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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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fertig. Das war der Preis, den wir für unsere Entscheidung haben zahlen müssen. War’s nicht so, Liebling?«
    Lyra war wieder bei uns im Raum und servierte Kaffee und warme Zimtschnecken. Sie nickte. Ihr Blick verriet mir, dass das nicht gerade ihr Lieblingsthema war.
    »Inzwischen hat sie eine große Familie«, fuhr Conover fort, verschränkte die Arme und wartete auf die nächste Frage.
    »Anfangs hatten wir auch unsere Zweifel, ob es richtig wäre hierherzuziehen«, sagte Lyra. »Aber Banshee war für uns eine wirklich bemerkenswerte Erfahrung. Nicht wahr, Hugh?«
    »Es war Lyras Idee«, sagte er. »Aber das interessiert Sie wohl nicht.« Er lehnte sich zurück und kostete seinen Kaffee. »Also, verraten Sie mir noch einmal, warum Sie hier sind. Was wollen Sie wissen?«
    »Sie waren mit Sunset Tuttle befreundet?«
    »Ah.« Er nickte. »Ja. Armer Sunset. Ist sein Leben lang einem Traum nachgejagt. Was gar nicht so schlimm ist, wenn man ...« Er zögerte.
    »Erfolg hat«, ergänzte Alex.
    »Ja. Was für ein Jammer.«
    »Erzählen Sie uns von ihm!«
    »Er war sehr engagiert.«
    »Das haben wir auch gehört.«
    »Sie haben von Außerweltlern gehört, richtig?«
    »Ja. Gibt es noch etwas anderes?«
    »Oh, ja. Er war überzeugt, dass die Menschheit zur Hölle fahren würde.« Er legte den Zeigefinger an die Lippen, vielleicht, weil er nicht sicher war, ob er noch mehr sagen sollte. »Wussten Sie das auch?«
    »Das ist aktenkundig«, sagte Alex.
    »Ja, das kann ich mir denken. Und ich bin nicht sicher, ob er nicht recht hatte.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Die allgemeine Dekadenz. Aber vielleicht stimmt das nicht. Wir Menschen waren immer schon gierig und dumm. Wir haben keine Fantasie, und der einzige Grund, warum wir so lange überlebt haben, ist, dass wir gerade genug kluge Leute hervorbringen, um uns am Leben zu halten.«
    Alex nickte. »Kommen wir noch einmal auf die Außerweltler zu sprechen! Gibt es Ihres Wissens irgendeinen Hinweis darauf, dass Tuttle tatsächlich eine fremde Welt gefunden haben könnte?«
    Conover nahm einen tiefen Schluck von seinem Kaffee. »Nein«, antwortete er.
    »Er hätte es Ihnen gesagt, hätte er etwas entdeckt?«
    »Alex, das hätte er der ganzen Welt gesagt.«
    »Was wäre ...«
    »Ja?«
    »Was wäre, wenn er etwas entdeckt hätte, das er als bedrohlich eingestuft hätte? Das besser nicht entdeckt worden wäre?«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Vielleicht eine hoch entwickelte Rasse, die in Ruhe gelassen werden will.«
    »Das ist ziemlich weit hergeholt, finden Sie nicht?«
    »Hätte er Ihnen von solch einer Rasse erzählt?«
    Conovers Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, das andeutete, dass er eine solche Möglichkeit nie in Betracht gezogen hatte. »Sagen wir es einmal so: Wenn er jemandem vertraut hat, dann war das wohl meine Wenigkeit. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Ich nehme an, er hätte sich in so einem Fall genötigt gesehen zu schweigen.«
    »Danke, Doktor.«
    »Bitte nennen Sie mich Hugh.« Er räusperte sich. »Wollen Sie andeuten, dass so etwas passiert sein könnte?«
    »Nein«, sagte Alex. »Das war nur eine Hypothese.«
    »Na sicher, Sie nehmen diese weite Reise wegen einer bloßen Hypothese auf sich.«
    »Nach Tuttles Tod kamen Sie in den Besitz seines Logbuchs, Hugh.«
    »Das ist richtig.«
    »Darf ich fragen, warum Sie das Log haben?«
    »Weil er und ich im Grunde der gleichen Sache gedient haben. Obwohl er die Angelegenheit ernster genommen hat als ich. Ich habe nie mit einem Erfolg gerechnet, er schon. Genau das hat ihn in Schwierigkeiten gebracht.«
    »Wären Sie bereit, uns die Logbücher zu zeigen?«
    »Nur zu gern, Alex. Bedauerlicherweise habe ich sie nicht mehr. Zwei oder drei Tage, nachdem ich sie erhalten habe, wurde in unser Haus eingebrochen. Die Täter haben versucht, den Zweck ihres Einbruchs zu verschleiern, indem sie auch ein paar andere Gegenstände gestohlen haben, etwas Schmuck und ein bisschen Geschirr. Aber ich war immer der Überzeugung, dass sie wegen der Logbücher gekommen sind.«
    »Sie haben die Logbücher nie ins System eingespeist?«
    »Eine der Voraussetzungen dafür, dass ich sie überhaupt bekommen habe, war, dass ich das nicht tue. Sunset hat den Sicherheitsmaßnahmen nicht getraut und gefürchtet, jemand könnte Zugang zu den Daten erhalten.«
    »Was macht das schon, wenn in den Logbüchern nichts weiter enthalten ist als Berichte über sterile Welten?«
    Conover beugte sich vor und strich sich das wirre Haar aus den Augen.

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