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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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entfernt.«
    »Hättest du gern Gesellschaft?«
    »Musst du nicht in die Schule und unterrichten?«
    »Ach, ja, ganz vergessen.« Breites Lächeln.
    »Wir sind in ein oder zwei Wochen wieder da.«
    »Zu schade. Die nächsten Ferien fangen in ...«
    »Robin«, sagte ich, »Alex will das unbedingt erledigt haben. Wir müssen uns da nach seinem Zeitplan richten.«
    »Klar. Ich verstehe das schon.«
    »Hast du den Planeten je verlassen?«
    »Nein«, erwiderte Robin. »Ich dachte immer, es wäre schon ein ziemlich weiter Weg, einen Ausflug in die Berge zu machen.«
    Es war seltsam: Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits geglaubt, ihn ganz gut zu kennen. Dennoch war mir nie in den Sinn gekommen, dass er nie irgendwohin geflogen sein könnte. Zugegeben, die meisten Leute verließen ihren Heimatplaneten nie. »Wir sehen uns, wenn wir zurück sind.«
    »Okay.«
    Dann ahmte er einen berühmten knallharten Burschen namens Mark Parvin nach und sprach aus dem Mundwinkel: »Wenn du zurück bist, Baby, warte ich schon auf dich.«
    Ich mochte Robin. Aber an diesem Tag fühlte ich mich beinahe bedrängt. Vielleicht hatte ich mehr versprochen, als abzuliefern ich je in der Lage wäre.
    Na egal, vergessen wir das.
    Eigentlich lautet der Name der Station, wie Sie wahrscheinlich wissen, Tsarendipol. Sie heißt nach einem Generaldirektor der Allgemeinen Erschließungsgesellschaft, der Firma, die die Station entworfen und erbaut hatte. Aber aus diesem offiziellen Namen entwickelte sich in kurzer Zeit das allgemein bekannte Serendipity.
    Die Anfänge des Projekts reichten inzwischen sechzig Jahre zurück. Dennoch war es nach wie vor nicht vollendet. AE war nicht mehr im Geschäft: Es hatte Arbeitskämpfe gegeben; zweimal hatte die Flotte die Station im Zuge eines der regelmäßigen Feuergefechte mit den Stummen übernommen, und außerdem hatte es im Zusammenhang mit der Station offenbar schlicht ein außerordentlich hohes Maß an Inkompetenz und Korruption gegeben. Als wir jetzt dort eintrafen, war die Station auch kaum mehr als ein ungeschützter Andockbereich mit Frachtzentren, einem Hotel und einer Bar. Die Restaurants und die luxuriösen Konferenzräume und Unterhaltungszentren, die man üblicherweise auf Orbitalstationen überall im Raum der Konföderation erwarten sollte, hatten ihre Tore noch nicht geöffnet. Soweit ich informiert bin, sind diese Einrichtungen bis heute nicht fertiggestellt und in Betrieb genommen worden.
    World’s End Tours war vermutlich nicht gerade glücklich mit dieser Situation, aber Dip lag ideal für die Zwecke der Reisegesellschaft. Die Station trieb an der Außengrenze der Konföderation und bot einen einfachen Zugang zu den Arealen, die immer noch größtenteils unerforscht waren.
    Als wir in das Operationsgebiet der Station vordrangen, überließ ich ihr die Kontrolle über die Belle-Marie , und wir wurden von der Station in den Hangar gesteuert. Ich war bisher nur zweimal hier gewesen. Beide Male hatte ich lediglich Fracht abgeliefert, mich ein paar Stunden aufs Ohr gehauen, etwas gegessen und mich auf den Heimweg gemacht. Insofern war es eine neue Erfahrung für mich, durch die nahezu verlassenen Korridore zu schlendern. Alex sagte, er sei einmal mit Gabe hier gewesen. »Da war ich gerade zehn Jahre alt«, erzählte er. »Ich habe mich in eine der Spielanlagen verzogen und die ganze Zeit damit verbracht, auf Außerweltler zu schießen.«
    Ich sah nicht einmal eine Spielanlage.
    »Sie war da drüben«, sagte Alex und zeigte auf einen düsteren Raum.
    Wir waren nach Ortszeit vergleichsweise spät eingetroffen, und es gab nur ein Hotel. Am Morgen sahen wir uns die Werbung von World’s End Tours an. Sie boten Reisen zu einem halben Dutzend Sternsystemen an und versprachen ihren Kunden ›das Nonplusultra der Besichtigungstouren‹. Ihre Kundschaft war wohlhabend. Das musste sie auch sein. Das Angebot an Reisen von World’s End war kostspielig und für Normalsterbliche außer Reichweite. Ihre Flotte bestand aus Adlern, den bestmöglichen Schiffen für derartige Anforderungen. Die Kabinen waren luxuriös ausgestattet; der Veranstalter verpflichtete Unterhaltungskünstler, die an Bord ihre Kunst zum Besten gaben, und es waren nie mehr als fünfzehn Passagiere zugleich an Bord. Die Kombination all dieser Dinge sorgte wirkungsvoll dafür, dass man nicht in die Verlegenheit geriet, sich unter das gemeine Volk mischen zu müssen.
    Das Unternehmen unterhielt ein Büro an dem wohl einzigen elegant ausgestatteten

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