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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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welches Papier der Mörder benutzt hat, um Beckmans Kopf so hübsch einzuwickeln.«
    »Hört sich gut an«, meinte Jessica.
    Im Hintergrund klingelte das Telefon. Jessica und Byrne schauten automatisch zur Zentrale hinüber, die sich fast genau in der Mitte des vollgestellten Raumes befand. Heute hatte Nick Palladino Telefondienst. Er griff in eine Schreibtischschublade, um ein Formular herauszuholen, und das konnte nur eines bedeuten.
    Die Mordkommission wurde immer dann eingeschaltet, wenn es einen verdächtigen Todesfall gab. Einige entpuppten sich als Unfälle, andere als Selbstmorde. Aber immer, wenn irgendwo im Philadelphia County ein Mensch weder in einem Krankenhaus noch in einem Hospiz starb, klingelte nur ein Te le f o n.
    Jessica und Byrne wandten ihre Aufmerksamkeit wieder dem Fall zu. Wenigstens versuchten sie es.
    Ein paar Minuten später sah Jessica aus den Augenwinkeln, dass jemand das Büro durchquerte. Nick Palladino steuerte mit finsterer Miene genau auf Jessica und Byrne zu. Dino war ein umgänglicher, ausgeglichener Kollege, jedenfalls für einen Mann mit italienischen Wurzeln in South Philly, und hatte immer einen Scherz auf den Lippen. Wenn allerdings etwas Wichtiges anstand, zählte für ihn nichts anderes mehr.
    Dies schien einer dieser Augenblicke zu sein.
    »Jetzt sag nicht, wir haben noch eine Leiche in diesem Fall«, sagte Jessica. »Wir haben doch keine neue Leiche in diesem Fall, Dino?«
    »Nein«, erwiderte Nick Palladino und zog seine Jacke an. »Haben wir nicht.« Er nahm einen Schlüsselbund und ein Funkgerät aus dem Regal. »Wir haben zwei.«

17.
    Lucy Doucette brauchte für die sechs Häuserblocks keine vier Minuten. Das könnte ein Rekord gewesen sein. Unterwegs überholte sie zwei SEPTA-Busse und wich in letzter Sekunde einem SUV aus, der in der Achtzehnten Straße bei Rot über die Ampel fuhr. Seitdem Lucy drei Jahre alt war, wich sie dem Verkehr aus. Das hatte aber nicht zur Folge, dass sie langsamer ging.
    Es war ein dreigeschossiges Haus in der Nähe der Cherry Street. Auf einem kleinen Schild neben der Tür stand Tillman Towers, doch das Haus war alles andere als ein Turm. Die verrostete Klimaanlage über ihrem Kopf drohte, sich jeden Augenblick aus der Verankerung zu lösen. Die Stufen, die zur Tür führten, neigten sich um zehn Grad zur rechten Seite. Lucy schaute unten auf das Schild. Dort stand: EINGANG ZU 106 HINTEN. Sie ging in die Gasse hinein, bog um die Ecke und sah eine kleine, rot gestrichene Tür. Auf der Tür war dasselbe Symbol wie auf der Visitenkarte, ein stilisierter, goldener Schlüssel.
    Lucy suchte eine Klingel, fand aber keine. Daraufhin drückte sie gegen die Tür. Sie war offen. Vor ihr lag ein langer, düsterer Korridor.
    Lucy ging den Korridor hinunter. Wie so oft in alten Häusern roch es nach Fett, nassen Hunden und fruchtigem Raumspray, und das alles wurde überlagert vom Gestank voller Windeln. Lucy hatte einen ausgeprägten Geruchssinn, was in ihrem Job sehr hilfreich war. Manchmal lauerten in den Hotelzimmern an den verrücktesten Stellen die sonderbarsten Dinge. Sie aufstöbern und entsorgen zu können war ein großer Vorteil und natürlich auch unbedingt notwendig.
    Als Lucy am Ende des Korridors ankam, sah sie, dass die Tür zur Wohnung 106 nur angelehnt war. Aus Gewohnheit klopfte sie am Türrahmen und hätte beinahe »Zimmerservice« gerufen, doch sie konnte sich gerade noch zurückhalten.
    Sie klopfte noch einmal. »Hallo?«
    Keine Antwort.
    Lucy atmete tief durch und betrat den Raum.
    Er war klein und beengt. In den Ecken stapelten sich fast bis zur Decke alte, ledergebundene Bücher. In der Mitte standen zwei verschiedene Sessel. Lucy hatte sofort den Geschmack abgestandenen Kaffees auf der Zunge.
    »Hallo«, hörte sie eine Stimme rufen.
    Lucy wirbelte herum. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Vor ihr stand ein drahtiger, mittelgroßer, schlanker Mann um die vierzig oder fünfzig. Sein weißes Hemd, das am Kragen und an den Manschetten vergilbt war, schien ihm ein paar Nummern zu groß zu sein. Darüber trug er ein abgewetztes marineblaues Jackett. Seine Schuhe waren staubig. Doch beeindruckend waren vor allem seine Augen. Er hatte die dunklen, glänzenden Augen eines wütenden Terriers.
    »Hallo«, sagte sie in quiekendem Ton. Sie hasste es, wenn ihre Stimmte ihr nicht gehorchte. »Ich bin Lucy Doucette.«
    »Ich weiß.«
    Im Gegensatz zu ihrer war seine Stimme sanft und selbstsicher. Lucy hatte den Eindruck, er hätte noch nie in

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