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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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zu. Der Typ war zu sehr damit beschäftigt, Sissy Sue anzubaggern.
    Also schlenderte er pfeifend den Flur entlang und bog links ab. Ah, da vorn. Zimmer 408.
    Das war viel zu einfach.
    Er glitt ins Zimmer. Alles war ganz ruhig. Keine zischenden und piepsenden Maschinen. Perfekt. Er zog den grünlichen Vorhang vor ihrem Bett zurück und sah auf seine kleine Überlebende hinunter.
    Lauras Augen waren geschlossen, die Wimpern warfen Schatten auf ihre Wangen. Keine Schnitte, keine blauen Flecken … zumindest nicht im Gesicht. Er ließ den Blick zu den Händen wandern.
    Na also.
    Eingerissene Fingernägel. Aufgekratzte blasse Haut. Sie hatte versucht, sich zu befreien, aber es war ihr nicht gelungen.
    Er wollte mit ihr reden, wollte herausfinden, wie es sich angefühlt hatte, als sie wach geworden war und feststellen musste, dass ihr ständiger Alptraum Wirklichkeit geworden war.
    Wie furchtbar. Wie perfekt.
    Er griff nach einem Kissen, doch er … zögerte.
    Es war nicht richtig, sie im Schlaf sterben zu lassen. Sie so davonkommen zu lassen.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Nein, das entsprach ihm nicht. Laura Billings hatte sich vor der Finsternis gefürchtet und davor, in der Falle zu sitzen. Diese Hölle hatte er sie bereits kosten lassen.
    Aber jetzt würde sie sich vor ihm fürchten.
    Blitzschnell zog er die Handschuhe an. Es konnte losgehen.
    Mit der Rückseite der Finger glitt er über ihre Wange. Die Ärzte hatten Laura mit Arzneimitteln vollgepumpt. Er kannte sich aus – er wusste, dass sie das mit Patienten machten, die nicht aufhörten zu schreien, und nachdem Laura die stumme Phase überwunden hatte, hatte sie unablässig geschrien.
    Er hatte einige der Krankenschwestern über ihre entzückenden Schreie reden hören.
    »Das arme Mädchen … «
    »Ist das zu glauben? Gefangen unter der Erde … «
    Wenn die wüssten.
    Wieder strich er ihr übers Gesicht. Ihre Lider flatterten. Ah. Gut.
    Keine Zeit verlieren.
    Als sie die Augen aufschlug, sah er darin anfangs nur Verwirrung. Eine steile Furche bildete sich auf ihrer Stirn. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Wo … «
    »Pst.« Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. Dann griff er nach dem Kissen. »Keine Sorge. Diesmal sorge ich dafür, dass es schneller geht.«
    Da endlich dämmerte es ihr. Ihre Augen weiteten sich, weiteten sich immer mehr, traten fast aus den Höhlen, sie riss den Mund auf, um zu schreien …
    Zu spät.
    Er drückte ihr das Kissen aufs Gesicht, während er zugleich mit der Linken ihre Handgelenke packte.
    Sie wehrte sich heftiger, als er erwartet hatte. Einmal hätte sie sich sogar beinahe losgerissen.
    Beinahe, und dann … rührte sie sich nicht mehr. Gar nicht mehr. Der Kampf war vorüber.
    Wäre sie an die Maschinen angeschlossen gewesen, die in der Ecke standen, wäre umgehend eine Schwester ins Zimmer gestürzt und hätte sich gefragt, wieso der Bildschirm keinen Ausschlag mehr zeigte. Er war wirklich ein Glückspilz.
    Wieder berührte er sie. Er konnte es sich nicht verkneifen. Sie war noch warm, das spürte er selbst durch die Handschuhe. Allerdings würde sie das nicht lange bleiben.
    Als er die Hand wegnahm, bebten seine Finger. Aber nicht vor Angst; die kannte er nicht.
    Sorgfältig drapierte er die Kissen um sie herum.
    Ein letzter Blick, denn dem Tod konnte Schönheit innewohnen, dann glitt er aus dem Zimmer.
    ***
    Als Monicas Mobiltelefon das nächste Mal klingelte, war sie darauf gefasst. Das erste Klingeln war noch nicht verklungen, da hatte sie das Gespräch schon angenommen. »Davenport.«
    »Wir konnten das Mobiltelefon aufspüren.« Sams Stimme überschlug sich fast vor Aufregung. »Hast du deine Waffe?«
    Was? Ihr Blick traf Lukes. Er stand auf der anderen Seite des Zimmers, die Arme vor der Brust verschränkt. »Meine Waffe liegt neben mir.«
    Bei ihren Worten zog er die Pistole.
    »Die Besitzerin des Mobiltelefons ist Laura Billings.«
    Verdammt.
    »Wir haben den GPS -Chip trianguliert. Monica, das Mobiltelefon befindet sich direkt vor deinem Zimmer. Der, der dich angerufen hat … «
    »Laura Billings ist noch in der Klinik.« Mit der Pistole in der Hand eilte sie zur Tür. »Das ist der Mann, der sie fast ermordet hätte, und er spielt eins seiner Spielchen.«
    »Sei vorsichtig! Du weißt nicht … «
    »Dante ist hier. Ich habe Verstärkung.« Sie legte auf. Holte tief Luft. »Als er anrief, stand er genau vor meinem Zimmer.«
    An Lukes Kinn zuckte ein Muskel.
    Sie gingen gemeinsam hinaus.

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