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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zurück, entspannte sich wieder, rutschte aber in der nächsten Sekunde vor und sah unruhig auf die Uhr.
    Schließlich stand sie seufzend auf.
    Rance musterte ihre nackten Beine. Dann erhob er sich ebenfalls - wie es die McKettrick-Männer seit ewigen Zeiten taten, wenn eine Lady aufstand. Man hielt ihr die Tür auf und nahm ihr schwere Taschen ab.
    "Du willst doch nicht etwa schon gehen, oder?" Cora warf Echo einen überraschten Blick über die Schulter zu.
    Mit Mühe riss Echo sich von Rances Anblick los. "Es ist schon fast acht", sagte sie.
    Ganz eindeutig war sie eine Prinzessin. Und vielleicht würde sie sich irgendwann in einen Frosch verwandeln. Rance runzelte die Stirn. Oder galt das vielleicht ausschließlich für Prinzen? Mit Märchen kannte er sich nicht allzu gut aus.
    Sofort drehte Cora den Wasserhahn ab und wickelte den Schlauch zu einer glänzend grünen Rolle auf. "Ich habe versprochen, dir heute Abend beim Auspacken der Bücher zu helfen. Und ich halte mein Wort immer."
    "Du musst doch müde sein", protestierte Echo, die Rances Existenz scheinbar ganz und gar vergessen hatte. Doch sie konnte ihm nichts vormachen. jede Zelle ihres Körpers war sich seiner Anwesenheit bewusst. Sie ignorierte ihn in voller Absicht und gab vor, ihn nicht wahrzunehmen.
    Viel Glück, dachte Rance. Es gab Frauen, die ihn nicht mochten oder sogar hassten. Sie warfen mit Dingen um sich und schrien. Viel öfter aber umgarnten und umschmeichelten sie ihn, um ihm dann, wenn er mit ihnen schlief, den Rücken zu zerkratzen.
    Aber sie ignorierten ihn niemals.
    "Unsinn", rief Cora. "Ich bin topfit."
    "Wir können auch helfen", bot Rianna hoffnungsvoll an. "Oder nicht?" Doch sie gähnte bereits beim Sprechen.
    "Ich sag euch was", mischte Rance sich ein, wohl wissend, dass er mit den nächsten Sätzen Echos Bemühungen zunichtemachte, wogegen er ganz und gar nichts einzuwenden hatte. Das erhöhte die Spannung nur noch. "Das klingt, als ob da eine Menge schwerer Sachen getragen werden müssten. Ihr Mädchen bleibt bei Granny, und ich helfe mit den Büchern."
    "Das ist wirklich nicht nötig." Echo wirkte verführerisch nervös. "Das kann alles auch bis morgen warten."
    "Nicht, wenn du am Samstag den Laden eröffnen willst", behauptete Cora. Selbst in der Dunkelheit sah Rance das Funkeln in den Augen seiner Schwiegermutter. Dann gähnte sie etwas übertrieben. "Und wo du es schon erwähnt hast, ich würde wirklich gern die Füße hochlegen und vielleicht ein bisschen fernsehen."
    Sichtlich beunruhigt knabberte Echo an der Unterlippe und warf einen scheuen Blick in Rances Richtung. Sie schien hin und her gerissen, und er genoss es, ihr beim Überlegen zuzusehen.
    Rance lächelte in sich hinein. Ich bin einer Lady immer gern zu Diensten, dachte er.
    "Wie mir scheint, haben wir keine andere Wahl", erklärte Echo schließlich.
    "Scheint mir auch so-, lächelte er.
    "Dann geht mal, ihr beiden." Cora hob die Hände. "Die Mädchen und ich genehmigen uns noch ein Eis, und dann schauen wir, was im Fernsehen kommt."
    Eine zarte Röte bedeckte Echos Wangen, was in Rance ein urtümliches Gefühl erweckte - nicht etwa den Wunsch, sie zu erobern, sondern sie zu beschützen.
    So souverän wie möglich bedankte Echo sich für das Abendessen, sagte den Mädchen Gute Nacht und rief Avalon zu sich. Rance versprach, seine Töchter in etwa zwei Stunden wieder abzuholen. Dann brachte er Echo zu ihrem Auto und folgte ihr in seinem Wagen durch ruhige Wohnviertel mit einfachen, gepflegten Häusern bis zur Hauptstraße. Vor ihrem Buchladen parkte ein Lastwagen. Ein Mann stieg aus.
    Dabei überkam Rance ein unangenehmes Gefühl, das er sich selbst nicht recht erklären konnte. Wenn er sich nicht sehr täuschte, war dieser Mann nicht Echos Typ. Er sah viel zu heruntergekommen aus. Ganz eindeutig brauchte er dringend eine Dusche, einen Haarschnitt und eine Rasur und wahrscheinlich auch einen Job.
    Zögernd stieg Echo aus und ging entschlossen auf den Mann zu. Rance stellte sich neben sie.
    "Ich bin Bud Willand", sagte der Fremde.
    Rance fiel auf, dass Echo den Hund im Wagen gelassen hatte.
    "Echo Wells", entgegnete sie mit leiser und zittriger Stimme. Offenbar behagte ihr dieses Gespräch ganz und gar nicht.
    Willand betrachtete Rance von Kopf bis Fuß, wie Männer es seit Urzeiten taten, und hielt klugerweise Distanz. Er blickte durch das Beifahrerfenster in Echos Wagen, wo Avalon mit heraushängender Zunge saß.
    "Sieht eindeutig nach Whitey aus", brummte er.
    Am

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