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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Beachwood-Canyon-Ermittlungen durch.
    Über die Entführung auf dem Hollywood Boulevard gab es keine Meldung, weil sie sich in der Nacht und lange nach der Drucklegung der Zeitung ereignet hatte. Die Berichterstattung über den Fall Waits war von der ersten Seite in den Lokalteil gerutscht, aber sie war immer noch sehr umfangreich. Insgesamt waren es drei Artikel. Die prominenteste Meldung befasste sich mit der bislang erfolglosen landesweiten Fahndung nach dem entflohenen Serienmörder. Angesichts der Ereignisse der vergangenen Nacht waren die meisten darin enthaltenen Informationen überholt. Es gab keine landesweite Fahndung mehr. Waits war noch in der Stadt.
    Diese Meldung befand sich in der Mitte der Seite und wurde von zwei begleitenden Artikeln flankiert. Einer davon hatte die jüngsten Ermittlungsergebnisse zum Gegenstand und enthielt einige Details über den Ablauf von Waits’ Flucht, der andere befasste sich mit den neuesten politischen Entwicklungen in Zusammenhang mit dem Vorfall. Letzterer stammte von Keisha Russell, und Bosch überflog ihn hastig, um zu sehen, ob sie irgendetwas über die Finanzierung von Rick O’Sheas Wahlkampf in den Artikel hatte einfließen lassen. Zum Glück war das nicht der Fall, und er spürte, wie sein Vertrauen in sie wieder wuchs.
    Bosch hatte inzwischen alle drei Artikel gelesen, aber Rachel war immer noch nicht aufgetaucht. Er blätterte zu den anderen Teilen der Zeitung, studierte Tabellen von Sportereignissen, deren Ausgang ihm egal war, und las Kritiken von Filmen, die er sich nie ansehen würde. Als es nichts mehr zu lesen gab, legte er die Zeitung weg und begann, vor dem Gebäude auf und ab zu gehen. Er wurde unruhig, denn er fürchtete, den Schwung zu verlieren, zu dem ihm die Entdeckungen des Morgens verholfen hatten.
    Er holte das Handy heraus, um Rachel anzurufen, beschloss dann aber, sich stattdessen im St. Joseph’s Hospital nach Kiz Riders Zustand zu erkundigen. Er wurde zur Krankenstation im zweiten Stock durchgestellt und dann erst einmal auf Warteschleife gelegt. Während er darauf wartete, durchgestellt zu werden, sah er, wie Rachel in einer FBI-Limousine angefahren kam. Er klappte das Handy zu und ging auf sie zu, als sie ausstieg.
    »Und was machen wir jetzt?«, sagte er zur Begrüßung.
    »Was, kein ›Wie geht’s?‹ oder ›Danke, dass du gekommen bist‹?«
    »Danke, dass du gekommen bist. Und was machen wir jetzt?«
    Sie gingen in das Gebäude.
    »Was wir jetzt machen, ist Folgendes – wir gehen nach FBI-Manier vor. Ich marschiere da jetzt rein und komme dem Verantwortlichen mit der geballten Macht der Regierung dieses großen Landes. Ich lasse das Gespenst des Terrorismus vor ihm auferstehen, und er wird die Akte rausrücken.«
    Bosch blieb stehen.
    »Das nennst du einen Plan?«
    »Diese Methode hat mehr als fünfzig Jahre lang ihren Zweck hervorragend erfüllt.«
    Sie blieb nicht stehen. Jetzt musste er sich beeilen, um sie einzuholen.
    »Woher willst du wissen, dass der Verantwortliche ein Mann ist?«
    »Weil das immer so ist. Wo lang?«
    Er deutete geradeaus nach vorn in den Hauptkorridor. Rachel ging mit unverminderter Entschlossenheit weiter.
    »Für so einen Schwachsinn habe ich nicht vierzig Minuten auf dich gewartet, Rachel.«
    »Hast du etwa eine bessere Idee?«
    »Ich hatte eine bessere Idee. Einen FBI-Durchsuchungsbefehl, falls du dich noch erinnerst.«
    »Das kam von vornherein nicht infrage, Bosch. Ich habe dir doch gesagt, wenn ich diese Schleuse öffne, wirst du einfach weggeschwemmt. So ist es besser. Rein, raus. Ich habe doch gesagt, ich beschaffe dir die Akte. Wie, spielt keine Rolle.«
    Sie marschierte jetzt mit bundespolizeilichem Elan zwei Schritte vor ihm her. Insgeheim begann Bosch, an sie zu glauben. Die Aura von Autorität und Befehlsgewalt, mit der sie durch die Flügeltür unter dem Schild ARCHIV schritt, war über jeden Zweifel erhaben.
    Die Frau, mit der Bosch kurz zuvor zu tun gehabt hatte, fertigte am Schalter einen anderen Bürger ab. Walling pflanzte sich vor ihr auf und wartete nicht ab, bis sie aufgefordert wurde zu sprechen. Mit einer raschen, flüssigen Bewegung zog sie ihren Dienstausweis aus der Jacke ihres Kostüms.
    »FBI. Ich muss in einer dringenden Angelegenheit Ihren Abteilungsleiter sprechen.«
    Die Frau sah sie unbeeindruckt an.
    »Ich bin Ihnen gern behilflich, sobald ich …«
    »Sie sind mir jetzt sofort behilflich, meine Liebe. Holen Sie Ihren Chef, oder ich hole ihn. In dieser Sache geht es um

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