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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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wusste ziemlich genau, dass es kein Zuckerschlecken werden würde, denn der vorausschauende Jack hatte bereits den Anfang des Weges erkundet und mit Leuten gesprochen, die auf der Hälfte aufgegeben hatten, und was er von ihnen erfuhr, ließ sie beinahe entmutigt aufgeben.
    »Wir fahren schon mal, und du stößt dann wieder zu uns, wenn du bei der Post warst«, rief Theo. »Aber halt dich nicht zu lange auf!«
    Es war jetzt Ende März, und die meisten Leute, die sie während des Winters kennengelernt hatten, waren schon vor über einem Monat zum White Pass oder Chilkoot Pass aufgebrochen. Aber wenn alles gut lief, wusste Beth, dass sie alle am Lake Bennett wiedersehen würden. Das Eis auf dem See würde erst Ende Mai schmelzen, deshalb würden sie erst dann weiterfahren können.
    Skagway sah jetzt ganz anders aus als bei ihrer Ankunft. Es gab einen Kai, eine Kirche und ein Krankenhaus, und an der Hauptstraße standen richtige Gebäude – Geschäfte, Saloons, Restaurants, Hotels, Häuser und Hütten. Die Straßen waren noch immer ein Meer aus Schlamm, und das Tauwetter der letzten Tage hatte es noch schlimmer gemacht. Und die Zeltstadt um die Stadt herum war immer noch da. Es waren jetzt andere Zelte, denn die alten waren entweder von ihren Besitzern mitgenommen oder von Stürmen zerfetzt worden. Täglich brachten die Schiffe Hunderte weitere Goldsucher. Einige blieben nur kurz und zogen weiter über die Pässe; andere blieben in den schäbigeren Vierteln der Stadt hängen, verloren all ihr Geld und fuhren schließlich mit dem Schiff wieder zurück.
    Beth war froh, dass sie gehen konnte. Sie hatte hier gute Zeiten erlebt, aber die schlechten überwogen. Sie würde die Rauflust, den Dreck, die Ausbeuter und die Ausgebeuteten nicht vermissen. Aber sie würde die zuckenden Füße und das Klatschen vermissen, wenn sie Geige spielte. Sie würde niemals dieses entzückte Lächeln auf den Gesichtern vergessen, wenn sie ihr Publikum aus seinen Sorgen und Nöten entführte.
    Als sie an Clancy’s Saloon vorbeikam, lächelte sie, denn die Kreidetafel mit »Gypsy Queen spielt heute Abend« stand noch immer davor. Sie hob ein Stück Kreide auf, das davor auf dem Boden lag, und fügte hinzu: »Heute Abend nicht, ich gehe nach Klondike. Wir sehen uns dort.«
    Sie wandte sich von der Tafel ab und kicherte immer noch vor sich hin, als sie Jefferson an einer Kiste lehnen sah. Er rauchte seine Pfeife und beobachtete sie.
    »Dann gehst du?«
    »Ich will nur noch schnell einen Brief aufgeben, dann laufe ich dem Wagen hinterher.«
    »Bleib und trink noch was mit mir. Ich bringe dich dann auf dem Pferd zu den anderen.«
    Sie öffnete den Mund, um höflich abzulehnen, aber als sie das Funkeln in seinen Augen sah, konnte sie nicht widerstehen. »Um der alten Zeiten willen«, sagte sie lächelnd. »Aber nur eine halbe Stunde, keinen Moment länger, und wenn du mich nicht hinbringst, gibt’s Ärger.«
    »Du gibst deinen Brief auf, und ich habe die Drinks fertig, wenn du zurückkommst«, erwiderte er.
    Als sie durch die Tür des Clancy’s ging, öffnete er mit einem Knallen eine Flasche Champagner. »Ich dachte, ich mache dir ein schönes Abschiedsgeschenk.« Er lächelte. »Es ist vielleicht das letzte Mal für Monate, dass du so etwas Exquisites bekommst.«
    Er goss ihr ein Glas ein, lehnte sich gegen die Theke und sah sie an. »Man wird dich hier vermissen«, sagte er schließlich. »Es gibt jede Menge hübscher Frauen in der Stadt, aber nur wenige mit deinem Elan oder deinem Schneid. Vielleicht komme ich auch eines Tages nach Dawson und sehe nach, wie es dir geht. Wenn du bis dahin noch keinen reichen Goldminenbesitzer geheiratet hast, dann nehme ich dich mit nach San Francisco und mache eine ehrbare Frau aus dir.«
    »Das würde dir schwerfallen, wo du doch so unehrenhaft bist«, gab sie zurück. »Außerdem will ich zurück nach England. Ich habe da eine kleine Schwester, die ich wiedersehen will.«
    Sie holte das Bild von Molly heraus, das sie in der Innentasche ihres Mantels aufbewahrte, und zeigte es ihm. Ihr Haar war so lang und lockig wie das von Beth und zu zwei Zöpfen gebunden, und sie trug ein weißes Rüschenschürzchen über ihrem dunklen Kleid. Sie war kein Baby mehr, sondern ein kleines Mädchen, mit runden dunklen Augen und einem sehr ernsten Gesichtsausdruck.
    »Sie sieht aus wie du«, meinte Jefferson. »Ich schätze, sie ist die Art von Kind, zu dem jeder gerne nach Hause fahren würde. Und bestimmt möchtest du auch

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