Echo der Vergangenheit (German Edition)
öffnete, ohne abzuwarten, die Tür. »Ich brauche Ihre Personalakten.«
Der Captain sah auf. »Ich werde den Teufel tun und Ihnen … «
Kenton hatte die Tür offen gelassen, weil ihm egal war, wer mithörte. Zwanzig Minuten. Keine Zeit zu verlieren. »Sie wissen, wie der Watchman-Fall endete. Wollen Sie wirklich, dass dieselbe Scheiße hier vor Ihrer Haustür auch passiert?« Kenton hatte sich kaum noch unter Kontrolle.
Hinter ihm war es völlig still geworden. Alle im Großraumbüro lauschten gespannt.
Der Captain erhob sich bedächtig. »Wollen Sie damit sagen, einer meiner Männer … «
»Wir überprüfen die Feuerwehrleute. Wir überprüfen die Polizisten.« Nicht alle. Aber einige standen ganz oben auf der Liste der SSD . »Anfangen möchte ich mit Peter Malone.« Der Detective schien ein rechtschaffener Kerl zu sein, aber der Schein konnte trügen.
Das wusste Kent nur zu gut.
»Er ist der Erste, aber wir werden noch mehr von Ihren Männern befragen.«
Lawrence nickte plötzlich und ging zur Tür. »Ich gehe ins Personalbüro.«
»Wir gehen gemeinsam, und wir werden uns verdammt noch mal beeilen.«
15
Lora hatte gerade die Feuerwache betreten, als sie Kentons Stimme hörte. Sie hörte das Pochen ihres eigenen Herzens in den Ohren, als sie sich einen Weg an den Männern vorbei bahnte, die sich vergewissern wollten, dass es ihr gut ging.
»Verdammt, Lora«, rief Garrison, »machen Sie mal langsam, junge Frau … «
Sie hätte Kenton fast umgerissen.
Er fing sie auf und packte sie an den Armen. »Lora … «
»Wir müssen reden.« Sofort.
Aber er schüttelte den Kopf. »Ich bin hier, um Malone zu treffen.«
Malone? Pete?
»Er ist nicht hier«, sagte ihm Jon. »Garrison sagte, der Typ sei schon weg gewesen, als der Haftbefehl kam.«
Lora riss die Augen auf. »Wieso wollt ihr Pete verhaften?«
Kenton warf Jon einen Blick zu. »Pete Malones Vater war Feuerwehrmann.«
»Saul Malone war nicht einfach irgendein Feuerwehrmann«, antwortete Lora. »Er war ein verdammt brillanter Feuerwehrmann. Er kam bei einem Brand ums Leben, als er ein paar Kinder gerettet hat, damals in den Achtzigerjahren.«
Doch Jons Lippen bildeten einen schmalen Strich, und er wandte den Blick keine Sekunde von Kenton ab. »So so.«
»Ruf im Revier an und sprich mit Monica«, befahl Kenton. »Sie soll dich auf den neuesten Stand bringen, und sorg dafür, dass man die ganze Stadt nach Malone absucht.«
Kenton schob Lora ins Konferenzzimmer, dann knallte er die Tür hinter ihr zu. Die kleine Ansprache, die sie für ihn vorbereitet hatte, war vergessen. »Pete? Willst du etwa behaupten, Pete habe etwas damit zu tun? Denn dann bist du auf dem Holzweg! Er … «
»Wie gut kennst du Pete Malone?«
Oh … sie leckte sich die Lippen und zwang sich, ihm in die Augen zu schauen. »Gut genug.«
Sein Blick bohrte sich in ihre Augen, und sie hatte das Gefühl, kaum noch Luft zu bekommen. »Du hast mit ihm geschlafen.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Das hat Seth also gemeint.«
Seth? Na prima, er hatte also getratscht, aber – na und? Dass sie eine Vergangenheit hatte, war schließlich nichts Besonderes. »Ja, aber vor unserer Zeit. Er ist ein anständiger Kerl.«
»Jetzt verstehe ich auch, warum du dir keine Sorgen machen musstest, als du uns über seinen Kopf hinweg eingeschaltet hast. Er hätte dir alles durchgehen lassen, nicht?«
Sie riss sich los und trat zurück. »Das zwischen Pete und mir ist vorbei. Ich muss dir nichts erklären.«
»Oh doch, Süße, das musst du.«
Sie reckte das Kinn. »Habe ich dich etwa um eine Liste deiner Ex-Geliebten gebeten? Hm?«
»Meine Ex-Geliebten sind auch nicht möglicherweise in Morde verwickelt. Morde!«
»Pete ist nicht in sie verwickelt. Er ist der Cop, der den Fall untersucht, verdammt. Nicht irgendein … «
»Der Typ, der die Ermittlungen leitet«, wiederholte er, und sie hörte die unterdrückte Wut in seinen Worten. »Der Typ, der über sämtliches Beweismaterial Bescheid weiß, das wir haben. Glaubst du, Polizisten werden nie kriminell?«
Aber Pete war nicht nur ein Polizist. Er war ihr Freund.
»Hast du vor Carter mit ihm geschlafen?«, feuerte er die nächste Frage auf sie ab. »Oder danach?«
Sie schluckte. Was für eine Rolle spielte das? »Danach.« Drei Monate danach. Die Dreimonatsfeier. Sie hatten nur eine Nacht gehabt.
»Mit wem sonst noch?«
Lora kniff die Augen zusammen.
»Mit jemandem von deinen Kollegen? Du … «
Sie stieß ihn so heftig weg,
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