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Echte Morde

Echte Morde

Titel: Echte Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Frühstücksflocken zu essen, die nach Kaugummi schmeckten?
    Eine widerliche Vorstellung! Ich strengte mich noch mal ordentlich an.
    „Moment, Fräuleinchen, ich mache das für dich", meldete sich von irgendwo weit über mir eine unerträglich herablassende Stimme, und schon langte eine riesige Hand über meinen Kopf, griff mühelos nach der Schachtel, auf die ich es abgesehen hatte und transportierte sie wie ein Kran in meinen Einkaufswagen.
    Empört umklammerte ich den Wagengriff, atmete tief ein und aus und versuchte, mich zu beherrschen. Erst als mir dies halbwegs gelungen schien, drehte ich mich langsam zu meinem Wohltäter um. Dabei musste ich praktisch den Kopf in den Nacken legen, um in ein Gesicht zu sehen, auf dem sich Lachen und Entsetzen widerspiegelten und das von einem Wust roter Haare gekrönt war.
    „Mein Gott, das tut mir leid!", sagte Robin Crusoe. Haselnussbraune Augen hinter der Nickelbrille zwinkerten mich hilfesuchend an. „Ich dachte - von hinten sehen Sie aus wie ungefähr zwölf! Aber ganz sicher nicht von vorn!"
    Als ihm klar wurde, was er da gerade von sich gegeben hatte, schloss er entsetzt die Augen.
    Die Sache begann, mir Spaß zu machen.

    "Wein"
    Prompt huschte ein Bild durch meinen Kopf: Robin und ich in einer intimen Situation. Ob wir das überhaupt hinbekommen würden? Ich konnte nicht anders, ich musste lachen.
    Er lachte auch, ein schiefes, unsicheres Lächeln. Was den Charme dieses Mannes ausmachte, war unverkennbar.
    „Ich finde, so sollten wir uns nicht unterhalten!", sagte er, womit er auf den Größenunterschied zwischen uns anspielte.
    „Darf ich zu Ihnen rüberkommen, wenn ich meine Einkäufe eingeräumt habe? Sie wohnen doch gleich neben mir, haben Sie gestern gesagt. Momentan würde ich Sie nämlich am liebsten hochheben, um Sie besser anschauen zu können."
    Das kam dem Bild, das mir durch den Kopf geschossen war, so nah, dass ich glatt rot wurde. „Bitte, kommen Sie ruhig rüber", sagte ich. „Sie haben doch bestimmt nach gestern noch eine Menge Fragen."
    „Das wäre schön. Bei mir herrscht so ein Durcheinander, überall Kisten und Kartons, ich brauche dringend eine Pause."
    „Gut. Sagen wir in einer Stunde?"
    „Fabelhaft. Bis dann. Heißen Sie wirklich Roe?"
    „Das ist eine Abkürzung von Aurora", erläuterte ich. „Ich heiße Aurora Teagarden."
    Er schien den Namen nicht außergewöhnlich zu finden.
    »» ,,Kaffee? Limo? Orangensaft?", bot ich an.
    ,,Bier?", antwortete er.
    „Gut. Normalerweise trinke ich ja vor siebzehn Uhr keinen Alkohol, aber eins kann ich Ihnen verraten: So ein Umzug macht einen zum Trinker."
    Ich schenkte zwei Gläser Wein ein, wobei ich mir ein wenig ungezogen vorkam, weil ich ebenfalls bereits vor siebzehn Uhr Alkohol trank, und gesellte mich zu Robin ins Wohnzimmer.
    Dort setzte ich mich auf den Stuhl, auf dem ich auch schon bei Arthurs Besuch gesessen hatte und kam mir sehr weiblich und anziehend vor, weil ich an einem einzigen Tag gleich zwei verschiedene Männer in meinem Haus empfing.
    Robin mochte mein großes Zimmer, wie Arthur auch schon.
    „Ich hoffe, meins sieht nur halb so bezaubernd aus, wenn ich mit dem Auspacken fertig bin", sagte er. „Leider gehört es nicht zu meinen Talenten, Sachen hübsch aussehen zu lassen." Meine Freundin Amina fand, auch mir ginge dieses Talent ab. „Sind Sie denn inzwischen halbwegs angekommen?", fragte ich höflich.
    „Ich habe das Bett zusammengebaut, während die Umzugsleute den Rest hereinschleppten, und meine Klamotten in den Schrank gehängt. Dem Polizisten heute Morgen konnte ich immerhin schon mal einen Stuhl anbieten. Er wurde gerade hereingetragen, als er an der Tür stand."
    „Arthur Smith?" Ich war verblüfft. Arthur hatte mir gar nicht gesagt, dass er nach dem Besuch bei mir auch noch zu Robin wollte. Als ich die Tür hinter ihm schloss, war ich davon ausgegangen, dass er in sein Auto steigen und davonfahren würde.
    Er musste Robins Haus verlassen haben, ehe ich mich oben am Schlafzimmerfenster postiert hatte, um den Umzugsleuten nachzuspionieren.
    „Ja. Er wollte noch einmal fragen, wie es eigentlich dazu kam, dass ich am Clubtreffen teilnehmen wollte und ..."
    Das wollte ich auch wissen, unbedingt sogar. „Woher wussten Sie eigentlich von unserem Treffen?", unterbrach ich ihn.
    „Nun ja." Robin errötete. „Ich ging gestern meinen Strom anmelden und kam mit Lizanne ins Plauschen. Als sie herausfand, dass ich Krimis schreibe, fiel ihr der Club ein. Sie wusste wohl

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