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Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
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gestern?«
    »Ich war zu spät, und da bin ich dann nicht mehr in den Unterricht.«
    »Aber ich habe dich nach der zweiten Stunde auf dem Hof gesehen. Warum warst du in der dritten nicht bei Sport?«
    »Die Turnhalle war zu, und ich kam nicht rein.«
    »Dann warst du also wieder zu spät. Aber du warst ja schon in der Pause auf dem Hof. Du hättest also pünktlich sein können. Und warum warst du in der fünften nicht bei mir im Unterricht?«
    »Auf dem Vertretungsplan stand, dass die Siebte nur bis zur vierten Stunde hat.«
    »Nein, das stand da nicht.«
    »Doch.«
    »Nein. Und du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass du den ganzen Tag mit keinem aus der Klasse gesprochen hättest! Die anderen waren doch auch im Unterricht.«
    »Ich dachte, die letzten Stunden fallen aus.«
    »Sag mal, Chanel, ist dir eigentlich aufgefallen, dass du zwar gestern in der Schule warst, aber überhaupt nicht im Unterricht?«
    Sie grinst und guckt auf den Boden.
    In der Mittagspause ruft das Jugendamt an. »Ich wollte mich erkundigen, wie es mit Chanel läuft. Sie sagt, seit ihre Freundin in der Klasse ist, sei alles perfekt. Sie käme jetzt immer in die Schule.«
    »Ja, in die Schule schon … aber perfekt ist irgendwie anders.«
    Das macht dann der Klassenlehrer
    »Jetzt spreche nur ICH!« Es wird ein wenig leiser.
    »Ihr stellt euch jetzt so auf, wie ICH es sage. Ich zähle ab: eins, zwei, drei – ihr stellt euch dort nach links. Da die Nummer eins, da die zwei, da die drei. Weiter: eins, zwei, drei … Die Lehrer bitte hier nach rechts.«
    Fototermin. Wie ich den nicht leiden kann. Jedes Jahr das Gleiche: Fotograf kommt, kommandiert, ich muss zwischendurch ständig rumzischen, dass die Schüler leise sein und zuhören sollen, nicht den Vorhang anfassen, keine Faxen machen, wenn ihre Mitschüler einzeln abgelichtet werden und so weiter.
    Nur mit den Mädchen wäre das alles kein Problem. Warum können die Mädchen zuhören, still sein und immer das machen, was der Fotograf will? Und warum müssen die Jungs ständig versuchen, genau das zu machen, was sie nicht sollen? Warum müssen die sich immer aufeinander abstützen? Orkan und Hamid scheinen umzufallen, wenn sie sich nicht an einen ihrer Mitschüler lehnen. »Nun lass ihn doch mal los! Du hast doch zwei Beine, auf denen du stehen kannst, und Füße sind da sogar auch noch dran. Statisch ist da alles korrekt bei dir, du fällst nicht um.«
    Irgendwann steht meine Klasse dicht an dicht in mehreren Reihen – flankiert von mir und der Erzieherin. Den Mathelehrer nehmen wir auch noch mit aufs Bild, schließlich findet die ganze Aktion in seinem Unterricht statt. Warum sollte er freihaben, obwohl ich gerade gar keinen Unterricht hätte und auch hier sein muss?
    Klar geht der Klassenlehrer mit seiner Klasse zum Klassenfotomachen. Er will ja auch mit auf dem Foto sein. Ist ja für die Ewigkeit. Dass ich gerade freihabe und gar nicht hier sein müsste, danach fragt natürlich keiner. Diese EXTRATERMINE, die einem als Klassenleiter immer reingedrückt werden, sind meistens viel anstrengender als normaler Unterricht. Vor allem, wenn man den Schüler in die freie Wildbahn mitnimmt – mit der Klasse das Schulgebäude zu verlassen, ist die hohe Kunst unserer Arbeit.
    Nie heißt es: Der Mathelehrer geht mit der Klasse dann mal zur Zahnprophylaxe. Oder: Alle Geschichtslehrer nehmen die Klassen mit zum Gewaltpräventionskurs oder zum Berufsinformationszentrum oder wer weiß wohin. Immer macht das der Klassenlehrer. Und immer macht er das zusätzlich . Nie wird er gefragt, ob er das machen will. Man geht selbstverständlich davon aus, dass sich der Klassenlehrer darum reißt, mit seiner Klasse im Bus zu sitzen und durch die halbe Stadt zu gondeln. Ich kann mir auch nichts Schöneres vorstellen, als mit einer zermatschten Klasse von irgendeinem Ausflug wieder zurück zur Schule zu fahren.
    Und die Fachlehrer? Im besten Fall vertreten sie den Unterricht, den ich in der Zeit hätte. Meistens haben sie allerdings einfach nur frei. Und beschweren sich dann noch, dass bei ihnen sooo viel Unterricht ausgefallen ist, dass sie Schwierigkeiten haben, ihren Schülern den Stoff beizubringen. Fachlehrer müsste man sein.
    Na, is doch!
    » So, please read the next sentence, Hamid.« Wir hängen in den letzten Minuten der Englischstunde. Seit Wochen versuche ich meiner Klasse den Unterschied zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Verben näherzubringen.
    »Es gibt zwei Arten von Verben. Weiß

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