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Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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geheimnisvolle Weise
    freigelassen werden, alle Wächter tot vorfinden und bereitgelegte Waffen
    entdecken. Meint ihr nicht auch?«
    »Du hast die Karte vergessen«, sagte Schmetterling.
    Sie hob die Schriftrolle, und ihre Augen glänzten.
    »Zeigt sie uns den Weg aus der Verbotenen Stadt?« fragte Rincewind.
    »Nein, sie zeigt uns den Weg zum Schlafgemach des Kaisers! Alles ist
    markiert! Bestimmt ist er im Palast! Wir sollten den Kaiser töten!«
    »Noch mehr Glück!« entfuhr es Zweiblum. »Aber müssen wir den Kai-
    ser unbedingt töten? Viel eicht genügt es, mit ihm zu reden und…«
    »Habt ihr nicht gehört?« zischte Rincewind. »Wir gehen nicht zum Kaiser! Habt ihr schon mal daran gedacht, daß sich Wächter nicht selbst
    erstechen? Daß sich Zel entüren nicht von al ein öffnen? Man findet
    keine ›zufäl ig‹ herumliegenden Schwerter und erst recht keine Karte mit
    dem Hinweis: ›Hier entlang!‹ Abgesehen davon kann man nicht mit je-
    mandem reden, dem ein paar Garnelenkekse zur Mahlzeit A für zwei
    Personen fehlen.«
    »Nein«, sagte Schmetterling. »Wir müssen diese gute Gelegenheit nut-
    zen.«
    »Bestimmt gibt es hier noch andere Wächter, und zwar lebende!«
    »Dann kannst du uns noch einmal die Kraft deiner Wünsche vorfüh-
    ren.«
    »Glaubst du viel eicht, ich muß einfach nur mit den Fingern schnippen,
    um alle Wächter tot umfallen zu lassen?«
    »Bei diesen beiden hier hat es geklappt«, sagte Lotosblüte am Eingang
    des Verlieses. Sie war Rincewind mit Ehrfurcht begegnet; jetzt wirkte sie
    geradezu entsetzt.
    »Reiner Zufall!«
    »Im Ernst«, meinte Schmetterling. »Wir haben einen Freund im Palast.
    Vielleicht ist es jemand, der für uns sein Leben aufs Spiel setzt. Nun, wir wissen, daß einige Eunuchen auf unserer Seite sind.«
    »Vermutlich deshalb, weil sie nichts mehr zu verlieren haben.«
    »Hast du eine bessere Idee, Großer Zauberer?«
    »Ja! Zurück in die Zellen!«
    »Wie bitte?«
    »Es geht hier nicht mit rechten Dingen zu! Und überhaupt: Wil st du
    wirklich den Kaiser umbringen? Ich meine, wirklich?«
    Schmetterling zögerte.
    »Wir haben oft darüber gesprochen. Zwei Feuerkraut hat immer wie-
    der darauf hingewiesen: Wenn wir den Kaiser töten, entzünden wir da-
    mit die Fackel der Freiheit…«
    »Ja! Du selbst würdest brennen! Kehrt in die Zel en zurück! Dort ist es
    am sichersten. Was mich betrifft… ich… äh… sondiere die Lage.«
    »Das ist ein sehr tapferer Vorschlag«, sagte Zweiblum. »Und typisch
    für ihn«, fügte er stolz hinzu.
    Schmetterling bedachte Rincewind mit jener Art von Blick, die er
    fürchtete.
    »Es ist tatsächlich eine gute Idee«, pflichtete sie ihrem Vater bei. »Und
    ich begleite dich.«
    »Oh, aber bestimmt wird es… sehr gefährlich«, wandte Rincewind ha-
    stig ein.
    »Was kann mir schon passieren, wenn ich mit dem Großen Zauberer
    zusammen gehe?« erwiderte Schmetterling.
    »Stimmt, stimmt«, sagte Zweiblum. »Mir ist nie etwas zugestoßen.«
    »Außerdem habe ich die Karte«, fuhr Schmetterling fort. »Es wäre
    doch sehr unangenehm, wenn du dich verirrst und rein zufäl ig die Ver-
    botene Stadt verläßt, oder?«
    Rincewind gab nach. Zweiblums frühere Ehepartnerin mußte eine be-
    merkenswert intelligente Frau gewesen sein.
    »Na schön. Aber komm mir nicht in die Quere. Und befolge al e meine
    Anweisungen, klar?«
    Schmetterling verbeugte sich.
    »Zu Befehl, o Großer Zauberer«, sagte sie.

    »Ich wußte es!« heulte Kriecher der Unhöfliche. »Gift!«
    »Nein, nein«, widersprach Herr Zervelatwurst. »Man ißt es nicht, son-
    dern reibt sich den Körper damit ein. Schau her. Dann wird man das,
    was man in der Zivilisation sauber nennt.«
    Die meisten Hordenmitglieder standen bis zur Hüfte im warmen Was-
    ser, und jeder versuchte, möglichst viele Teile seines eigenen Körpers mit
    den Händen zu bedecken. Der Irre Polterer hatte sich geweigert, seinen
    Rollstuhl zu verlassen, weshalb nur sein Kopf aus dem Wasser ragte.
    »Es sticht«, klagte Cohen. »Und meine Haut blättert ab!«
    »Das ist keine Haut«, sagte Herr Zervelatwurst. »Habt ihr denn noch nie ein Bad gesehen?«
    »Oh, ich habe schon mal eins gesehen«, erwiderte der Junge Willie. »Als ich gegen den Wahnsinnigen Bischof von Pseudopolis kämpfte – er starb
    in einem. Ein Bad besteht aus Blasen und Schaum und so. Und man
    bekommt fünfzehn nackte junge Frauen.«
    »Wasisn?«
    »Ja. Fünfzehn. Ich erinnere mich genau daran. Kein Zweifel.«
    »Klingt nicht

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