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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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du, wir brauchen dafür eine Genehmigung der Bezirksstaatsanwaltschaft?«, fragte Byrne.
    »Könnte sein.«
    »Ich rufe Mike Drummond an und informiere ihn über den Stand der Dinge.«
    Während Byrne telefonierte, druckte Jessica das Bild des Löwentattoos aus. Als sie Lachen auf dem Gang hörte, hob sie den Blick und sah, dass Nicci Malone – verknallt wie ein Schulmädchen – mit Detective Russell Diaz den Raum betrat.
    Russell Diaz war der Leiter einer kürzlich gegründeten Einsatzgruppe, die zum Dezernat Sonderermittlungen des Police Departments Philadelphia gehörte. Kevin Byrne hatte das Angebot, diese Stelle zu übernehmen, abgelehnt. Bei der neuen Spezialeinheit handelte es sich um eine Art schnelle Eingreiftruppe für Fälle, die stark im Fokus der Öffentlichkeit standen und bei denen besondere Umstände vorlagen. Diaz hatte zehn Jahre in der FBI-Außenstelle Philadelphia gearbeitet. Dieser Job sei mit zu vielen Reisen verbunden gewesen, sagte er, und daher habe er zur Polizei gewechselt, um öfter bei seiner Familie zu sein. Beim FBI war Diaz auch als Profiler tätig gewesen und hatte in den vergangenen Jahren die Mordkommission mehrmals beraten.
    Außerdem war Russell Diaz ein ausgesprochen gut aussehender Mann – über eins achtzig groß, muskulös, kurz geschnittenes braunes Haar und verträumte Augen. Er trug gerne diese engen marineblauen T-Shirts des Police Departments, unter denen sich die Muskeln abzeichneten. Seltsamerweise schien er gar nicht zu merken, welch großen Eindruck er sowohl auf das starke als auch das schwache Geschlecht und alles, was dazwischen lag, machte. Das erhöhte seine Attraktivität noch mehr.
    Morgen begann seine Arbeit in der neuen Abteilung.
    Diaz durchquerte den Raum und ging lächelnd auf Jessica zu. »Hallo, Detective. Lange nicht gesehen.«
    »Ja, zu lange«, erwiderte Jessica. Sie schüttelten sich die Hand. Während ihrer Zeit im Dezernat Autodiebstahl hatte Jessica gemeinsam mit Diaz in einer Einsatzgruppe ermittelt. Es war ihnen gelungen, einen international operierenden Ring auszuheben, der Nobelkarossen nach Südamerika verschob. »Ich freue mich, dass Sie jetzt in unserem Team sind. Wie geht es Marta?«
    Marta war Diaz’ Tochter. Soviel Jessica wusste, war sie eine Art musikalisches Wunderkind. Die Tatsache, dass er seit langem geschieden und alleinerziehender Vater war, machte aus ihm nicht nur einen attraktiven, sondern geradezu unwiderstehlichen Mann.
    »Danke, großartig. Sie ist erst vierzehn, aber schon eine richtige junge Dame.«
    Jessica sah auf den Stapel Papier und Bücher in Diaz’ Händen.
    »Was ist das?«, fragte sie und zeigte auf das Buch. Diaz reichte es ihr. Es war ein Exemplar von Dantes Inferno .
    »Nur ein bisschen Unterhaltungslektüre«, entgegnete Diaz mit einem Grinsen.
    Jessica fächerte die Seiten mit dem Daumen auf. Das war mit Sicherheit keine Unterhaltungslektüre. »Sie lesen das auf Italienisch?«
    »Ich arbeite daran. Marta möchte als Austauschschülerin nach Italien, und ich möchte, dass ihre Freunde mich hip finden.«
    »Beeindruckend.«
    »Che c’è di nuovo?« , fragte Diaz.
    Jessica lächelte. »Non molto.«
    Sie nahm an, dass Diaz sie gefragt hatte, was es Neues gab, und ihre Antwort lautete »nicht viel«. Viel umfangreicher waren Jessicas Italienischkenntnisse, von ein paar Schimpfwörtern abgesehen, nicht.
    Byrne betrat das Büro. Jessica winkte ihn zu sich und stellte die beiden Männer einander vor.
    »Kevin Byrne, Russell Diaz«, sagte sie.
    »Ich freue mich, Sie kennenzulernen«, sagte Diaz. »Ich habe schon eine Menge über Sie gehört.«
    »Geht mir ebenso.«
    Sie sprachen eine Weile über den Job, bis Diaz auf die Uhr schaute. »Ich muss noch zur Arch Street, um ein paar Dinge zu regeln.« Die FBI-Außenstelle Philadelphia war in der Arch Street 6000. Diaz nahm seine Sachen und Dantes Inferno . Er packte alles in einen Rucksack und warf ihn sich über seine breite Schulter. »Sollen wir später noch was trinken gehen?«
    Nicci Malone, die hinter Diaz stand, nickte wie ein Wackeldackel.
    Jessica und Byrne brachten die nächsten Stunden damit zu, die Zeugenaussagen abzutippen, die sie in der Federal Street gesammelt hatten. Leider war nicht mehr dabei herausgekommen als: Ich weiß nichts. Ich habe nichts gehört. Ich habe nichts gesehen.
    »Ich finde, du solltest an dieser Tattoo-Firma dranbleiben«, sagte Byrne. »Mal sehen, ob ich dem Labor ein bisschen Dampf machen kann, damit wir bald erfahren,

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