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Echo: Roman (German Edition)

Echo: Roman (German Edition)

Titel: Echo: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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aber was sie tat, reichte, um ihn aufzuhalten. Einmal ließ sie mit einer Hand los und schien im Begriff zu sein, in die Tiefe zu stürzen. Doch dann packte sie das Geländer und klammerte sich wieder daran fest. Die Frau hatte offensichtlich schreckliche Angst. Tu bloß nichts Überraschendes! , flehte ich den Polizisten in Gedanken an. Warte ab, sie kommt von selbst wieder zurück!
    Die Polizei hatte das Gebiet abgeriegelt. Gleiter kreisten, Bodenvehikel hielten am Straßenrand, damit die Insassen dem Geschehen folgen konnten. Die Polizei versuchte, den Verkehr nach Norden zur Capitalbrücke umzuleiten. Als ich näher kam, meldete sich eine Stimme über Funk. »Noteinsatz. Bitte verlassen Sie dieses Gebiet!«
    Ein Polizeigleiter näherte sich, und die Nachricht wurde wiederholt. Offizielle Vehikel verteilten sich über die Brücke. Mit den Bildaufzeichnungsgeräten konnte ich das Geschehen näher heranholen. Ich erkannte, dass es wirklich Rachel Bannister war. »Ich kenne diese Frau«, sagte ich. »Ich kann vielleicht helfen.«
    »Sind Sie die Schwester?« , fragte die Stimme.
    Ich wusste nichts von einer Schwester. »Nein, ich bin eine Bekannte.«
    »Name, bitte.«
    »Chase Kolpath.«
    Er zögerte. Dann: »Sie stehen nicht auf der Liste. Tut mir leid.«
    Trafalgar war ein Badeort mit ungefähr achttausend Einwohnern. Ich konnte keinen ordnungsgemäßen Parkplatz finden, also landete ich schließlich auf einem Feld außerhalb des Orts. Ich kletterte heraus, marschierte die Melonystraße entlang und sah das Durcheinander der Fahrzeuge und Menschen vor mir. Das war unsere Schuld! Verdammt, ich hatte Alex gewarnt.
    Es war kalt, und ich wünschte, ich hätte daran gedacht, eine Jacke mitzunehmen.
    Vor der Brücke stauten sich Menschen und Fahrzeuge an einer Polizeiabsperrung. Ich drängelte mich durch die Menge und kam gerade rechtzeitig vorn an, um zu sehen, wie ein Taxi auf die Brücke herabsank. Polizisten und Sanitäter verteilten sich auf der ganzen Brücke. Ein Polizeiflieger sank aus der frühen Morgendämmerung herab. Ich schaffte es nicht, jemanden auf mich aufmerksam zu machen. Also duckte ich mich unter der Absperrung hindurch. Jemand brüllte, und plötzlich stand ein Polizist vor mir. »Verschwinden Sie hier!«, befahl er.
    »Ich kenne die Frau«, sagte ich. »Vielleicht ...«
    »Bitte gehen Sie zurück, Ma’am!«
    »Ich kenne sie. Möglicherweise kann ich ...«
    »Sie kennen wen? Die Springerin?«
    »Ja. Wenn Sie mir erlauben würden, mit ihr zu reden ...«
    »Tut mir leid, Ma’am, aber das kann ich wirklich nicht machen.«
    Er wandte sich ab. »Okay«, sagte ich, »können wir dann etwas anderes versuchen?«
    Seine Schultern spannten sich, aber er blieb stehen und drehte sich wieder um. »Was?«
    »Kontaktieren Sie Inspektor Redfield! Fragen Sie ihn, ob es in Ordnung ist, wenn Sie mich durchlassen!«
    Er runzelte die Stirn. Der Mann hatte eine lange Nacht hinter sich. »Warten Sie bitte!« Er ging fort und sprach mit einem Kollegen. Es ging eine Weile hin und her. Währenddessen versuchte ich, mir ein Bild davon zu machen, wie es um Rachel stand. Aber es waren zu viele Leute auf der Brücke, und ich konnte Rachel gar nicht sehen. Dann kam der zweite Polizist, an dessen Ärmel drei Streifen prangten, zu mir. »Wie ist Ihr Name, Ma’am?«
    »Chase Kolpath.«
    »Und Sie wollen, dass wir Rücksprache mit Inspektor Redfield halten?«
    »Bitte.«
    »Warten Sie!« Er zog sich ein paar Schritte zurück und sprach in seinen Link. Ich konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Möwen flogen vorüber. Immer mehr Leute tauchten auf. Ein weiteres Nachrichtenteam landete am Schauplatz des Geschehens. Dann kam der Polizist zurück und gab mir seinen Link. »Reden Sie mit ihm!«, sagte er.
    Ich nahm den Link. »Fenn?«
    »Chase, was haben Sie da draußen zu suchen?« So, wie er sich anhörte, hielt er das für keine gute Idee.
    »Ich möchte versuchen, ihr das auszureden.«
    »Dieses Gespräch habe ich gerade erst mit Alex geführt. Wenn Sie in ihre Nähe kommen, könnte das genau das sein, was sie braucht, um endgültig zu springen.«
    »Kommt Alex her?«
    »Nein, das hat er aufgegeben. Er war mit mir einer Meinung, dass das zu gefährlich ist.«
    »Fenn, ich könnte sie vielleicht aufhalten!«
    »Oder Sie machen es noch schlimmer.«
    »Das werde ich nicht. Versprochen.«
    »Chase, ich bin nicht überzeugt, dass Sie das noch steuern können.«
    Ich stand da, hielt den Link in der Hand und starrte den Polizisten

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