Echt easy, Frau Freitag!: Das Allerneueste aus dem Schulalltag
Horowitz and my name is Adam Yauch. «
Wollte der mich verarschen? » Diamond, Horowitz and Yauch? Are those your REAL names? «, fragte ich, denn ich wollte ihm nicht auf den Leim gehen. Er grinste und nickte.
» Horowitz, Diamond … « Ich schüttelte immer noch den Kopf. Dann fiel mir noch was ein, was ich wissen wollte: » Are you married? «
War doch gar nicht so schwer, dieses Interviewen. Ich fragte, ob die Beastie Boys sich schon die Stadt angeguckt hätten und was sie von der Wiedervereinigung hielten. Adam Yauch und ich unterhielten uns angeregt. Er war echt nett. Fragte, ob ich zum Konzert abends käme, er würde mich auf die Gästeliste setzen. Ich bildete mir ein, dass er mit mir flirtete. Einer von den Beastie Boys hat mit mir geflirtet. Der Netteste und irgendwie auch der, der am besten aussah.
Zu Hause wollte ich dem Musikjournalistenfreund das Interview vorspielen. Ich drückte auf Play – nichts. Mist, ich hatte während des Interviews vergessen, den Pause-Knopf wegzudrücken. Wie sollte ich denn jetzt das Interview schreiben?
Erst mal ging ich abends auf das Konzert und tanzte zwei Stunden durch. Auch die Beastie Boys hüpften ganze zwei Stunden auf der Bühne rum. Ein super Konzert.
Später bat ich den Freund, für dessen Musikmagazin ich schreiben sollte, mir eine Aufnahme des Interviews von den Musikcheckern zu besorgen.
Nach ein paar Tagen rief er mich an: »Ich habe die Aufnahme. Und weißt du, was der Typ meinte? Der hat gefragt, wen wir denn da zum Interview geschickt hätten, du hättest die Jungs ja voll um den Finger gewickelt.«
Tja, so begann und endete eine vielversprechende Karriere als Musikjournalistin.
Wo kommen die Babys raus?
»Frau Freitag, wir müssen Sexualkunde machen, Frau Schwalle sagt, dass wir keine Ahnung haben.« Die Jungsgang meiner Klasse steht im Halbkreis um mich herum auf dem Hof. Ich verstehe nur Bahnhof. »Wie jetzt? Was Sexualkunde?«
Hamid erklärt: »Wir haben bei sie über Aids geredet, und sie meinte uns, wir haben keine Ahnung.« Orkan steht neben mir und grinst. »Hamid, ihr habt mit IHR über Aids gesprochen. Nicht mit SIE.«
»Ja, okay, mit IHR«, sagt Hamid und tritt ungeduldig von einem Bein auf das andere, als müsse er aufs Klo. Auch Günther, Orkan und Volkan gucken mich erwartungsvoll an. Was wollen die jetzt von mir? Ist ja traurig, dass sie keine Ahnung haben, aber soll ich sie jetzt hier in der ersten großen Pause auf dem Hof aufklären?
Na ja, tasten wir uns mal vorsichtig ran: »Okay, was wisst ihr denn nicht?«
»Alles! Wir wissen alles nicht«, sagt Volkan.
»Na, ihr wisst doch, wo die Babys herkommen, oder?« Ich gucke Orkan an, da ich weiß, dass seine Mutter gerade schwanger ist. »Orkan, wo kommen die denn her?«
»Aus dem Bauch.«
»Ja, genau. Und wo kommen die raus?« Günthers Augen leuchten. Er weiß es, und er will es uns unbedingt mitteilen: »Aus der Vo…«
»Stopp, Günther! Achte bitte auf deine Wortwahl!«
»Ah, man muss Geschlechtsverkehr machen.«
»Gut. Ja, stimmt. Schön gesagt, Günther, wirklich, sehr schön.« Günther freut sich. Aber wo die Babys rauskommen, ist noch nicht geklärt, also frage ich noch mal. Günther demonstriert erst mal mit den Händen, wie sich untenrum alles ausdehnt bei der Geburt. Die anderen Jungs gucken sich seine detailreiche Größendarstellung interessiert an. »Wo kommen die Babys denn nun raus?«, frage ich.
»Na, aus der Vo…«
»Günther!«
Günther guckt frustriert »Ja, was soll ich denn sagen? Schatzkästchen?«
»Schatzkästchen?«, frage ich.
Es klingelt. Günther sieht mich immer noch erwartungsvoll an. »Ja, Schatzkästchen, ich glaube, das geht.«
Bin ich froh, dass ich nicht Biologie unterrichten muss. In der nächsten Hofpause werde ich ihnen dann noch erklären, was man machen muss, damit man nicht schwanger wird. Schatzkästchen abschließen?
Hallo, Papa Erhan
»Nein wirklich, ich kann mich über Erhan gar nicht beklagen. Sie können sehr stolz auf ihn sein. Ganz toll.«
Mama Erhan lächelt glücklich, Erhans kleiner Bruder hängt über der Tischkante und lächelt auch und Erhan sowieso. Hat er sich doch gerade bei allen Fachlehrern fette Lobeshymnen auf seine gute Mitarbeit und sein tadelloses Verhalten abgeholt.
Aber irgendwas ist noch. Normalerweise beendet mein positiver Rundumschlag das Elterngespräch, und alle stehen auf. Aber Familie Erhan bleibt sitzen. Die Mutter guckt zu mir, dann irgendwie auffordernd zu ihrem Sohn. Draußen
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