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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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für die Umstände.
    »Und was wäre bei dem Ganzen für Sie herausgesprungen, Raynard?«
    »Meinen Sie aus deren Sicht? Mein Leben, Mann. Sie boten mir mein Leben. Friss oder stirb. Tatsache ist aber, dass mir das egal war. Ich habe Ihnen doch gesagt, als Maury erwähnte, wir würden eine Exkursion machen, war mir sofort klar, dass ich vielleicht eine Chance hätte zu entkommen – und ein letztes Mal meinen Fuchsbau aufzusuchen. Das hat mir gereicht. Alles andere war mir egal. Es hätte mir auch nichts ausgemacht, bei dem Versuch zu sterben.«
    Bosch überlegte, was er als Nächstes tun oder fragen sollte. Er spielte mit dem Gedanken, mit seinem Handy den Bezirksstaatsanwalt oder einen Richter anzurufen und Waits am Telefon ein Geständnis ablegen zu lassen. Er legte die Taschenlampe beiseite und griff in sein Jackett, aber dann fiel ihm ein, dass er das Handy hatte fallen lassen, als er sich zu Beginn der Schießerei in der Garage auf Rachel geworfen hatte.
    »Sind Sie noch da, Detective?«
    »Ja, ich bin noch da. Noch mal zu Marie Gesto. Hat Ihnen Swann erzählt, warum Sie sich zu dem Mord an Gesto bekennen sollten?«
    Waits lachte.
    »Das musste er nicht. Das lag doch auf der Hand. Der Kerl, der Gesto umgebracht hat, wollte Sie von sich ablenken.«
    »Und dabei fiel kein Name?«
    »Nein, kein Name.«
    Bosch schüttelte den Kopf. Er hatte nichts in der Hand. Weder gegen O’Shea noch gegen Anthony Garland oder sonst jemanden. Er blickte in Richtung Garage zurück. Zwar konnte er in dem dunklen Gang nichts sehen, aber er wusste, dass dort Leute waren. Um kein Gegenlicht zu haben, hatten sie dieses Ende abgedunkelt. Er wusste, sie würden jeden Moment kommen.
    »Und wie war das mit Ihrer Flucht?«, fragte er, um die Unterhaltung nicht zum Erliegen kommen zu lassen. »War sie geplant, oder haben Sie die Gelegenheit einfach beim Schopf ergriffen?«
    »Ein bisschen von beidem. Ich hab mich am Abend vor der Exkursion mit Swann getroffen. Er hat mir erklärt, wie ich Sie zu der Leiche führen sollte. Er zeigte mir die Fotos und beschrieb mir die Markierungen an den Bäumen – dass sie ab dem Erdrutsch begannen, und dass wir dort ein Stück nach unten klettern mussten. Von da an war der Fall für mich klar. Da wusste ich, ich hätte vielleicht eine Chance. Deshalb hab ich ihm gesagt, er soll unbedingt dafür sorgen, dass sie mir die Handschellen abnehmen, wenn ich irgendwo rauf- oder runterklettern muss. Ich hab ihm klargemacht, dass ich mich nicht an die Abmachung halte, wenn ich mit Handschellen klettern muss.«
    Bosch erinnerte sich, wie O’Shea Olivas angewiesen hatte, Waits die Handschellen abzunehmen. Olivas’ Widerstreben war nur Show gewesen, um Bosch zu täuschen. Die ganze Exkursion war nur Show gewesen. Eine perfekte Vorstellung, und er war prompt darauf hereingefallen.
    Bosch hörte das Geräusch von Männern, die hinter ihm in den Tunnel gekrochen kamen. Er machte die Taschenlampe an und sah sie. Es war das SWAT-Team. Schwarzes Kevlar, automatische Gewehre, Nachtsichtbrillen. Sie kamen. Jeden Moment würden sie eine Schockgranate in den Tunnel schießen und losstürmen. Er machte das Licht aus. Er dachte an die Frau. Er wusste, Waits würde sie töten, sobald sie zuschlugen.
    »Waren Sie wirklich im McLaren?«, fragte Waits.
    »Ja. Vor Ihrer Zeit, aber ich war da. Ich war im Schlafsaal B. Er lag bei den Baseballplätzen, sodass wir in der Freizeit immer als Erste dort waren und die beste Ausrüstung bekamen.«
    Die Bemerkung sollte seinen Worten mehr Glaubwürdigkeit verleihen und war das Beste, was Bosch spontan einfiel. Er hatte fast sein ganzes Leben lang versucht, die Zeit im McLaren zu vergessen.
    »Vielleicht waren Sie tatsächlich da, Bosch.«
    »Ich war da.«
    »Und sehen Sie uns jetzt an. Sie sind Ihren Weg gegangen und ich meinen. Ich habe wohl den falschen Hund gefüttert.«
    »Wie meinen Sie das? Welchen Hund?«
    »Erinnern Sie sich nicht? Im McLaren bekam man doch ständig diesen Spruch zu hören, dass jeder Mensch zwei Hunde in seinem Innern hat. Einen guten und einen bösen. Die beiden sind ständig am Kämpfen, weil nur einer der Leithund sein kann.«
    »Und?«
    »Und der Hund, der gewinnt, ist immer der, den man füttert. Ich habe den falschen gefüttert. Sie haben den richtigen gefüttert.«
    Bosch wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Hinter ihm drang ein Klicken aus dem Tunnel. Gleich würden sie die Granate abschießen. In der Hoffnung, sie würden ihn nicht in den Rücken

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