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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Willand und seine Kinder denken. War Avalon wirklich Whitey? Würden die Kinder von Bud Willand sie genauso begeistert und glücklich begrüßen wie Maeve und Rianna?
    Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Wenn es sich wirklich um Whitey handelte, musste Echo sie gehen lassen.
    "Wieso siehst du so traurig aus?", forschte Rianna, die Echo interessiert musterte.
    "Ich bin nur ein bisschen müde", erklärte Echo hastig.
    Cora, die offenbar durch einen Seiteneingang das Haus betreten hatte, erschien auf der Veranda.
    "Im Kühlschrank ist Limonade für euch!", rief sie.
    Bei dem Anblick des wunderbar schlichten Hauses mit seinen geputzten Fenstern und dem gepflegten Garten, verspürte Echo einen weiteren Stich in der Brust.
    Wie es sich wohl anfühlte, in so einer Umgebung aufzuwachsen?
    Sie stellte sich Schnee zu Weihnachten vor, einen festlichen Kranz an der Tür und bunte Lichterketten im Wohnzimmerfenster. Und im Herbst Kürbislaternen, während blutrotes und goldenes Laub den Stamm des Ahornbaumes einschloss. Im Frühling Stiefmütterchen, Kapuzinerkresse und Geranien in den Terrakottatöpfen. Unendliche Sehnsucht schnürte ihr den Hals zu.
    Offenbar verstand Rianna sie trotz ihres jungen Alters. Denn sie nahm Echos Hand und drückte sie leicht. "Ich vermisse meine Mom", wisperte sie.
    Tränen brannten in Echos Augen.
    Maeve versteifte sich. "Du kannst dich gar nicht an Mom erinnern", zischte sie.
    "Ich vermisse sie trotzdem.
    "Lasst uns die Limonade holen", schlug Echo vor.
    "Wir alle können etwas zu trinken vertragen", stimmte Cora zu. Sie lächelte, doch ihre Augen blickten ernst, während sie ihre Enkelinnen an sich drückte und Echo über deren Köpfe hinweg einen Blick zuwarf.
    Nach einem Glas eisgekühlte Limonade im Garten hinter dem Haus spielten die Kinder mit Avalon.
    "Ihre Mutter ist hier in diesem Haus aufgewachsen", bemerkte Cora leise. "Sie hat im Garten gespielt, mit ihrem Hund Farky, genauso wie Rianna und Maeve jetzt. Ich hätte niemals geglaubt, dass ich meine Julie überleben würde."
    Echo wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Die ältere Frau zwang sich zu einem tapferen Lächeln. ,Ich bin eine alte Närrin, Ihnen von jemandem zu erzählen, den Sie gar nicht kennen. Tut mir leid."
    "Ich höre Ihnen gern zu, Cora. Und Sie sind alles andere als eine alte Närrin."
    "Möchten Sie sich vielleicht ein paar Fotos ansehen?", fragte Cora mit rührender Schüchternheit. "Von Julie, meine ich?"
    "Das würde ich sehr gern."
    Da lief Cora ins Haus und kam kurz darauf mit einem abgegriffenen Fotoalbum zurück. Sie zog ihren Stuhl näher zu Echo, legte das schwere Album auf den Tisch und schlug die erste Seite auf.
    Eine viel Jüngere Cora posierte mit einem rosa Strampelanzug in der Hand vor einem Weihnachtsbaum. "Das hat mein Mann Mike gemacht."
    Als hätten sie etwas gespürt, tauchten Maeve und Rianna wieder auf und stellten sich links und rechts neben ihre Großmutter. Zweifellos kannten sie die Fotos schon, und doch betrachteten sie sie so fasziniert wie beim ersten Mal.
    "Zeig Echo das Bild, wo Mommy als Cowgirl verkleidet ist", rief Rianna atemlos, sah Echo an und fügte stolz hinzu: "Mommy war mit fünf Little Miss Rodeo."
    "Wow", rief Echo ehrlich beeindruckt. Julie Tellington sah in ihrem Fransenrock, der Weste und den Stiefeln so niedlich aus wie die kleine Shirley Temple. Selbstbewusst strahlte sie in die Kamera.
    "Und sie war natürlich kein bisschen verwöhnt", sagte Cora zärtlich, während sie das Foto mit den Augen verschlang. Nir hätten gern noch mehr Kinder gehabt, Mike und ich. Aber wir waren dankbar für unsere Julie."
    Wie gern hätte Echo auch ein eigenes Kind, das sie so bedingungslos lieben konnte wie Cora ihre Tochter. "sie war sehr hübsch."
    Cora nickte, schniefte leise und berührte so sanft das alte Foto, dass Echo glaubte, ihr Herz müsse brechen. So sehr zu lieben, war ein großes Risiko, es legte das Herz bloß mit all seinen empfindlichen Nervenenden.
    Wie hatte Cora diesen Verlust nur überleben können?
    Auch Rianna streckte einen schmutzigen Finger nach dem Foto aus. Echo war froh, dass Cora das kleine Mädchen nicht rügte, sondern einfach nur wartete, bis es von selbst die Hand wieder zurückzog.
    Danach folgte eine ganze Reihe von Fotos: Julie an ihrem ersten Schultag, Julie beim Twirling-Tanzen, beim Öffnen von Geburtstagsgeschenken und am Weihnachtstag, Julie in den verschiedensten Verkleidungen, in einem Jahr als Hummel, im nächsten Jahr als gigantischer

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