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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Sechs Wohltätige Winde drohte nun, die obere Hälfte des Kopfes von der unteren zu trennen.
    »Was neue Steuern betrifft…«, sagte er. »Ich bin immer der Ansicht gewesen, daß frische Luft viel zu billig angeboten wird. Wenn man die hohen Produktionskosten bedenkt…«
    »Wir hören deinen Ideen mit großem Interesse zu«, versicherte Herr Zervelatwurst. »Doch zuerst solltest du fürs Frühstück sorgen.«
    »Und laß jene Leute kommen, die glauben, den Kaiser zu kennen«, meinte Cohen.
     
    Der Verfolger kam näher.
    Rincewind rutschte um eine Ecke – und sah weiter vorn drei Wächter, die den Flur blockierten. Sie waren nicht tot. Und sie trugen Schwerter.
    Jemand prallte von hinten gegen den Zauberer, stieß ihn zu Boden und raste weiter.
    Rincewind schloß die Augen.
    Es pochte mehrmals. Jemand stöhnte. Dann erklang ein seltsames, metallisches Geräusch.
    Es stammte von einem Helm, der sich auf dem Boden drehte.
    Rincewind wurde auf die Beine gezogen.
    »Willst du hier den ganzen Tag herumliegen?« fragte Schmetterling. »Komm. Die anderen sind dicht hinter uns!«
    Rincewind sah zu den reglosen Wächtern und lief wieder los.
    »Wie viele sind es?« brachte er hervor.
    »Sieben. Aber zwei von ihnen hinken, und einer kann nur noch mit Mühe Luft holen. Komm weiter .«
    »Du hast gegen sie gekämpft ?«
    »Vergeudest du immer wertvollen Atem auf diese Weise?«
    »Ich bin nie jemandem begegnet, der so schnell läuft wie ich!«
    Sie brachten eine weitere Ecke hinter sich und kollidierten fast mit einem anderen Wächter.
    Schmetterling hielt nicht an. Sie hob das eine Bein, wirbelte auf dem anderen um die eigene Achse und trat dem Mann so fest gegen das Ohr, daß er sich drehte und auf dem Kopf landete.
    Die junge Frau legte eine kurze Pause ein, schnaufte und strich eine Haarsträhne zurück.
    »Wir sollten uns beeilen«, sagte sie.
    »O nein!« erwiderte Rincewind. »Ich muß dich beschützen!«
    »Ich kehre zu den anderen zurück. Und du lockst die Soldaten fort…«
    »Könnt ihr das alle ?«
    »Natürlich«, erwiderte Schmetterling. Es klang trotzig. »Ich habe dir doch gesagt, daß wir gegen die Wächter kämpfen. Die verdammten Mörder! Man will alles uns in die Schuhe schieben!«
    »Ich habe dich mehrmals darauf hingewiesen. Und abgesehen davon: Du wolltest den Kaiser doch umbringen, oder?«
    »Ja, aber wir sind Rebellen. Und er wurde von Palastwächtern getötet!«
    »Äh…«
    »Keine Zeit. Wir sehen uns im Himmel wieder.«.
    Schmetterling sauste fort.
    »Oh.«
    Rincewind sah sich um. Es war still geworden.
    Wächter erschienen am Ende des Korridors, und ihre große Vorsicht verriet, daß sie bereits Erfahrungen mit Schmetterling gesammelt hatten.
    »Da!«
    »Ist sie es?«
    »Nein, es ist er !«
    »Den schnappen wir uns!«
    Rincewind beschleunigte wieder, stürmte durch einen anderen Flur und stellte fest, daß es eine Sackgasse war, die möglicherweise an seinem Grab endete…
    Er fand eine Tür, trat sie auf, lief einige Meter weit und wurde langsamer.
    Dunkelheit empfing ihn. Nach den Geräuschen und dem Geruch in der Luft befand er sich in einer Art Stall.
    Es war nicht völlig finster. Rincewind bemerkte mattes Licht, das von einem Feuer zu stammen schien. Er wandte sich in die entsprechende Richtung und sah glühende Kohlen unter einem riesigen Kessel, in dem Reis kochte.
    Als sich seine Augen an die Düsternis gewöhnt hatten, bemerkte er Gestalten, die an beiden Wänden eines großen Raums auf Platten lagen.
    Sie schnarchten leise.
    Es mußten… Personen sein. Vielleicht waren es sogar Menschen beziehungsweise Leute, die von Menschen abstammten. Irgendwann schien jemand gesagt zu haben: »Mal sehen, wie groß und dick Menschen werden können. Versuchen wir, wirklich große Burschen zu züchten.«
    Die Kleidung jedes der Riesen bestand aus etwas, das Rincewind für eine Windel hielt. Und neben jedem von ihnen stand eine Schüssel, die genug Reis für zwanzig normale Personen enthielt – falls der betreffende Gigant erwachte und Lust auf einen kleinen Imbiß verspürte.
    Zwei Verfolger erschienen in der Tür und blieben stehen. Nach einigen Sekunden setzten sie sich wieder in Bewegung, aber ganz behutsam, und sie beobachteten dabei die schlafenden Fleischberge.
    »Oi, oi, oi!« rief Rincewind.
    Die Männer verharrten und starrten zu ihm hin.
    »Aufgewacht, aufgewacht! Raus aus den Federn!« Er griff nach einer großen Schöpfkelle und hämmerte damit an den Kessel.
    »Morgenstund hat Gold im

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