterben.
    Luke räusperte sich und ging zu Davis hinüber. »Ich muss Ihnen ein paar Fragen über Ihre Leute stellen.«
    Davis war nicht auf den Kopf gefallen; er hatte es kommen sehen. »Was wollen Sie wissen?« Seine Schultern sackten herab.
    Monica ging in den Raum, der ihr provisorisch als Büro diente, und schloss die Tür. Sie wählte Martins Nummer und hörte das Freizeichen. Noch ein Klingeln. Noch eins. Nun mach schon … , dachte sie.
    »Sheriffbüro.« Die Frau sprach schläfrig, fast schleppend. Sieben Uhr morgens war in Gatlin anscheinend noch sehr früh.
    » FBI Special Agent Davenport. Verbinden Sie mich mit Jake Martin.” Wenn er daheim war und schlief, sollte sie ihn ruhig aus den Federn holen.
    »Sp… Special Agent … «
    »Davenport, FBI «, wiederholte sie. Sie sprach abgehackt. »Holen Sie ihn auf der Stelle ans Telefon. Wenn er nicht da ist, geben Sie mir seine Privatnummer. Ich muss mit ihm reden.«
    »E… er hat sich freigenommen … Schwierigkeiten in der Familie.«
    Schon wieder nicht im Büro? So ein Zufall. Hyde hatte ihr eingebläut, nicht an Zufälle zu glauben.
    Vor ihrem geistigen Auge tauchte das Bild von Martins glänzendem Sheriffstern und der einwandfrei gebügelten Uniform auf.
    Die gleiche Uniform, die auch Davis trug. Uniform – Hose und Hemd dunkelbraun, breitkrempiger brauner Hut, gelbes Abzeichen am linken Oberarm.
    Sie musste sich dieses Überwachungsvideo anschauen. Kenton hatte gesagt, Hyde habe ihm eine Kopie auf den Computer überspielt. Den hatte er in der Klinik.
    »Wie heißen Sie?«, verlangte sie zu wissen und registrierte, dass es in der Leitung schon zu lange sehr still gewesen war.
    »K… Kathy. Kathy Grant.«
    »Kathy, geben Sie mir seine Handynummer.« Zitterte ihre Stimme? Klar, weil sie sich so krampfhaft bemühte, ihren Zorn im Zaum zu halten.
    Die schlagartig hellwache Angestellte rasselte die Nummer herunter, und Monica notierte sie sich, obwohl Kathy noch hinzufügte: »E… er geht bestimmt nicht ran. Wie gesagt: Schwierigkeiten in der Familie.«
    Manchmal hatte die Arbeit Vorrang vor der Familie. Wenn Martin ein guter Sheriff war, wusste er das. »Eins noch. Hat Ihr Büro vor einigen Monaten einen Bericht über Kyle Wests Ableben bekommen?«
    »Was? Kyle ist tot?«
    Gut, das beantwortete wohl die Frage, provozierte jedoch gleich weitere. »Soll das heißen, man hat Sie nie offiziell von seinem Ableben benachrichtigt?« Das ergab keinen Sinn. Jemand von der Highway Patrol war zu May Walker gefahren und hätte sicher auch im Büro des Sheriffs vorbeigeschaut. So lauteten nun mal die Vorschriften.
    Da Jon die Meldung von Wests Tod im Computersystem gefunden hatte, musste jemand die entsprechenden Papiere ausgefüllt haben. Wenn es niemand in Gatlin war, wer dann?
    »Nein. Nie … Kyle ist tot?«
    »Wissen Sie bestimmt nichts davon?« Wenn ich nur ihr Gesicht sehen könnte. Sie klang ehrlich, aber das taten Lügner ab und zu auch.
    »Ich schwöre es, Ma’am, nein.«
    Also hatte vielleicht jemand die Mitteilung verschlampt. Oder jemand wollte nicht, dass die Polizei von Gatlin County von Wests Tod erfuhr.
    »Danke.« Sie legte auf. In Sekundenschnelle hatte sie Martins Handynummer eingetippt, aber es meldete sich nur die Mailbox. Mist. »Martin, hier Monica Davenport. Ich muss

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