Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
allerdings sehr gering.«
    »Das soll unsere Sorge sein«, sagte Weird. »Könnten Sie das machen? Würden Sie es tun?«
    Soanes schüttelte den Kopf. »Wie ich schon sagte, ich bin wirklich kein Experte auf dem Gebiet. Aber selbst wenn ich es wäre, könnte ich keine Untersuchungen ohne eine Anfrage von der Polizei von Fife durchführen lassen. Und man hat mich nicht um Analysen der Farbe gebeten.« Mit einer abschließenden Geste schlug er den Hefter zu.
    »Warum nicht?«, fragte Weird.
    »Ich nehme an, weil sie dachten, es wäre hinausgeworfenes Geld. Wie ich schon sagte, die Chancen, nach so langer Zeit noch die dazu passende Farbe zu finden, sind verschwindend gering.«
    Alex sank ernüchtert auf seinem Stuhl zusammen. »Und ich werde Lawson nicht dazu bringen können, dass er seine Meinung ändert. Prima. Ich glaube, Sie haben gerade mein Todesurteil unterschrieben.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass es unmöglich sei, Analysen machen zu lassen«, sagte Soanes ruhig. »Sondern ich sagte, sie könnten nicht hier durchgeführt werden.«
    »Wieso sollten sie irgendwo anders gemacht werden können?«, sagte Weird gereizt. »Niemand hat Proben davon.«
    Soanes zupfte wieder an seiner Unterlippe. Dann seufzte er.
    »Wir haben keine Proben von Körpersubstanzen. Aber die Farbe haben wir noch. Ich habe nachgesehen, bevor Sie kamen.« Er schlug den Hefter wieder auf und nahm einen einzelnen Plastikbeutel heraus, der in Taschen unterteilt war. Darin lagen ein Dutzend Objektträger. Soanes nahm drei davon heraus und legte sie nebeneinander auf den Schreibtisch. Alex starrte begierig auf sie hinunter. Er konnte seinen Augen kaum trauen.
    Die Farbstückchen sahen wie winzige Flöckchen blauer Zigarettenasche aus.
    »Könnte man die hier untersuchen?«, fragte er und wagte kaum darauf zu hoffen.
    »Natürlich«, sagte Soanes. Er nahm eine Papiertüte aus seiner Schublade, legte sie auf die Objektträger und schob sie ein bisschen näher zu Alex und Weird hinüber. »Nehmen Sie sie mit. Wir haben noch welche, die wir unabhängig davon analysieren können, sollte etwas dabei herauskommen. Sie werden natürlich mit Ihrer Unterschrift bestätigen müssen, dass Sie sie erhalten haben.«
    Weird streckte langsam die Hand aus und nahm die Objektträger. Vorsichtig steckte er sie in die Tüte und ließ sie in seine Tasche gleiten. »Danke«, sagte er. »Wo soll ich unterschreiben?«
    Während Weird seinen Namen unten auf ein Formular kritzelte, blickte Alex Soanes neugierig an. »Warum tun Sie das?«, fragte er.
    Soanes nahm seine Brille ab und steckte sie sorgfältig weg.
    »Weil ich ungelöste Rätsel hasse«, antwortete er und stand auf.
    »Fast so sehr wie schlampige Polizeiarbeit. Und außerdem würde es mir überhaupt nicht behagen, wenn ich Ihren Tod auf dem Gewissen hätte, sollte sich Ihre Theorie als korrekt erweisen.«
     
    »Warum biegen wir hier ab?«, fragte Weird, als sie den Rand von Glenrothes erreichten und Alex den rechten Winker setzte.
    »Ich will Lawson darüber informieren, dass Macfadyen die Kränze geschickt hat. Und ich will versuchen, ihn zu überreden, dass er Soanes beauftragt, die Farbproben, die er hat, zu analysieren.«
    »Zeitverschwendung«, brummte Weird.
    »Keine größere, als nach St. Monans zurückzufahren und an die Tür eines leeren Hauses zu klopfen.«
    Weird sagte nichts dazu und ließ Alex zum Polizeipräsidium fahren. Am Tisch im Eingangsbereich fragte er, ob er Lawson sprechen könne. »Es ist wegen des Falles Rosemary Duff«, sagte er. Sie wurden in ein Wartezimmer geführt, wo sie die Poster über Kartoffelkäfer, vermisste Personen und Gewalt in Familien betrachteten. »Erstaunlich, wie schuldig man sich fühlt, wenn man einfach nur hier sitzt«, murmelte Alex.
    »Ich nicht«, sagte Weird. »Aber ich bin ja auch einer höheren Stelle gegenüber verantwortlich.«
    Ein paar Minuten danach kam eine untersetzte Frau zu ihnen herein. »Ich bin DC Pirie«, sagte sie. »Leider ist ACC Lawson nicht zu sprechen. Aber ich leite die Untersuchung des Falles Rosemary Duff.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Ich will Lawson sehen. Ich warte.«
    »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Er hat zwei Tage Urlaub.«
    »Angeln gegangen«, sagte Weird spöttisch. Karen Pirie war darauf nicht gefasst, und bevor sie sich stoppen konnte, rutschte es ihr heraus: »Ja, stimmt zufällig. Am Loch …«
     
    Weird sah noch überraschter aus als sie. »Wirklich? Ich hab das nur so hingesagt.«
    Karen bemühte sich,

Weitere Kostenlose Bücher