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Echo Park

Echo Park

Titel: Echo Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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wohlwollende Einsatzbesprechung waren gegeben. Bosch wusste jedoch, das Ganze war nur ein Aufwärmen. Noch vor Ende des Tages müsste er sich einem formellen Verhör durch Randolph und die OIS unterziehen.
    »Wo ist die FBI-Agentin?«, fragte Bosch. »Wo ist Rachel Walling?«
    »Sie wird bereits vernommen«, sagte McDonald. »Ein Nachbar hat uns sein Haus zur Verfügung gestellt.«
    »Und die alte Frau oben im Haus?«
    McDonald nickte.
    »Unsere Leute reden gerade mit ihr. Sie ist blind und sitzt im Rollstuhl. Offensichtlich hat Waits einen Teil seiner Jugend hier verbracht. Sie waren seine Pflegefamilie, und sein richtiger Name ist Robert Foxworth. Sie kann das Haus ohne fremde Hilfe nicht mehr verlassen, deshalb ist sie mehr oder weniger die ganze Zeit dort oben. Das Essen wird ihr ins Haus gebracht. Foxworth hat ihr für die Garage etwas Geld gegeben. Er hat dort das ganze Zeug untergestellt, das er zum Fensterputzen benötigt. Und seinen alten Lieferwagen. Er hat einen Rollstuhl-Lift.«
    Bosch nickte. Vermutlich hatte Janet Saxon keine Ahnung, wofür ihr ehemaliger Pflegesohn die Garage sonst noch verwendet hatte.
    McDonald bat Bosch, zu erzählen, was passiert war. Das tat Bosch und schilderte ihm Schritt für Schritt sein Vorgehen, seit er herausgefunden hatte, dass zwischen Waits und dem Pfandleiher Fitzpatrick eine Verbindung bestand.
    Sie hatten keine Fragen. Noch nicht. Niemand wollte wissen, warum er das Einsatzkommando nicht verständigt hatte oder Randolph oder Pratt oder sonst jemanden. Sie hörten zu und nahmen einfach seine Darstellung des Hergangs zu Protokoll. Bosch machte sich keine allzu großen Sorgen. Er und Rachel hatten das Mädchen gerettet, und er hatte den Täter getötet. Er war sicher, diese zwei Verdienste würden alle Verstöße gegen die Dienstvorschriften aufwiegen und ihm den Job retten.
    Er brauchte zwanzig Minuten, um alles zu erzählen, und dann schlug McDonald vor, eine Pause zu machen. Als sich die Gruppe um ihn herum auflöste, sah Bosch, dass sein Chef auf eine Gelegenheit wartete, mit ihm zu sprechen. Bosch wusste, diese Unterredung würde nicht einfach werden.
    Endlich erspähte Pratt eine Lücke und kam auf Bosch zu. Er wirkte besorgt.
    »Und, Harry? Was hat er Ihnen da drinnen alles erzählt?«
    Bosch war überrascht, dass Pratt ihm nicht die Hölle heißmachte, weil er auf eigene Faust und ohne Genehmigung gehandelt hatte. Aber das sollte ihm nur recht sein. In verkürzter Form erzählte er Pratt, was er von Waits über das abgekartete Spiel im Beachwood Canyon erfahren hatte.
    »Er hat mir erzählt, Swann hätte das Ganze eingefädelt«, sagte er. »Swann war die Schaltstelle. Er hat Waits das Angebot von O’Shea und Olivas überbracht. Waits hat Gesto zwar nicht umgebracht, aber er hat sich bereiterklärt, den Mord auf seine Kappe zu nehmen. Das war Teil des Deals, durch den er der Todesstrafe entgehen wollte.«
    »Das ist schon alles?«
    »Das ist doch schon einiges, oder etwa nicht?«
    »Weshalb sollten Olivas und O’Shea so etwas tun?«
    »Aus den altbekannten Gründen natürlich. Geld und Macht. Und die Garlands haben von beidem einiges.«
    »Anthony Garland war doch der Kerl, auf den Sie sich in der Gesto-Sache eingeschossen haben. Der Typ, der eine einstweilige Verfügung gegen Sie erwirkt hat.«
    »Ja, bis mich Olivas und O’Shea mit Waits’ Hilfe eines Besseren belehren wollten.«
    »Haben Sie außer dem, was Waits da drinnen gesagt hat, sonst noch etwas in Erfahrung gebracht?«
    Bosch schüttelte den Kopf.
    »Nicht viel. Nur, dass von T. Rex Garlands Ölgesellschaft und seinen Anwälten Spendengelder in Höhe von fünfundzwanzigtausend Dollar für O’Sheas Wahlkampf eingegangen sind. Aber alles vollkommen legal und korrekt. Es beweist eine Verbindung, mehr nicht.«
    »Fünfundzwanzigtausend Dollar erscheinen mir nicht gerade viel.«
    »Sicher. Aber diese fünfundzwanzigtausend sind das Einzige, wovon wir wissen. Vielleicht finden wir ja mehr, wenn wir anfangen, ein bisschen nachzubohren.«
    »Haben Sie das alles auch McDonald und seinen Leuten erzählt?«
    »Nein. Nur das, was Waits mir dort drinnen erzählt hat. Die Spenden habe ich nicht erwähnt.«
    »Glauben Sie, die werden Maury Swann deswegen belangen?«
    Bosch überlegte kurz, bevor er antwortete.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Alles, was zwischen den beiden gesprochen wurde, unterliegt der anwaltlichen Schweigepflicht. Außerdem, wer würde ihn zu belangen versuchen, wenn er sich dabei nur

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