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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Leben und Tod.«
    Die Frau machte ein Gesicht, als wäre ihr noch nie jemand so unverschämt gekommen. Ohne den Bürger vor ihr oder sonst jemanden eines Wortes zu würdigen, wandte sie sich vom Schalter ab und ging zu einer Tür hinter einer Reihe von Schreibtischen.
    Sie mussten keine Minute warten. Die Frau tauchte wieder in der Tür auf, gefolgt von einem Mann in einem weißen kurzärmeligen Hemd mit einer braunen Krawatte. Er kam direkt auf Rachel Walling zu.
    »Ich bin Mr. Osborne. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Wir müssten kurz in Ihr Büro, Sir. Es handelt sich um eine streng vertrauliche Angelegenheit.«
    »Da lang, bitte.«
    Er deutete auf eine Schwingtür im hinteren Ende des Schalters. Bosch und Walling gingen darauf zu, und das Türschloss öffnete sich mit einem leisen Summen. Sie folgten Osborne durch die Flügeltür in sein Büro. Sobald er hinter seinem mit staubigen Dodgers-Erinnerungsstücken zugestellten Schreibtisch Platz genommen hatte, zeigte ihm Rachel ihren Ausweis. Mitten auf seinem Arbeitstisch lag ein eingepacktes Sandwich von Subway.
    »Was hat das alles …«
    »Mr. Osborne, ich arbeite für die Tactical-Intelligence-Einheit hier in Los Angeles. Was das heißt, ist Ihnen sicher klar. Und das hier ist Detective Harry Bosch vom LAPD. Wir sind mit gemeinsamen Ermittlungen von enormer Wichtigkeit und Dringlichkeit befasst. Von Ihrer Mitarbeiterin haben wir erfahren, dass es in Ihrem Archiv eine Akte für eine Person namens Robert Foxworth gibt, geboren am 3.11.71. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass wir unverzüglich Einsicht in diese Akte erhalten.«
    Osborne nickte, aber was er sagte, entsprach dem keineswegs.
    »Ich verstehe. Aber wir sind hier beim DCFS an strikte Weisungen gebunden. Bundesstaatliche Gesetze zum Schutz der Kinder und Jugendlichen. Die Unterlagen unserer minderjährigen Schützlinge dürfen nur mit einer entsprechenden richterlichen Anordnung eingesehen werden. Mir sind also die Hände …«
    »Sir, Robert Foxworth ist nicht mehr minderjährig. Er ist vierunddreißig Jahre alt. Die Akte könnte Angaben enthalten, die uns ermöglichen, eine außerordentlich ernste Bedrohung von dieser Stadt abzuwenden. Sie wird auf jeden Fall helfen, Leben zu retten.«
    »Ich weiß, aber trotzdem müssen Sie verstehen, dass wir nicht …«
    »Das ist mir durchaus klar. Allerdings werden wir, wenn wir diese Akte nicht sofort zu sehen bekommen, möglicherweise den Verlust eines Menschenlebens zu beklagen haben. Damit wollen Sie Ihr Gewissen doch ebenso wenig belasten, Mr. Osborne, wie wir das wollen. Deshalb sitzen wir im selben Boot. Ich will Ihnen einen Vorschlag machen, Sir. Wir werden hier in Ihrem Büro und in Ihrem Beisein Einsicht in die Akte nehmen. In der Zwischenzeit werde ich kurz telefonieren und ein Mitglied meines Teams beauftragen, eine richterliche Anordnung aufzusetzen. Ich werde dafür Sorge tragen, dass sie noch heute von einem Richter unterzeichnet und Ihnen vor Ende des Geschäftstages überstellt wird.«
    »Na schön. Ich muss die Akte allerdings aus dem Archiv anfordern.«
    »Ist das Archiv hier im Haus?«
    »Ja, unten im Keller.«
    »Dann rufen Sie bitte im Archiv an, und lassen Sie die Akte heraufbringen. Wir haben nicht viel Zeit, Sir.«
    »Warten Sie hier. Ich werde mich persönlich darum kümmern.«
    »Danke, Mr. Osborne.«
    Der Mann verließ das Büro, und Walling und Bosch setzten sich auf die Stühle vor seinem Schreibtisch. Rachel lächelte.
    »Jetzt lass uns mal hoffen, dass er es sich nicht anders überlegt«, sagte sie.
    »Du bist wirklich unschlagbar«, sagte er. »Ich sage zu meiner Tochter immer, du könntest einem Zebra seine Streifen ausreden. Ich glaube, du könntest sie sogar einem Tiger ausreden.«
    »Wenn das klappt, bist du mir noch ein Mittagessen im Water Grill schuldig.«
    »Okay. Aber bitte kein Sashimi.«
    Sie warteten fast fünfzehn Minuten auf Osbornes Rückkehr. Als er in das Büro zurückkam, hatte er einen zwei Zentimeter dicken Ordner bei sich. Er reichte ihn Walling, die ihn im Aufstehen an sich nahm. Bosch folgte ihrem Beispiel und erhob sich ebenfalls.
    »Sie kriegen die Akte so bald wie möglich zurück«, sagte sie. »Danke, Mr. Osborne.«
    »Moment, Moment! Sie sagten, Sie würden sie sich hier ansehen.«
    Rachel steuerte, bereits wieder Schwung aufnehmend, auf die Tür des Büros zu.
    »Dafür ist jetzt keine Zeit, Mr. Osborne. Wir müssen los. Sie erhalten die Akte morgen früh zurück.«
    Sie war bereits aus dem

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