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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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würde das schaffen.
    Wenn sie jemand anderen gebeten hätte, die Kneipe zu überprüfen, hätte Hyde sich zweifellos Gedanken gemacht. Noch mehr als ohnehin schon. Sie sollte ja wohl in der Lage sein, sich hier mal kurz umzusehen.
    Oder?
    Sam zog ihr Jackett enger um sich und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Nicht ihre Kragenweite. Sie war erst siebzehn gewesen, als sie das College abgeschlossen hatte, und deshalb hatte sie solche Gaststätten während ihres Studiums gar nicht erst betreten dürfen.
    Nach einer Ewigkeit hatte sie sich zur Theke vorgearbeitet. »Was willst du?«, fragte der Barkeeper.
    Samantha holte tief Luft. »Ich suche einen Mann.« Laut Profil musste es sich bei dem Anführer der Entführer um einen Mann handeln.
    »Süße …« Er wies auf die Menge. »Such dir einen aus.« Der Typ sah aus wie etwa dreißig, hatte eine glänzende Glatze und Tätowierungen auf den Handrücken.
    Sam spürte, wie sich jeder Muskel in ihrem Rücken anspannte. »Nein, einen jungen Mann, etwa zwanzig, attraktiv, clever …«
    »Tja, weißt du, deine Wunschliste ist wirklich faszinierend, aber …«
    »Er müsste vermutlich allein hier gesessen haben«, fuhr sie eisern fort. Ihre Wangen hatten sich gerötet, und sie merkte, dass sie viel zu schnell sprach. »Die meiste Zeit müsste er die anderen Gäste beobachtet haben. Ich nehme an, dass er vor allem solche im Auge behalten hat, die mit Geld um sich schmissen …«
    »Samantha?«, hörte sie eine raue Stimme hintern ihrem Rücken. Sam fuhr herum.
    Vor ihr stand Max.
    »Was machst du denn hier?«, fragte er kopfschüttelnd.
    Oh, Scheiße. Sie leckte sich die Lippen. »Ich …«
    »Sie sucht einen Mann, Kumpel, genau wie alle anderen«, erklang hinter ihr die gelangweilte Stimme des Barkeepers.
    Max’ Augen verengten sich zu Schlitzen. »Das darf nicht wahr sein.«
    Verdammt. Das war gar nicht gut. »Äh, nein, ich …«
    »… arbeite gerade an einem Fall«, vollendete sie im Kopf, sagte es aber nicht.
    Er beugte sich zu ihr herunter. »Du bist wohl auf der Suche nach noch mehr unverbindlichem Sex, wie?« Seine Augen blitzten wütend.
    Vermutlich war es Zeit für ein paar Erklärungen. So à la: »Hallo, ich bin Samantha, FBI -Agentin. Ich habe dich in einer Kneipe aufgerissen, dabei weiß ich nicht mal, wieso. Vielleicht habe ich einen Nervenzusammenbruch, aber erzähl das ja nicht meinem Chef, sonst schmeißt er mich raus.«
    Samantha fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Falscher Ort, falscher Zeitpunkt. Wie hätte sie ihm das alles so schnell erklären sollen? »Es ist nicht, wie du denkst«, brachte sie schließlich heraus.
    Der Stahl in seinen Augen verriet ihr, dass er ihr das nicht abkaufte. »Schau, ich habe …«
    »Max!« Ein weiterer Mann bahnte sich einen Weg durch die Menge. Er war jünger als Max und kam ihr vage bekannt vor. »Ich dachte schon, du kommst nicht mehr!«
    Dunkelgraue Augen, jugendlich hübsches Gesicht. Wangen, die von zu viel Bier gerötet waren.
    Plötzlich wusste Sam, um wen es sich handelte. Der Mann war am Vorabend auf der Party gewesen, und die Stimme – er war derjenige, der sie auf dem Balkon überrascht hatte.
    Ihr Blick richtete sich wieder auf Max. Ein Muskel zuckte an seinem Kinn. »Samantha, darf ich dir meinen Bruder vorstellen, Quinlan Malone?«
    Ihm die Hand entgegenzustrecken war ihr unmöglich, denn Max hatte ihre Hände beide fest gepackt.
    Quinlan lächelte. Er schien Mühe zu haben, sich auf den Beinen zu halten. »Nett, Sie kennenzulernen, schöne Frau.«
    Äh, ja.
    »Hast du mit ihm gesprochen?«, wandte Quinlan sich wieder an Max. »Was hat er gesagt, Mann, kriege ich nun …«
    »Kein Geld, Quinlan«, brummte Max und drehte den Kopf in Richtung Quinlan. »Nicht die geringste Chance.«
    »Scheiße.«
    Sam sah von einem zum anderen. »Max …« Oh je, das war einfach peinlich. Sie hatte keine Ahnung, was in dieser Familie ablief. Als Einzelkind hatte sie sich nie mit Geschwistern herumschlagen müssen.
    »Frank sagt, du hast genug. Mehr bekommst du nicht.« Quinlan fuhr herum und stürmte durch die Menge davon. »Verdammt. Ich bin gleich wieder da, ja?« Max ließ sie los und eilte seinem Bruder hinterher.
    Aber Quinlan rannte in einen Mann hinein, der aussah wie ein Footballspieler, einen großen, breiten Typen, und im nächsten Augenblick brach Chaos aus.
    Streitsucht. Fäuste. Schreie. Ein Knäuel aus Männern stürzte zu Boden.
    Ihr wurde vor Angst ganz flau im Magen, aber trotzdem rannte sie auf

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