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Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag

Titel: Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frau Freitag
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so wichtig ist? Warum muss das alles so kompliziert sein?«
    Der Verkäufer schaut mich verzweifelt an. »Ich habe Ihnen jetzt drei Mal erklärt, was eine Simlockkarte ist!« Er schreit jetzt.
    »Ja, tut mir leid, aber ich habe es immer noch nicht verstanden«, flüstere ich und verlasse den Laden. Genauso müssen sich meine Schüler fühlen, wenn ich versuche, ihnen das Simple Past beizubringen.
    »Frau Freitag, jetzt wirklich, kaufen Sie iPhone«, sagt Hamid. »Aber Hamid, was soll ich mir denn dann kaufen? Nur das Telefon und keinen Vertrag oder mit Vertrag, und der läuft dann aber zwei Jahre, und was ist, wenn ich das Handy dann verliere, dann muss ich doch den Vertrag weiterzahlen.«
    Chanel hat sich zu uns an den Tisch gesellt, grinst und schüttelt leicht den Kopf. »Frau Freitag, warum machen Sie das so kompliziert? Gehen Sie einfach in einen Handyladen und lassen Sie sich beraten.« Und plötzlich wird mir klar: Ich brauche eigentlich doch kein Smartphone.
    Frau Freitags Wettbüro
    Ich gehe ja eigentlich nur noch zur Arbeit, um mir von meinem Gehalt Klamotten zu kaufen – oder doch ein Smartphone. Richtiges Geld verdiene ich durch Wetten.
    »Wetten wir um fünf Euro, dass › lonely ‹ im Wörterbuch steht?« Steht!
    »Wetten wir um 100 Euro, dass du nicht die Wohnung gesaugt haben wirst, wenn ich heute nach Hause komme?« Wette gewonnen.
    »Wetten, dass du am Wochenende immer noch mein Fahrrad benutzen willst, weil du deins nicht repariert hast? 100 Euro!« Diskutier, diskutier, diskutier: »Okay, dann aber 50 Euro.«
    »Wetten, du schaffst die Realschulprüfung nicht! 1000 Euro! Los, schlag ein!«
    »Was sind Sie denn für eine Lehrerin? Man darf nicht wetten.«
    »Wie, man darf nicht wetten? Ich wette schon mein ganzes Leben lang.«
    Geschwisterwetten:
    Wetten, ich gehe ins Meer, auch wenn es da nur 11 Grad drinne sind. Wetten, ich kann das Eis schneller essen als du? Wetten, ich kriege mein Bein hinter meinen Kopf? Wetten, dass du deine Osterschokolade schneller aufgegessen hast als ich?
    Schülerwetten:
    Wetten, ich kann auf dem Stuhl einen Kopfstand machen? Wetten, ich passe in den Schrank rein? Wetten, ich bringe die Musiklehrerin zum Heulen? Wetten, ich kann den Chemielehrer bequatschen, noch eine Vier zu bekommen?
    Aushilfsjobwetten:
    Wetten, ich trau mich, in die Cola zu spucken?
    Lehrerwetten, die ich immer gewinne:
    Wetten, das wird so geschrieben? Wetten, das Internet ist nicht 200 Jahre alt? Wetten, ich habe Abitur? Wetten, ihr könnt nicht fünf Minuten ganz leise sein? Wetten, nächste Woche vergisst wieder die Hälfte der Klasse ihre Hausaufgaben?
    Und Schülerwetten, die man immer annehmen sollte, weil man die garantiert gewinnt:
    Wetten, ich verbessere mich? Wetten, ich komme ab jetzt immer pünktlich? Wetten, ich komme nächstes Jahr mit Ferrari? Wetten, ich werde Arzt? Wetten, ich bin schlauer wie Sie? Wetten, ich verdiene später mehr wie Sie?
    Ja, Wetten sind was Feines. Von gewonnenen Wetten kann man gut leben. Ich plane, mein Wettgeschäft auszudehnen:
    Wetten, dass Griechenland seine Schulden nicht zurückbezahlen wird?
    Wetten, dass der Iran eine Atombombe hat?
    Wetten, die Lehrerarbeitszeit wird nicht reduziert?
    Wetten, wir hören noch ganz bizarre Geschichten von Blanket und Paris Jackson, wenn die in die Pubertät kommen?
    Wetten, dass unsere Fenster im Oktober noch genauso dreckig sind wie jetzt?
    Wetten, ich habe keine Lust, mich auf den Unterricht vorzubereiten?
    Wetten, ich habe immer recht? Wetten, ich gewinne jede Wette?
    Firats Schamhaare
    »Frau Freitag, Felix hat kein Sperma«, sagt Orkan und kichert vor sich hin.
    Ich übertrage gerade in der Hausaufgabenstunde mit den Jungs die Fehlzeiten meiner Schüler in eine Liste. Orkan soll eigentlich seine Mathehausaufgaben machen.
    »Soso. Und woher weißt du das?«
    »Er hat es mir gesagt.«
    »Na ja, bei dem einen kommt das eben später und bei dem anderen früher. Aber du hast schon Sperma?«
    »Ja, natürlich«, sagt Orkan stolz.
    Mit einem: »Na, ist doch schön«, will ich mich wieder den Fehlzeiten widmen. Da erwacht Hamids Mitteilungsbedürfnis.
    »Frau Freitag, mein Kuseng hat mein Onkel und meine Tante beim Liebemachen gesehen, und da meinte er …«
    »Hamid, schön, dass du dich vor mir so gepflegt ausdrückst. Liebe machen – wirklich schön.«
    »FICKEN!«, schreit Vincent aus der letzten Reihe. Ich schaue ihn missbilligend an.
    »Frau Freitag, da meinte er, also mein Kuseng, ob er nicht mitmachen

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