Echo der Liebe
nicht mit dir zu schlafen. Lass mich einfach bei dir duschen und den Rest der Nacht neben dir verbringen. Mehr verlange ich gar nicht."
"Tolle Idee!", rief sie. "Und wenn ganz Indian Rock morgen früh aufwacht - falls sie nicht bereits alle wach sind, nachdem du versucht hast, meine Tür einzuschlagen steht dein Wagen vor meiner Tür ..."
Zart legte er eine Hand unter ihr Kinn und strich ihr mit dem Daumen über die Wange. "Ich verschwinde, bevor die Sonne aufgeht."
"Was soll das alles?" Echo hatte Angst, er würde sie küssen, und befürchtete, vor Enttäuschung ohnmächtig zu werden, falls er es nicht tat. Die Luft war sehr dünn - im Grunde müssten jeden Moment gelbe Sauerstoffmasken von der Decke fallen.
"Ich wünschte, ich könnte dir darauf eine halbwegs intelligente Antwort geben. Aber alles, was ich sagen kann ist, dass ich von der anderen Seite der Welt hierher geflogen bin, um in deiner Nähe zu sein."
"Verdammt", sagte sie. "Du bist wirklich gut."
Da lächelte er, küsste sie kurz auf die Lippen, gähnte und wartete mit schläfrigen Augen ihre Antwort ab.
Echo wurde schwach. Aber sie hatte schließlich nie behauptet, aus Stein zu sein.
"Okay", willigte sie ein.
"Okay?" Erneutes Gähnen. Wie konnte es einem Mann gelingen, sein Gesicht dermaßen zu verziehen und dabei höllisch sexy auszusehen?
"Beeil dich, bevor ich es mir anders überlege", riet sie ihm.
"Ich hole nur schnell mein Rasierzeug."
Echo blickte auf den riesigen Geländewagen, der drohend wie Darth Vader vor dem Schaufenster aufragte. "Gib mir den Schlüssel. Ich hole es."
"Nicht nötig. Die Tasche steht direkt vor der Tür."
"Du wusstest, dass ich ja sagen würde!"
Er lachte. Nein. Aber ich bin eine Spielernatur wie mein Cousin Jesse. Ich gestehe, dass ich dazu neige, hoch zu pokern."
Ein paar Minuten später lag Echo steif auf einer Seite des Bettes, während Snowball friedlich auf ihrer Luftmatratze schlummerte und Rance unter der Dusche stand. Plötzlich knurrte Snowball wieder, tief und drohend.
"Still", zischte Echo.
Doch Snowball gab keine Ruhe.
Im Badezimmer rauschten die Wasserrohre. Echo lauschte angestrengt. Eine Autotür in der Gasse schlug leise zu. Mit gerunzelter Stirn rollte sie sich vom Bett, schlich zum Fenster und sah hinaus, konnte allerdings nur die vom Mond beschienene Garage des Nachbars überblicken.
Jetzt fletschte Snowball knurrend die Zähne. Sie hörte ein leises, metallenes Geräusch, dann ein Klicken. So viel zu den handwerklichen Fähigkeiten von Keegan und Jesse. jemand hatte soeben die Hintertür aufgebrochen.
Echo huschte ins Badezimmer, wo sie erst mal durch eine Wand aus dickem Wasserdampf tauchen musste. Mit halb rasiertem Gesicht starrte Rance sie an, dann grinste er.
"Jemand ist durch die Hintertür eingebrochen", wisperte sie.
Er griff nach einem Handtuch und schlang es sich um die Hüften. Dann schob er sich an ihr vorbei. "Du bleibst hier", flüsterte er.
Das hätte Echo auch am liebsten getan. Doch ihre Beine bewegten sich bereits wie von selbst und trugen sie aus dem Badezimmer. Sie nahm Snowball beim Halsband, während Rance die Treppe hinunterschlich.
Sie beschloss, noch heute ein Telefon in ihrer Wohnung anzuschließen. Ihr Puls hämmerte in ihrem Hals. Dann hörte sie einen lauten Schlag, der durch das ganze Gebäude zu vibrieren schien.
Rance.
Ohne nachzudenken sprang Echo auf und ließ Snowball los, die sofort die Treppe hinunterstürzte.
"Rance!", schrie Echo.
"Ruf Wyatt an", rief Rance. "Sag ihm, wir brauchen einen Krankenwagen."
Panisch rannte sie nicht zum Telefon, sondern in den Lagerraum, aus dem der Lärm gekommen war. Das Licht war angeschaltet. Vor ihr stand Rance, offensichtlich unverletzt. Ihm war nicht einmal das Handtuch heruntergerutscht.
Bud Willand hockte auf dem Boden, den Kopf an die Wand gelehnt, Blut strömte aus seiner Nase.
"Was für eine Scheiße", murmelte er.
Echo betrachtete Rance erneut, um sicherzugehen, dass er keine sichtbare Schussverletzung oder Stichwunde hatte, dann drehte sie um und rannte zurück in den Laden.
Wyatt bremste nach weniger als zehn Minuten mit quietschenden Reifen vor der Buchhandlung, gefolgt von einem Krankenwagen.
"Hier entlang." Echo führte ihn in den Lagerraum, wo weder Rance noch Willand sich auch nur einen Zentimeter bewegt hatten. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie Wyatt das Handtuch um Rances Hüften musterte. Doch zum Glück wandte er seine Aufmerksamkeit dann dem Einbrecher zu. Er seufzte. Bud,
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