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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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mit den Fingern durch sein Haar zu fahren. Sofort erkannte sie, dass dieses Gefühl der Anfang von Leidenschaft war.
    Drei Tage später war Beth mit Ira im Hinterzimmer des Ladens, wo sie Sachen wuschen und ausbesserten, als Ira nach dem Namen des Mannes fragte, mit dem Beth sich traf.
    »Ich weiß, dass du jemanden kennengelernt hast.« Sie blickte Beth scharf an. »Seit Mittwoch träumst du ständig vor dich hin.«
    Beth hob das Bügeleisen vom Ofen und spuckte darauf, um zu sehen, ob es heiß genug war, um den weißen Baumwollpetticoat damit zu plätten. Sie wollte nicht auf Iras Frage antworten; sie hatte das Gefühl, dass es Unglück bringen würde, wenn sie jemandem von Theo und vor allem von ihren Gefühlen für ihn erzählte.
    Er hatte sie zum Essen eingeladen, als sie schließlich das Café verließen, und viel später hatte er sie nach Hause in die Houston Street begleitet. Es war ein kalter Abend, und die Straße lag verlassen da, nur eine Hand voll junger Männer stand vor der Kneipe an der Ecke.
    »Ich schätze, du wohnst in irgendeinem schönen Viertel?«, sagte sie, als sie vor ihrem Haus stehen blieben.
    »Nicht wirklich.« Er strich ihr über die Wange. »Schäm dich nicht dafür, arm zu sein, Beth. Der Wille, Erfolg zu haben, ist immer stärker, wenn man wenig besitzt.«
    Seine Hand an ihrer Wange ließ das merkwürdige Reißen in ihrem Bauch zurückkehren. Sie wollte so sehr von ihm geküsst werden, dass sie schon ganz weiche Knie hatte. Es war ihr sogar egal, wer sie sah.
    »Werde ich dich wiedersehen?«, fragte sie schwach und wusste, dass sie damit zu forsch war, doch sie konnte sich nicht zurückhalten.
    Er küsste sie, als wäre das seine Antwort auf ihre Frage. Seine Lippen berührten ihre, sanft zuerst, und erweckten alle Nervenenden in ihrem Körper zum Leben. Und dann, als sie gerade anfing, sich nach mehr zu sehnen, legte er die Arme eng um sie und drang mit seiner Zungenspitze in ihren Mund ein. Sie hatte das Gefühl, innerlich zu explodieren.
    Instinktiv presste sie sich an ihn; sein Kuss war so aufregend, dass ihr Körper von ganz allein darauf reagierte. Sie konnte spüren, wie ihre Brustwarzen sich verhärteten, und spürte ein Ziehen zwischen ihren Beinen, schob schamlos auch ihre Zunge in seinen Mund.
    Er löste sich zuerst von ihr. »Du küsst genauso gut, wie du Geige spielst«, sagte er leise. »Bei dir kann ein Mann den Kopf verlieren.«
    Dann sagte er, dass er gehen müsse, und sie blieb schwindelig vor Verlangen auf der Treppe stehen und sah ihm nach, während er die Straße hinunterging. Er bewegte sich mit der Anmut eines Panthers, mit geradem Rücken, das Kinn vorgestreckt. Als er die Laterne an der Ecke erreichte, drehte er sich noch einmal um und winkte, und ihr Herz floss über vor Glück.
    Schlaf fand sie nicht in dieser Nacht, denn sie durchlebte den Kuss wieder und wieder, bis ihr Körper in Flammen stand. Sie musste an eine Nachbarskatze zu Hause in Liverpool denken, die sich im Hinterhof auf dem Rücken gewälzt und dabei merkwürdige, jammernde Geräusche ausgestoßen hatte. Ihre Mutter hatte gemeint, dass sie rollig sei, und einen Eimer Wasser über sie gegossen, um sie zu vertreiben, denn zwei Kater saßen auf der Mauer und sahen sich das Schauspiel an. Sie sagte, dass sie so etwas Hässliches in ihrem Hinterhof nicht haben wolle. Beth hatte damals nicht verstanden, was das Verhalten der Katze bedeutete, aber jetzt schon.
    Seit sie alt genug war, sich für Liebe, Heirat und Kinderkriegen zu interessieren, hatte man sie glauben lassen, dass es die Männer waren, die dabei Lust empfanden, und dass die Frauen den Akt ihnen zuliebe tolerierten. Selbst die pragmatische Miss Clarkson hatte nichts anderes erwähnt. Erst durch das Geständnis ihrer Mutter auf dem Sterbebett hatte Beth zum ersten Mal eine Ahnung davon bekommen, dass Frauen Sex vielleicht wollten oder brauchten, aber sie war zu entsetzt über die Konsequenzen dieser verbotenen Affäre gewesen, um Mitgefühl zu empfinden.
    »Meine Frage nicht zu beantworten wird mich nicht davon abbringen«, sagte Ira. Sie trat näher und legte Beth eine Hand auf die Schulter. »Es ist ganz normal für ein Mädchen in deinem Alter, sich zu verlieben, aber ich weiß, dass es nicht Jack ist, den du anhimmelst. Also wer ist dieser neue Mann, und wo hast du ihn kennengelernt?«
    »Er heißt Theodore Cadogan, und ich habe ihn auf der Überfahrt getroffen«, sagte Beth ein bisschen zögernd. »Ich habe nur einmal mit ihm

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