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Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Echo des Blutes: Thriller (German Edition)

Titel: Echo des Blutes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Fragen stellen?« Jessica zeigte ihm ihren Dienstausweis. Der Mann warf einen Blick darauf.
    »Kein Problem.«
    Jessica zeigte ihm drei der Fotos. »Kennen Sie einen dieser Männer?«
    Coltrane betrachtete die Bilder. »Nein. Sind das auch Müßiggänger, so wie ich?«
    »Ja.«
    Abraham Coltrane nickte. Jessica zeigte ihm das vierte Foto mit dem Mann, von dem sie annahmen, dass er in den Mord an Marcellus Palmer 2004 verwickelt war. Der Name des Mannes war Tyvander Alice. »Und den hier?«
    Coltrane sah sich das Foto an. Diesmal bemerkte Jessica eine winzige Reaktion in seinen Augen. »Auch nicht. Tut mir leid.«
    »Dieses Foto ist schon ein paar Jahre alt.«
    »Ich erinnere mich an alle Menschen, die ich jemals kennengelernt habe, Madam.«
    Jessica glaubte ihm, und deshalb glaubte sie ihm auch nicht, dass er Tyvander Alice nicht kannte. Sie zog einen Fünf-Dollar-Schein aus der Tasche und hielt ihn so in der Hand, dass der Mann ihn sehen konnte.
    »Schöne Decke«, sagte sie.
    »Sie erfüllt ihren Zweck.«
    Jessica zog an dem Preisschild. »Haben Sie die Rechnung dafür, Mr. Coltrane?«
    »Die Decke ist das Geschenk einer meiner vielen Verehrerinnen.«
    »Jemand hat Ihnen eine Decke geschenkt, an der noch das Preisschild hängt?«
    Coltrane zuckte mit den Schultern. »Ich fürchte, die jungen Leute sind mit den Sitten und Bräuchen nicht so recht vertraut.«
    »Zum Glück ist das bei unseren Richtern anders«, sagte Jessica. »Die wissen genau Bescheid. Anklage, Gerichtsverfahren, Verurteilung, Gefängnis. Man kann sagen, es sind Verfechter der Tradition.«
    Coltrane starrte sie an. Jetzt schien er bereit zu sein, ihr die Wahrheit zu sagen. »Kann ich das Foto noch mal sehen?«
    »Natürlich.« Jessica zeigte es ihm. Coltrane rieb sich die Bartstoppeln und betrachtete es einen Augenblick.
    »Nachdem ich nun Zeit hatte, noch mal in Ruhe darüber nachzudenken, glaube ich, dass ich diesen Gentleman schon mal getroffen habe.«
    »Ist das Tyvander Alice?«
    »Tyvander?« , fragte er. »Nein. Unter dem Namen kenne ich ihn nicht. Ich kenne ihn als Hoochie.«
    »Hoochie?«
    »Ja. Ein bedauerlicher, würdeloser Spitzname, den er seiner Liebe zu billigem Wein zu verdanken hat, glaube ich.«
    Jessica reichte Coltrane die fünf Dollar. Er drückte den Schein auf die Stirn, schnupperte daran und steckte ihn schnell unter die Decke.
    Jessica wollte Coltrane gerade noch weitere Fragen stellen, als die Decke sich plötzlich bewegte. Ein paar Sekunden später streckte ein Jack Russel Terrier seine Schnauze heraus. Seine graue Schnauze. Der Hund blinzelte mit den Augen, um sich an das helle Licht zu gewöhnen.
    »Und wer ist das?«, fragte Jessica.
    »Das ist der böse Biscuit. Mein ältester Freund.« Coltrane strich dem Hund über den Kopf. Als der Hund mit dem Schwanz wedelte, bewegte sich die Decke mit. »Gibt es etwas Besseres auf der Welt als einen warmen Biscuit?«
    Jessica dachte nach. Ihr fiel nichts ein. Es gab Dinge, die ebenso gut waren, aber nicht besser. Okay, es wurde Zeit, auf das eigentliche Thema zurückzukommen. »Wissen Sie, wo ich Hoochie finden könnte?«
    Coltrane zuckte mit den Schultern. »I wander’d lonely as a cloud that floats on high o’er vales and hills.«
    Jessica runzelte die Stirn und wartete auf weitere Informationen, doch es folgten keine. »Bon Jovi?«
    Coltrane lächelte. »Wordsworth.«
    Mit anderen Worten, die Antwort lautete Nein. Bei Obdachlosen wusste man nie genau, wo sie sich aufhielten. Jessica zog das Foto von Marcellus Palmer aus der Tasche, des Opfers, das 2004 Ecke Zweite und Poplar gefunden wurde. »Kennen Sie diesen Mann?«
    »Oh, ja«, sagte Coltrane. »Marcellus. Wir haben so manche Flasche gemeinsam geleert. Aber das ist eine Ewigkeit her.«
    »Wissen Sie, was aus ihm geworden ist?«
    Coltrane nickte mit trauriger Miene. »Ich habe gehört, dass es mit ihm ein schlimmes Ende genommen hat. Die Stadt hat ihn beerdigt.«
    »Wissen Sie, wo?«
    Coltrane schaute auf die Uferböschung. Einen Augenblick lang hörten sie nur die Autos über ihren Köpfen. »Ich wusste es mal. Die Erinnerung scheint an den Rand meines Gedächtnisses verdrängt worden zu sein.«
    Jessica zog noch einen Fünf-Dollar-Schein aus der Tasche. »Meinen Sie, Sie können die Erinnerung wieder aufs Parkett locken?«
    »Ich glaub schon«, sagte er und kassierte den Schein ein. »Oben in Parkwood, glaube ich.«
    Jessicas Handy klingelte. Sie schaute aufs Display. Es war Byrne.
    »Danke, dass Sie mir Ihre Zeit

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