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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Sache hatte nämlich einen Haken. Die Figueroa Lane war eine Sackgasse, die am Ende der Figueroa Terrace abzweigte und entlang des Hügels unterhalb von Chavez Ravine verlief. Sie konnten dort also nicht einmal in Boschs Mustang durchfahren, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Falls Waits in dem Haus war und nach anrückender Polizei Ausschau hielt, hätte er den Vorteil, sie zuerst zu sehen.
    Bosch hielt an der Kreuzung von Beaudry und Figueroa Terrace und trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad.
    »Für seine geheime Burg hat er sich einen guten Platz ausgesucht. Es ist praktisch unmöglich, sich ihr unbemerkt zu nähern. Vor allem bei Tageslicht.«
    Rachel nickte.
    »Aus genau diesem Grund wurden mittelalterliche Burgen auf Hügeln errichtet.«
    Bosch blickte nach links, in Richtung Downtown, und entdeckte einige höhere Gebäude, die über die Dächer der Häuser in der Figueroa Terrace ragten. Eins der nächsten und höchsten Gebäude war die Zentrale der Stadtwerke, des Department of Water and Power. Es stand gleich auf der anderen Seite des Freeway.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Bosch.
    Sie fuhren in Richtung Downtown zurück, und Bosch parkte auf einem der Besucherparkplätze in der Tiefgarage des DWP. Er löste die Kofferraumverriegelung, stieg aus und holte ein starkes Fernglas, eine Kamera und einen zusammengerollten Schlafsack heraus, die er dort für Observierungen immer mit sich führte.
    »Was willst du fotografieren?«, fragte Walling.
    »Nichts. Aber die Kamera hat ein Teleobjektiv, und vielleicht willst du ja auch was sehen, wenn ich durchs Fernglas schaue.«
    »Und der Schlafsack?«
    »Könnte sein, dass wir uns auf einem Dach auf die Lauer legen müssen, und ich möchte nicht, dass du dir dein schickes FBI-Kostüm versaust.«
    »Mach dir um mich mal keine Gedanken. Sorg dich lieber um dich selbst.«
    »Ich mache mir Sorgen um das Mädchen, das Waits entführt hat. Komm.«
    Sie gingen durch die Garage zum Lift.
    »Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass du ihn immer noch Waits nennst, obwohl wir inzwischen sicher sind, dass sein richtiger Name Foxworth ist?«, fragte sie, als sie im Aufzug nach oben fuhren.
    »Ja, ist mir schon aufgefallen. Liegt wahrscheinlich daran, dass er mir als Waits bei der Vernehmung gegenübersaß. Und als er zu schießen anfing, war er für mich ebenfalls Waits. Das ist irgendwie hängen geblieben.«
    Sie nickte und äußerte sich nicht mehr dazu, aber er nahm stark an, dass sie es unter irgendwelchen psychologischen Gesichtspunkten betrachtete.
    Als sie im Foyer aus dem Lift stiegen, ging Bosch zu einem Informationsschalter, zeigte Dienstmarke und Ausweis und verlangte den zuständigen Sicherheitschef zu sprechen. Er sagte dem Mann, es sei dringend.
    Keine zwei Minuten später kam ein groß gewachsener Schwarzer in grauer Hose und marineblauem Blazer durch eine Tür und steuerte direkt auf sie zu. Diesmal zeigte nicht nur Bosch seinen Ausweis, sondern auch Walling, und der Mann schien gebührend beeindruckt von dem Tandem aus FBI und LAPD.
    »Hieronymus«, sagte er nach einem Blick auf Boschs Dienstausweis. »Laufen Sie normalerweise unter Harry?«
    »Ja.«
    Der Mann streckte seine Hand aus und lächelte.
    »Jason Edgar. Ich glaube, Sie und mein Cousin waren mal Partner.«
    Bosch lächelte, nicht nur wegen des Zufalls, sondern auch, weil er wusste, dass er auf die Unterstützung dieses Mannes zählen konnte. Er klemmte sich den Schlafsack unter den anderen Arm und schüttelte ihm die Hand.
    »So ist es. Er hat mir erzählt, dass er einen Cousin bei den Stadtwerken hat. Sie haben ihm immer Informationen über Stromrechnungen beschafft, wenn wir welche brauchten. Schön, Sie mal persönlich kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits, Mann. Worum dreht es sich? Etwa irgendeine Terrorismusgeschichte, wenn das FBI mit eingeschaltet ist?«
    Rachel hob in einer abwiegelnden Geste die Hand.
    »Ganz so wild ist es nicht.«
    »Jason, wir sind nur auf der Suche nach einer Stelle, von der wir gute Sicht auf einen bestimmten Teil von Echo Park auf der anderen Seite des Freeway haben. Da steht ein Haus, das wir ein bisschen unter die Lupe nehmen wollen. Allerdings kommen wir dort nicht ran, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, wenn Sie wissen, was ich meine. Deshalb dachten wir, wir könnten vielleicht vom Dach oder einem der Büros aus einen Blick nach da drüben werfen, was sich dort so tut.«
    »Da habe ich genau das Richtige für Sie«, sagte Edgar, ohne lang zu überlegen. »Kommen

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