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Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
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ihm ein Zahn.«
    »Ein Zahn. Echt? Milchzahn oder richtiger Zahn?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls ist er heute nicht mehr da.«
    » Yes ! Gib mir fünf!« Erleichtert begebe ich mich in meinen Unterricht. Im Büro sehe ich Frau Schwarz, die eine Unfallanzeige ausfüllt.
    »Frau Schwarz, schönen Dank auch. Dir und der Schubkarre«, rufe ich ihr im Vorbeigehen zu. Aber schon an der nächsten Ecke denke ich, dass er ja jetzt nicht für immer weg ist. Ihm fehlt ja nur ein Stück Zahn. Damit kann man ja leider nicht seine Schulzeit in der Siebten beenden. Irgendwann wird er also wiederkommen, spätestens nach den Ferien. Und wir können ihm ja jetzt nicht jeden Tag was brechen, damit er abgeholt wird.
    Die stinkende Lehrerin
    Mein Leben ist perfekt, denke ich eben noch und öffne den Briefkasten. Ein verwirrender Zettel liegt da. Ohne Umschlag ohne Vorwarnung: »An die Mieter des Hauses …« Blablabla … Wegen irgendwas erneuern wir die Heizblablas, und deshalb kann es zu Einschränkungen im Warmwasserbereich kommen. Kann – muss aber nicht. Häh? Was denn nun? Von Dienstag bis Freitag besteht also die Möglichkeit, kein warmes Wasser zu haben. Jeden Tag? Der Zettel antwortet nicht. Was soll ich nun mit dieser Information anfangen? Ich kann doch nicht auf Vorrat duschen? Muss ich damit rechnen, dass ich mir das Wasser morgens auf dem Herd warm machen muss? Werde ich jetzt wie im Mittelalter leben? Bald sind die Herbstferien vorbei, und ich muss wieder zur Schule. Stinkend vor einer Horde Schülern stehen? »Mama, die Lehrerin ist ganz nett, aber sie riecht komisch. Es wird jeden Tag schlimmer.«
    Wenn ich mir meine Haare nicht täglich wasche, setzt sofort eine ganz schlimme Verfettung ein. Schon nach einem ungeduschten Tag verwahrlose ich.
    Au Backe, das kann ja was werden. Aber noch habe ich ja ein paar Tage Zeit. Werde mal täglich heiß baden. Und vielleicht kann ich mir ja ein paar Liter warmes Wasser bunkern.

Abschnitt 2

Ibo
    So, geschafft. Wieder drinne. Nach jeden Ferien denke ich: Wie ging dieses Unterrichten eigentlich noch mal? Und schlecht gelaunt bin ich immer vor dem ersten Schultag, oh Mann. Weil ich in den Ferien absolut gar nichts für die Schule gemacht habe, musste ich am Sonntag vor Schulbeginn sechs Stunden am Schreibtisch sitzen. Nicht schön! Und als ich dann am nächsten Morgen aufgewacht bin, war es noch dunkel! Scheißherbst. Wie soll ich das denn noch 24 Jahre aushalten? 24 Jahre, das ist ja ein ganzes Leben …
    Aber dann in der Schule – mein Raum sonnendurchflutet und ich auch. Die Kollegen sind alle erholt und nett. Meine Klasse, auf angenehmste Weise sediert, bearbeitet die Aufgaben, die ich ihr gestellt habe. So macht das Unterrichten Spaß. Auch die anderen eintausend 7. Klassen, die ich bis zur Mittagspause bespaßen muss, sind easy. Aber dann fällt mir schlagartig ein, dass ich ja kurz vor 16.00 Uhr noch die Siebte von Verena habe. Die mit meinem speziellen Freund: Ibo!
    Meine gute Laune senkt sich zum Nullpunkt, obwohl auf dem Hof immer noch die Sonne scheint und mich fast jeder Schüler freundlich nach meinen Ferienerlebnissen fragt. Ibo, I. B. O., ach nö, nicht den auch noch nachher. Im Lehrerzimmer frage ich seine Klassenlehrerin, ob es was Neues gibt zu Ibo.
    »Was meinst du denn?«
    »Na, ist der denn wieder da?«
    »Klar, da war doch nur ein Stück Zahn ab.«
    »Und der ist noch ganz normal in deiner Klasse?«
    »Ja, da müssen wir jetzt den üblichen Weg gehen: Aktennotizen, Sitzung, Tadel, Klassenkonferenz, dann Umsetzung in eine andere Klasse und dann fliegt er vielleicht irgendwann von der Schule«, sagt Verena.
    Umsetzung in eine andere Klasse? Bloß nicht, dann kommt der am Ende noch zu mir. Also ich werde keine Tadel schreiben. Da habe ich ihn lieber zweimal in der Woche – aber in meine Klasse darf der nicht kommen!
    Und dann die Ibo-Stunde: Die Schüler sind reingekommen. Ich hatte eine neue Sitzordnung erstellt. Ibo sitzt am Fenster. Alleine. Und hat er gestört? Überhaupt nicht! Er hat super mitgearbeitet und sogar ein paar ganz schlaue Sachen gesagt. Ich setze mich zu ihm und lobe ihn. Er lächelt. Ich auch. Und dann macht er sogar noch einen Witz, der ziemlich lustig ist. Irgendwas mit Hämorrhoiden. Der ist ziemlich smart und eigentlich irgendwie auch ganz süß. Aber ich hatte auch nie gesagt, dass ich ihn hässlich finde. Ich glaube, Ibo geht okay.
    Ein nachhaltiges Urlaubssouvenir
    »Dilay, na, wie war’s in der Türkei?«, frage ich während meiner

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