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Echo Einer Winternacht

Titel: Echo Einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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denn jetzt los?«, fragte Alex, als sie endlich im Haus waren.
    Mondo zuckte die Schultern. »Sie haben nichts gesagt, haben nur Farbproben von den Wänden, den Decken und dem Holz genommen«, erklärte er. »Ich hörte einen von ihnen etwas über eine Strickjacke sagen, aber unsere Kleider haben sie anscheinend nicht untersucht. Sie haben überall herumgeschnüffelt und gefragt, ob wir in letzter Zeit gestrichen hätten.«
    Ziggy lachte. »Als ob das überhaupt je vorkäme. Und sie fragen sich, warum sie Dösköpfe geschimpft werden.«
    »Das hört sich nicht gut an«, fand Alex. »Ich dachte, sie hätten den Verdacht gegen uns aufgegeben. Aber da sind sie wieder und stellen alles auf den Kopf. Sie müssen neues Beweismaterial haben.«
    »Na ja, was immer es ist, wir brauchen uns deswegen nicht zu sorgen«, sagte Ziggy.
    »Wenn du meinst«, erwiderte Mondo sarkastisch. »Ich für mein Teil halte mich lieber daran, mir Sorgen zu machen. Wie Alex sagt, sie haben uns in Ruhe gelassen, aber jetzt sind sie wieder aufgetaucht. Ich glaube nicht, dass wir das einfach so abtun sollten.«
    »Mondo, denk daran, dass wir unschuldig sind. Das heißt, wir brauchen uns nicht zu sorgen.«
    »Ja, gut. Was ist also mit Henry und Eddie?«, fragte Mondo.
    »Sie wollen mit verrückten Axtmördern nicht unter einem Dach leben«, sagte Ziggy über die Schulter und ging in die Küche.
    Alex folgte ihm mit den Worten: »Ich wollte, du hättest das nicht gesagt.«
    »Was? Verrückte Axtmörder?«
    »Nein, ich wünschte, du hättest zu Harry und Eddie nicht gesagt, wir seien Verdächtige in einem Mordfall.«
    Ziggy zuckte die Schultern. »Es war doch nur ein Witz. Harry ist sein kostbarer Landrover wichtiger als alles, was wir vielleicht getan haben könnten. Außer wenn es ihm einen Vorwand liefert, hier ausziehen zu können, was er schon immer wollte. Außerdem bist du derjenige, der davon profitiert. Wenn wir zwei zusätzliche Zimmer haben, brauchst du nicht mehr mit Weird zu teilen.«
    Alex nahm den Wasserkessel. »Trotzdem wünschte ich, du hättest diesen Samen nicht gesät. Ich habe eine schreckliche Vorahnung, dass das, was sich daraus entwickelt, uns noch allen zu schaffen machen wird.«
     
    12
    lex’ Voraussage erfüllte sich viel früher, als er erwartet hatte. Als er zwei Tage spät
    A
    er die North Street hinunter
    zum Institut für Kunstgeschichte ging, sah er Henry Cavendish und einen Tross seiner Busenfreunde in ihren roten Flanellroben daherstolzieren, als gehöre die Straße ihnen allein. Er sah, dass Cavendish einen von ihnen anstieß und etwas zu ihm sagte. Als sie aneinander vorbeikamen, war Alex plötzlich von jungen Männern in der Standardkleidung, Tweedjacke und Köperhosen, umringt, die ihn boshaft angrinsten.
    »Ich wundere mich, dass du die Stirn hast, dich hier zu zeigen, Gilbey«, spöttelte Cavendish.
    »Ich glaube, ich habe eher das Recht, durch diese Straßen zu gehen als du und deine Freunde«, sagte Alex ruhig. »Das hier ist mein Land, nicht eures.«
    »Tolles Land, wo die Leute ungestraft Autos klauen können.
    Ich verstehe nicht, dass ihr nicht vor Gericht steht für das, was ihr getan habt«, sagte Cavendish. »Wenn ihr meinen Landrover benutzt habt, um einen Mord zu verschleiern, solltet ihr euch wegen mehr als nur der Polizei Sorgen machen.«
    Alex versuchte sich vorbeizudrücken, aber er war von allen Seiten umstellt, während ihn Ellbogen und Hände anstießen und herumschubsten. »Verpiss dich, Henry, okay? Wir hatten nichts mit dem Mord an Rosie Duff zu tun. Wir haben Hilfe gerufen und versucht, ihr das Leben zu retten.«
    »Und die Polizei glaubt das wirklich?«, sagte Cavendish. »Die müssen ja dümmer sein, als ich dachte.« Eine Faust schnellte nach vorn und erwischte Alex mit einem kräftigen Schlag unterhalb der Rippen. »Meinen fahrbaren Untersatz klauen, das hattest du wohl vor?«
     
    »Ich wusste gar nicht, dass du denken kannst«, keuchte Alex, der es nicht lassen konnte, seinen Peiniger zu verhöhnen.
    »Es ist eine Schande, dass du noch an dieser Universität Student bist«, schrie ein anderer und stieß Alex mit seinem knochigen Finger vor die Brust. »Zumindest bist du ein beschissener, kümmerlicher Dieb.«
    »Mein Gott, das muss man sich mal anhören. Ihr klingt wie ’n Text für ’nen schlechten Comedysketch«, sagte Alex plötzlich wütend.
    Er senkte den Kopf und warf sich nach vorn, plötzlich waren ihm die zahllosen in seinem Kopf gespeicherten Balgereien auf dem

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